Bundeswehr-Übung in Nadrensee: Soldaten sorgen für Verwirrung!
Bundeswehr-Übung in Nadrensee: Soldaten sorgen für Verwirrung!
Nadrensee, Deutschland - Ein ungewöhnlicher Anblick bot sich den Bewohnern von Nadrensee, einem kleinen Dorf im Vorpommern-Greifswald, als ein Bundeswehr-LKW in Tarnfarben mit einem montierten Maschinengewehr zwischen zwei gelben Gebäuden parkte. Oberstleutnant Andy Öhlschläger erläuterte, dass das Fahrzeug der Sicherung der Zufahrt diente, während eine Einheit der Versorgungskompanie vom Jägerbataillon 413 aus Torgelow ihre Zelte auf einem Landwirtschaftsbetrieb aufschlug. Diese Maßnahme ist Teil der Übung „Blauer Greif“, die darauf abzielt, unter realen Bedingungen im freien Gelände zu trainieren.
Wichtig für die Truppe ist die Versorgung mit Gütern wie Munition und Diesel. Diese Notwendigkeiten werden über einen benachbarten Bauernhof in Krackow, wo eine Feldküche eingerichtet wurde, bereitgestellt. Rund 80 Soldaten bewegen sich mit 30 Fahrzeugen durch die Wälder und Felder, bringen ihre Posten bei Landwirten unter und nutzen dabei öffentliche Straßen für Versorgungs- und Pendelfahrten. Das Ziel ist, mit der urbanen Infrastruktur zu verschmelzen, um feindlicher Aufklärung zu entgehen. Militärfahrzeuge werden dabei in Hallen für Landmaschinen abgestellt, um sie zu verbergen.
Verwirrung in der Region
Die Anwesenheit bewaffneter Soldaten in der Grenznähe sorgte für regionale Verwirrung. Anwohner äußerten Bedenken über die während der Übung entstandenen Lärmbelästigungen, wie etwa durch einen Bergepanzer, der durch ein Dorf rollte und dabei die Mittagsruhe störte. Sogar die Bundespolizei zeigte sich anfänglich verwundert über die Situation. Oberstleutnant Öhlschläger betonte jedoch die Notwendigkeit dieses Trainings für den zukünftigen Einsatz in bebautem oder bewaldetem Gelände. Die Übung wurde durchweg positiv bewertet, die Kompanie hatte die Gelegenheit, neue Strategien zu testen und zu erproben.
Diese Übung passt in einen größeren Kontext, denn die Division Schnelle Kräfte des Heeres hat in den letzten Monaten intensive Trainings absolviert. Dazu gehörte unter anderem die Übung „Kalter Sturm“, bei der militärische Hilfe für einen NATO-Bündnispartner nach einem Angriff auf dessen Hoheitsgebiet simuliert wurde. Soldaten formierten sich in einem Gefechtsverband mit verschiedenen Waffentypen, unterstützt von der Luftwaffe mit Jets. Ein weiteres großes Training fand gleichzeitig auf Kreta statt, wo rund 200 Fallschirmjäger aus mehreren Nationen abgesetzt wurden.
Zukünftige Übungen
Nach der Übung „Blauer Greif“ sind auch schon die nächsten Großübungen geplant. Die Division Schnelle Kräfte wird in den kommenden Monaten eine umfassende Übung mit Volltruppe in Litauen durchführen. Doch zunächst gilt es, die Erfahrungen aus diesem Training zu nutzen. Die Soldaten haben während der Übung mit realistischen Herausforderungen und Logistikaufgaben zu kämpfen gehabt, was ihnen helfen sollte, ihre Einsatzbereitschaft zu optimieren und wertvolle Erkenntnisse zu sammeln.
Die Region mag sich noch an den Anblick der etwas unüblichen Aktivitäten gewöhnen müssen, doch das Bedürfnis der Truppen nach intensiven und realitätsnahen Trainings ist für die Sicherheit und Einsatzfähigkeit unserer Streitkräfte von enormer Bedeutung. Ob die Einblicke in diesen „Blauen Greif“ in Zukunft eine gelassene Akzeptanz auslösen werden, bleibt abzuwarten.
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Ort | Nadrensee, Deutschland |
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