Luftqualität in Rostock: Wie gefährlich ist der Feinstaub tatsächlich?

Luftqualität in Rostock: Wie gefährlich ist der Feinstaub tatsächlich?
Holbein-Platz, 18055 Rostock, Deutschland - Die Luftqualität in Rostock und in ganz Deutschland steht aufgrund neuer Messungen wieder im Fokus. Die Messstation am Holbein-Platz hat am 27. Juni 2025 Feinstaub-Partikel (PM10) pro Kubikmeter Luft erfasst. Gemäß den Vorschriften der EU darf der Grenzwert von 50 Partikeln pro Kubikmeter jährlich maximal 35 Mal überschritten werden. Doch wie steht es um die Luftqualität in der Hansestadt?
Insgesamt wird die Luftqualität anhand dreier Werte gemessen: Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon. Die Grenzwerte für die jeweiligen Schadstoffe sind klar definiert. So gilt beispielsweise ein Wert von über 200 μg/m³ für Stickstoffdioxid als „sehr schlecht“, während bei Feinstaub eine Konzentration von über 100 μg/m³ diesen kritischen Status erreicht. Besonders bekannt sind die Problematiken während inverser Wetterlagen, die zu stundenlangen Feinstaubbelastungen führen können. Wer sich bei solchen Bedingungen im Freien aufhält, sollte vorsichtig sein.
Aktuelle Luftqualitätsmessungen
Die Messungen in Deutschland zeigen, dass die PM10-Jahresmittelwerte aktuell zwischen 15 und 20 µg/m³ liegen, was einen Rückgang von 50 µg/m³ in den 1990er Jahren darstellt, wie das Umweltbundesamt berichtet. Doch die Situation bleibt angespannt: Etwa 99 Prozent der in Deutschland erfassten Messstationen überschreiten die WHO-Empfehlung von 5 µg/m³ für Feinstaub. In rund drei Vierteln der Stationen werden zudem gesundheitsschädliche Werte von über 10 µg/m³ für Stickstoffdioxid gemessen. Spitzenwerte sind in Städten wie München und Essen dokumentiert, wo die Grenzwerte weiterhin überschritten werden.
Ein weiterer Aspekt, der zu bedenken ist: An Silvester hat das Feuerwerk minus mal minus einen Effekt auf die Feinstaubbelastung. Jährlich werden durch Feuerwerkskörper etwa 2050 Tonnen Feinstaub freigesetzt, wobei 1500 Tonnen (75 Prozent) allein in der Silvesternacht entstanden sind. Obwohl diese Partikel im Vergleich zu den ganzjährigen Belastungen nicht signifikant erscheinen, sind sie dennoch ein zusätzliches gesundheitliches Risiko, besonders für empfindliche Gruppen.
Empfehlungen für die Bevölkerung
Die Gesundheitsgefahren durch schlechte Luftqualität und Feinstaub sind bekannt. Laut der Deutschen Umwelthilfe könnte die Einhaltung der WHO-Grenzwerte in Deutschland jährlich bis zu 28.900 vorzeitige Todesfälle durch Feinstaub und 10.000 durch Stickstoffdioxid vermeiden. Daher ist es ratsam, sich bei schlechter Luftqualität möglichst drinnen aufzuhalten. Bei einem „schlechten“ Luftqualitätsstatus sollten insbesondere empfindliche Personen Anstrengungen im Freien vermeiden.
Die Diskussion über Luftqualitätsstandards zeigt, dass Handlungsbedarf besteht. Während in Deutschland die Grenzwerte von 40 µg/m³ für Feinstaub und Stickstoffdioxid auch weiterhin großteils nicht eingehalten werden, ist die Forderung der Deutschen Umwelthilfe nach einer festgelegten Positionierung der Bundesregierung klar: Die Einhaltung strengerer Richtlinien ist unerlässlich. In vielen Städten zeigt sich, dass die Emissionen durch Verkehr, Industrie und andere Quellen seit den 1990er Jahren drastisch gesenkt wurden, aber das Tempo der Reduktion stagniert.
In der Verbindung zur aktuellen Messung am Holbein-Platz zeigt sich, dass auch Rostock nicht von den bundesweiten Problemen verschont bleibt. Wer also den nächsten Spaziergang plant, sollte die Luftqualität im Hinterkopf behalten. Es könnte sich lohnen, einen Blick auf die aktuellen Messwerte zu werfen, bevor man sich unter freiem Himmel aufhält.
Weitere Informationen zu den Themen Luftqualität und Feinstaub finden Sie in den Berichten von Ostsee-Zeitung, Umweltbundesamt und Deutsche Umwelthilfe.
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Ort | Holbein-Platz, 18055 Rostock, Deutschland |
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