Rostock gedenkt den Opfern des Novemberpogroms am 10. November 2025
Gedenkveranstaltung zum 87. Jahrestag des Novemberpogroms in Rostock am 10. November 2025. Reden, Andacht und Lesungen von Schülern.

Rostock gedenkt den Opfern des Novemberpogroms am 10. November 2025
Am 10. November 2025 gedenkt Rostock des 87. Jahrestags des Novemberpogroms, ein düsteres Kapitel in der deutschen Geschichte, das auch in der Hansestadt seine Spuren hinterlassen hat. An diesem Tag wird die Stadt aufgefordert, sich an die Gewalt und Zerstörung zu erinnern, die damals über die jüdische Gemeinschaft hereinbrach. Das ist kein leichtes Thema, aber es ist wichtig, sich den dunklen Erinnerungen zu stellen. Das Rathaus Rostock informiert, dass die Gedenkfeier um 9.30 Uhr auf dem Jüdischen Friedhof im Lindenpark beginnt.
Zu den führenden Stimmen bei der Gedenkveranstaltung gehören der Landesrabbiner Yuriy Kadnykov und Juri Rosov, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Rostock. Ihre Worte sollen nicht nur erinnern, sondern auch miteinander verbinden. Anschließend wird es einen gemeinsamen Gang zur Gedenkstele am früheren Standort der Synagoge in der Augustenstraße geben. Um 10 Uhr erfolgt die offizielle Gedenkveranstaltung, bei der auch Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger und Bürgerschaftspräsident Dr. Heinrich Prophet zu Wort kommen werden. Die Veranstaltung wird vom Max-Samuel-Haus, der Jüdischen Gemeinde Rostock, dem Interreligiösen Dialog und der Stadt Rostock organisiert.
Erinnern und Gedenken
In der Reichspogromnacht 1938 erlebte Rostock eine Welle der Gewalt gegen Jüdinnen und Juden, die sich in der Zerstörung von Synagogen und Geschäften sowie in der Schändung des Jüdischen Friedhofs äußerte. 64 jüdische Rostocker wurden damals in Schutzhaft genommen. Diese schrecklichen Erinnerungen sind nicht nur Teil der Vergangenheit, sondern auch eine Mahnung für die Gegenwart. Nordkurier hebt hervor, dass durch das Novemberpogrom die letzten sichtbaren Zeichen jüdischen Lebens in Rostock verschwanden.
Die Schüler der Jenaplanschule werden im Rahmen der Gedenkveranstaltung die Namen der Rostocker Opfer der Shoah verlesen, was sicherlich einen bewegenden Moment darstellen wird. Gleichzeitig zeigt diese Geste, wie wichtig die Weitergabe der Erinnerungen an die kommenden Generationen ist.
Dezentrale Gedenkveranstaltung
Zusätzlich zur Gedenkfeier am 10. November wird es am 9. November eine dezentrale Gedenkveranstaltung unter dem Titel „Klang der Denksteine“ geben. Diese findet an sechs Standorten in Rostock statt und wird zwischen 17.45 und 18.15 Uhr kleine Konzerte bieten. Den Abschluss bildet das jiddische Lied „Dos Kelbl“. Die Denksteine erinnern an die Opfer und sind über die Stadt verteilt, darunter in der Altschmiedestraße, der Kröpeliner Straße und dem Neuen Markt. ZDF Heute betont, dass der 9. November nicht nur eine Aufforderung ist, zurückzublicken, sondern auch ein Appell, den Antisemitismus in der Gegenwart ernst zu nehmen und aktiv dagegen anzukämpfen.
Beide Veranstaltungen sind ein Aufruf zur Mitsorge und Teilnehmende aus der ganzen Region, einschließlich Bad Kösteritz, Gera, Jena, Naumburg, Schwaan und Weimar, werden dazu beitragen, dass die Erinnerungen nicht in Vergessenheit geraten. Die Stimmen der Vergangenheit müssen in unser Heute integriert werden, damit wir gemeinsam ein Zeichen setzen können gegen Antisemitismus und Intoleranz.