Friedman prangert Fremdenhass an: Applaus für starke Demokratie-Rede!
Am 28. Oktober 2025 wird der Johannes-Stelling-Preis in Schwerin verliehen, mit Festrede von Michel Friedman zur Demokratie.

Friedman prangert Fremdenhass an: Applaus für starke Demokratie-Rede!
Welch ein Auflauf im Strandpavillon am Schweriner Seeufer! Am 28. Oktober wurde der 20. Johannes-Stelling-Preis verliehen, und viele Gäste strömten herbei, um der Festrede von Publizist Michel Friedman zu lauschen. Unter den Anwesenden waren auch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und der SPD-Fraktionschef Julian Barlen, der die Veranstaltung nicht nur eröffnete, sondern auch deren Bedeutung im Kampf gegen Fremdenhass und Extremismus unterstrich. Die Veranstaltung, gut gesichert von zivilen Polizisten und Streifenwagen, fand im Kontext der vorangegangenen Kontroversen um Friedmans Ausladung aus einem Literaturhaus in Klütz statt, die für viel Aufregung sorgte.
Hier wurde nicht einfach nur ein Preis verliehen, sondern es ging um ein Zeichen für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Der Hauptpreis ging an Silvio Witt, den ehemaligen Oberbürgermeister von Neubrandenburg, dessen Engagement für Demokratie und gegen Rassismus gewürdigt wurde. Friedman sprach gegen 17:35 Uhr und brachte seine Ansichten klar und provokant vor. Er zitierte in seiner Rede: „Die schlechteste Demokratie ist besser als die beste Diktatur“ und wandte sich direkt an die Gegner der Demokratie, insbesondere die AfD. Dabei betonte er die Wichtigkeit der politischen Streitkultur und warnte vor der Gefährdung derselben durch Gleichgültigkeit.
Ein Aufruf zur Zivilcourage
Friedmans Rede war geprägt von leidenschaftlichem Einsatz für erlebte Werte. Er forderte „Menschen mit Haltung statt nur mit einer Meinung“ und schloss seinen Appell mit der wichtigen Bitte um „Respekt vor dem Menschen“, was das Publikum mit Applaus und Standing Ovations honorierte. Seine kritische Haltung gegenüber der AfD, die er als „Partei des Hasses“ bezeichnete, unterstrich die Dringlichkeit seines Anliegens, dem gesellschaftlichen Extremismus entgegenzutreten. Diese Aufforderung findet auch ihren Widerhall in den aktuellen Bemühungen der Bundesregierung, die mit der Strategie „Gemeinsam für Demokratie und gegen Extremismus“ die Zunahme von Hass und extremistischer Gewalt bekämpfen möchte. Diese Strategie zielt darauf ab, ein demokratisches Miteinander zu fördern und eine vielfältige Gesellschaft zu stärken, während gleichzeitig gegen Rassismus, Antisemitismus und andere Formen der Menschenfeindlichkeit vorgegangen wird.
Es ist mehr als nur ein schöner Abend gewesen; es war ein eindringlicher Aufruf zur Zivilcourage in einer Zeit, in der die Herausforderungen für unsere Demokratie größer sind denn je. Ausgerechnet Müller, der Bürgermeister von Klütz, musste nach der Debatte, die Friedmans Ausladung begleitete, zurücktreten – ein Beispiel für die Wellen, die solche Diskussionen schlagen können. Immer deutlicher tritt zutage, dass der Dialog unerlässlich ist, und Friedman, dessen eigene familiäre Geschichte ihn mit dem Holocaust verbindet, spricht wie kein anderer darüber, was auf dem Spiel steht.
Ein Blick nach vorn
Der Abend in Schwerin war ein Lichtblick, sein internationales und gesellschaftliches Echo wird die Debatte um Extremismus und Demokratie wohl länger begleiten. Während die Politik sich darum bemüht, mit präventiven Maßnahmen gegen die Ausbreitung extremistischer Haltungen vorzugehen, wie es auch die Bundesregierung in ihren Zielen festgehalten hat, rückt das Engagement von Persönlichkeiten wie Friedman in den Fokus. die Stimmen der Vernunft müssen lauter werden, gerade wenn es um die Bekämpfung von Hass und Vorurteilen geht.
Der Abend endete mit einem Gefühl der Hoffnung und Entschlossenheit, dass es trotz aller Widrigkeiten möglich ist, sich für eine lebendige Demokratie stark zu machen. Die Frage, die bleibt: Wie lange kann dieser Widerstand aufrecht erhalten werden?