Kliniken an der Ostsee vor dem Kollaps: Chaos in der Notaufnahme!
Wolgaster Krankenhaus steht vor Überlastung, während Touristenflut in der Hochsaison massive Herausforderungen schafft.

Kliniken an der Ostsee vor dem Kollaps: Chaos in der Notaufnahme!
In den idyllischen Küstenregionen Norddeutschlands wird während der Hochsaison die Belastung in den Kliniken immer größer. Das Wolgaster Krankenhaus an der Ostsee steht derzeit vor einem echten Kollaps. Hier werden täglich bis zu 100 Patienten in der Notaufnahme behandelt, und die acht Behandlungsräume sind ständig überlastet. Der Druck auf das medizinische Personal ist enorm, da die Hauptursachen für die zahlreichen Notfälle Badeunfälle, Knochenbrüche und sogar die Vergesslichkeit bei Medikamenten sind. Auch Allergien und Sonnenbrände tragen zur hohen Patientenzahl bei. Zu den häufigsten Verletzungen zählen Umknicken im Sand und Fahrradunfälle, während Urlauber häufig aus Angst vor Vibrionen selbst bei milden Symptomen den Notdienst rufen. moin.de berichtet, dass viele Einheimische Schwierigkeiten haben, eine Behandlung zu erhalten, da die Feriengäste die Kliniken dominieren.
Die Situation ist nicht einzigartig in Wolgast. Im gesamten Bundesland Schleswig-Holstein sind die Notaufnahmen während der Sommerferien stark ausgelastet. Das Pflegepersonal und die Ärzte arbeiten im Dauereinsatz, um den Ansturm von Touristen zu bewältigen. Einrichtungen wie die Ameos Klinik in Oldenburg berichten, dass sie in den Sommermonaten etwa doppelt so viele Patienten wie im Winter behandeln. Solche Überbelastungen sind auch auf Sylt zu beobachten, wo es 70 % mehr Notaufnahmebesuche gibt als zu anderen Jahreszeiten. ndr.de ruft bereits dazu auf, die Notaufnahmen nur bei echten Notfällen aufzusuchen, da viele Hausärzte während der Sommerferien im Urlaub sind, was die Situation weiter verschärft.
Kliniken unter Druck
Die Mehrheit der Notfallversorgungskrankenhäuser in Deutschland leidet unter enormen Belastungen und Personalmangel. Eine Blitzumfrage im Juli 2023 hat gezeigt, dass zwei Drittel der Notaufnahmen von gefährlicher Überbelegung betroffen sind. Auch aktuelle Daten zeigen, dass über 27.000 Betten in teilnehmenden Krankenhäusern nicht belegt werden können. Das hat zur Folge, dass viele Kliniken zeitweise Patienten abmelden müssen, um die Versorgung noch aufrechterhalten zu können. aerzteblatt.de berichtet, dass 58,8 % der Notaufnahmen sich aufgrund von Kapazitätserschöpfung bereits bei den Rettungsleitstellen abgemeldet haben.
Dennoch bleibt die Diagnose der Lage klar: die gesetzlichen Anforderungen an die Patientenversorgung können oft nicht mehr garantiert werden. In vielen Kliniken müssen die Notfallmediziner Prioritäten setzen, um den Patientenstillstand zu vermeiden. Die DGINA fordert daher eine umfassende Planung der Notfallversorgung und eine ressourcenbasierte Steuerung im Gesundheitswesen, um den steigenden Herausforderungen gewachsen zu sein.
Die Situation in den norddeutschen Kliniken ist ein Alarmzeichen, das uns alle betrifft. Wenn der nächste Sommer kommt, wäre es ratsam, sich gut auf die medizinischen Angebote vor Ort vorzubereiten und die Notaufnahmen nur in echten Notfällen aufzusuchen.