Mega-Brücke nach Usedom: 500 Millionen Euro drohen zu scheitern!

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Der Bau der Mega-Brücke nach Usedom und die Ortsumgehung Wolgast kämpfen mit Finanzierungsproblemen.

Der Bau der Mega-Brücke nach Usedom und die Ortsumgehung Wolgast kämpfen mit Finanzierungsproblemen.
Der Bau der Mega-Brücke nach Usedom und die Ortsumgehung Wolgast kämpfen mit Finanzierungsproblemen.

Mega-Brücke nach Usedom: 500 Millionen Euro drohen zu scheitern!

In Mecklenburg-Vorpommern droht ein bedeutendes Verkehrsinfrastrukturprojekt ins Wanken zu geraten. Der Neubau der Brücke zur Ostseeinsel Usedom, ein Vorhaben, das als eines der größten Straßenbauprojekte in der Region gilt, steht aktuell vor finanziellen Hürden. Laut Nordkurier fehlen dem Bund die notwendigen Mittel zur Realisierung. Interne Dokumente weisen darauf hin, dass die „Weiterfinanzierung der Ortsumgehung Wolgast derzeit nicht gesichert“ ist, und auch das Verkehrsministerium des Landes bestätigt diese Unsicherheit.

Ursprünglich mit 100 Millionen Euro kalkuliert, könnten die Gesamtkosten des Projekts nun auf über 500 Millionen Euro ansteigen. Die Landesregierung appelliert daher dringend an Berlin, die erforderlichen finanziellen Mittel bereitzustellen. Der Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich zwar für die Umsetzung baureifer Projekte ausgesprochen, doch bleibt unklar, ob dieser politische Druck ausreicht, um die Brücke und die dazugehörende Ortsumgehung zu retten.

Details zum Projekt

Die Brücke wird über die Peene führen und ist mit einer Länge von 1,4 Kilometern geplant. Ihre imposanten Pylonen werden 70 Meter hoch sein, wobei der Abstand zwischen der Brückenunterkante und dem Wasser 42 Meter beträgt. Darüber hinaus schätzt man die Gesamtlänge der neuen Ortsumgehung bei etwa 6,8 Kilometern – eine Maßnahme, die bereits in Teilen in Bau ist. Derzeit müssen Verkehrsteilnehmer und Touristen über eine Klappbrücke nach Usedom fahren, was nicht selten in Staus endet, besonders während der Hauptsaison.

Das Vergabeverfahren für den Bau der Brücke ist schon im Gange, mit einem geplanten Zuschlag für Ende November 2025. Damit wird auch die Fertigstellung der Umgehung Wolgast nun für das Jahr 2028 erwartet, ein Jahr später als ursprünglich vorgesehen. Die Notwendigkeit dieser Umgehung ist insbesondere in den Sommermonaten offensichtlich, wenn der Durchgangsverkehr die Stadt Wolgast stark belastet.

Ein Blick auf die Herausforderungen

Aber nicht nur die Brücke macht Sorgen. Auch der Bau der Ortsumgehung Dargun kämpft mit Finanzierungsproblemen, und momentan kann für beide Projekte „keine Baufreigabe erteilt werden“. Diese Komplikationen stehen im Kontext der umfassenden Infrastrukturmaßnahmen in Mecklenburg-Vorpommern, die laut Wirtschaft MV die Erreichbarkeit ländlicher Regionen verbessern und die wirtschaftliche Entwicklung vorantreiben sollen. Der Bundesverkehrswegeplan 2030 sieht an vielen Stellen Aus- und Neubauprojekte vor, jedoch scheinen Finanzierungslücken die Umsetzung zu gefährden.

Die Problematik wird von Bedenken hinsichtlich Umweltschutz und der Wirtschaftlichkeit der Projekte begleitet. Naturschutzverbände wie der NABU äußern schon seit Längerem Bedenken wegen möglicher Eingriffe in Landschafts- und Naturschutzgebiete. Der Fachkräftemangel stellt zudem eine große Herausforderung für die Realisierung der Großprojekte dar, wobei man auf engagierte Facharbeiter angewiesen ist, um die ambitionierten Pläne in die Tat umzusetzen.

Trotz dieser Schwierigkeiten bleibt die Hoffnung, dass durch die Verbesserung der Infrastruktur sowohl im Tourismus als auch im Güterverkehr positive Impulse gesetzt werden können. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Wochen entwickelt. Ein schnelles Eingreifen der Politik könnte entscheidend sein, um die Zukunft der Brücke und der damit verbundenen Umgehungsstraßen zu sichern.