Martin Sellner lockt rechtsextreme Siedler nach Schwerin – Aufregung in der Stadt!

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Rechtsextremist Martin Sellner hält am 9.10.2025 in Schwerin eine umstrittene Lesung, die völkische Siedler anlockt.

Rechtsextremist Martin Sellner hält am 9.10.2025 in Schwerin eine umstrittene Lesung, die völkische Siedler anlockt.
Rechtsextremist Martin Sellner hält am 9.10.2025 in Schwerin eine umstrittene Lesung, die völkische Siedler anlockt.

Martin Sellner lockt rechtsextreme Siedler nach Schwerin – Aufregung in der Stadt!

Am Mittwoch hatten die Einwohner von Schwerin die Möglichkeit, einem rechtsextremen Vortrag zu lauschen, der die Wellen der Empörung durch die Stadt gehen ließ. Martin Sellner, ein bekannter österreichischer Rechtsextremist und Anführer der Identitären Bewegung Österreichs, fand sich in der Kantine Treffpunkt Nord ein, einem Ort, der zuvor auch als Bühne für einen Bürgerdialog der AfD diente. Die Veranstaltung mag im Verborgenen geblieben sein, doch die Umstände, unter denen sie stattfand, sorgten für viel Gesprächsstoff.

Sellner ist nicht nur eine Schlüsselfigur der Neuen Rechten in deutschsprachigen Ländern, sondern wird auch mit gefährlichen Ideologien in Verbindung gebracht, wie zum Beispiel der Theorie des Großen Austauschs. Er hat schon vor Jahren die Identitäre Bewegung mitgegründet und sich seither als einflussreicher Akteur in der rechtsextremen Szene etabliert. Wie Katapult MV erläutert, war die Lesung, zu der Teilnehmer sich über eine geheime Telegram-Gruppe anmelden mussten, um den genauen Treffpunkt zu erfahren, gut besucht. Unter den Zuhörern fanden sich nicht nur Sympathisanten, sondern auch Völkische Siedler und Mitglieder des rechtsextremen Jugendbundes Sturmvogel.

Die Veranstaltung und ihre Hintergründe

Der Abend verlief jedoch nicht ohne Schatten. Gleichzeitig fand im Schweriner Schloss eine Landtagssitzung statt, was die Teilnahme von AfD-Politikern verhinderte. Hinter den Kulissen war Sellner, der in der Vergangenheit wegen seiner extremen Ansichten und Aktivitäten mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt geriet und ihm die Einreise in mehrere Länder verwehrt wurde, gut vernetzt. So verbindet ihn eine enge Beziehung zu Nikolaus Kramer, einem etablierten AfD-Politiker aus Greifswald. Die Stadt Schwerin erfuhr erst durch Presseanfragen von der Lesung und plant keine Maßnahmen dagegen, was Fragen zur Verantwortlichkeit aufwirft.

Die Identitäre Bewegung, die Sellner repräsentiert, stellte seit ihrer Gründung 2012 eine gefährliche Strömung in Deutschland dar. Ihre Mitglieder sehen sich als Verteidiger einer “abendländischen Kultur”, die sie als vom Islam bedroht wahrnehmen. Diese Ideologie basiert auf dem Ethnopluralismus, der Ethnien nach Kulturkreis und nicht biologischen Kriterien betrachtet und von der Bundeszentrale für politische Bildung beschrieben wird.

Die Reaktion der Öffentlichkeit

In der Stadt versammelten sich rund 25 Personen zu einer Kundgebung gegen die Lesung von Sellner. Trotz der potenziellen Gefahren, die von solchen Veranstaltungen ausgehen, blieb die Polizeipräsenz sowohl bei der Lesung als auch bei der Gegendemonstration hoch. Skepsis und Widerstand gegen die rechtsextreme Ideologie sind nach wie vor stark – und das nicht zu Unrecht.

Der Vorfall in Schwerin ist nicht der erste seiner Art, und es wird deutlich, dass die rechtsextreme Bewegung weiterhin versucht, Fuß zu fassen. Bedenklich ist auch, dass Sellner, der in diesem Kontext eine der lautesten Stimmen ist, die Jugendlichen anspricht und eine gefährliche Ideologie propagiert. Die Gesellschaft muss wachsam bleiben, damit die Werte der Offenheit und Toleranz nicht unter den Angriffen dieser extremen Strömungen leiden.