Sorge um Hohenseer See: Wasserstand sinkt dramatisch - Rettung nötig!

Wolgast sieht sich einem besorgniserregenden Wasserrückgang im Hohenseer See gegenüber, ausgelöst durch Klimawandel und Trockenheit.

Wolgast sieht sich einem besorgniserregenden Wasserrückgang im Hohenseer See gegenüber, ausgelöst durch Klimawandel und Trockenheit.
Wolgast sieht sich einem besorgniserregenden Wasserrückgang im Hohenseer See gegenüber, ausgelöst durch Klimawandel und Trockenheit.

Sorge um Hohenseer See: Wasserstand sinkt dramatisch - Rettung nötig!

Der Hohenseer See bei Wolgast ist seit 2017 um zwei Meter gesunken, und die Sorgen der Anwohner und Badegäste wachsen mit jedem Tag. Marina Mehnert, die seit 1980 am See lebt, erinnert sich gut an die früheren Wasserstände. „Früher haben wir hier oft gebadet, jetzt ist das Ufer trocken und bewachsen“, berichtet sie. Die aktuellen Entwicklungen sind alarmierend und es stellt sich die Frage: Wie lange noch kann dieser beliebte Ort bestehen bleiben?

Die ansässigen Behörden scheinen die Probleme rund um den See nicht aktiv zu überwachen. Ein schwimmendes Messstation, die installiert wurde, erfasst immerhin die Wasserstände, doch bleibt die Sorge über den fortwährenden Rückgang bestehen. Anwohner und Wissenschaftler vermuten, dass der Wasserrückgang zum einen durch fehlende Zuleitungen und zum anderen durch den Klimawandel bedingt ist. Landwirt Philipp Kowolik deutet auf das letzte schlechte Regenjahr als mögliche Ursache hin.

Klimawandel und seine Auswirkungen auf Gewässer

Die Situation am Hohenseer See ist nicht einzigartig; viele Seen in Deutschland kämpfen mit ähnlichen Herausforderungen. Laut tagesschau.de sind in den letzten Jahren weltweit viele Gewässer, insbesondere Grundwasser gespeiste Seen, von Wasserverlust betroffen. Studien zeigen, dass in Deutschland zwar nicht alle Gewässer bedroht sind, jedoch einige, wie der benachbarte Berliner See, ebenfalls unter Wasserverlust leiden.

Bedenklich ist, dass seit 2018 mehrere Gewässer in der Region kleiner werden oder sogar bereits ausgetrocknet sind. Der Hydrobiologe Karsten Rinke hebt hervor: „Die Untersuchungen zeigen, dass die Wasserverfügbarkeit vor allem in den trockenen Sommermonaten problematisch werden könnte, insbesondere für die Freizeitnutzung.“ Hinzu kommen die langen Trockenperioden, die in Verbindung mit dem Klimawandel stehen.

Die Notwendigkeit eines Handlungsplans

„Es gibt tatsächlich keine Strategie zur Rettung des Hohenseer Sees“, bestätigt Eva Klaußner-Ziebarth vom Schweriner Landwirtschaftsministerium. Seit 2018 wird eine negative Wasserbilanz verzeichnet, und konkrete Lösungen stehen noch aus. Die Hoffnung der Gemeinde auf eine Rettung des Sees besteht, doch individuelle Maßnahmen zur Stabilisierung sind dringend notwendig.

In einer neu veröffentlichten Studie des Bundesamtes für Naturschutz wird deutlich, dass viele Gewässer stark durch menschliche Aktivitäten belastet sind, was ihnen das Widerstehen gegen die Herausforderungen des Klimawandels erschwert. Verschmutzung durch Düngemittel und intensive Nutzung trägt zur Gefährdung der ökologischen Balance bei. Im Sinne eines effektiven Wassermanagements empfiehlt die Studie unter anderem die Vermeidung von Schadstoffeinträgen und die Renaturierung von Ufern.

Insgesamt bleibt festzuhalten: Die Herausforderungen für die Ostsee-Region sind gewaltig. Anwohner sind besorgt, die Natur leidet, und es sind dringend Maßnahmen gefordert. Eine engagierte Diskussion über praktische Lösungen ist mehr als nötig, um die wertvollen Gewässer nicht vollständig zu verlieren.