Störche brechen auf: Hoffen auf sichere Reise nach Süden!

Störche brechen auf: Hoffen auf sichere Reise nach Süden!
Die Zeit der Abreise ist in Mecklenburg-Vorpommern angebrochen. Nach einem nicht gerade optimalen Brutjahr machen sich die ersten Weißstörche auf den Weg in ihre Winterquartiere. Der Storchenschützer Helmut Eggers aus Lübtheen ist dabei, seine beiden mit Sendern versehenen Schützlinge im Blick zu behalten. Dank der derzeit vorherrschenden Hochdrucklage bieten sich den Störchen ideale Bedingungen für ihren Segelflug gen Süden. Doch das Jahr 2025 könnte als Enttäuschung in die Geschichtsbücher eingehen, so die Befürchtungen von Experten.
In der Region Altkreis Ludwigslust sowie im Amt Neuhaus brüteten dieses Jahr 103 Storchenpaare, von denen 82 erfolgreich waren und insgesamt 175 Jungtiere großzogen. Diese Zahlen sind zwar vergleichbar mit dem Vorjahr, dennoch ist die gesamte Bilanz eher ernüchternd. Die Frühjahrestrockenheit machte sich bemerkbar und veranlasste viele Störche, zu früh aus ihren Winterquartieren zurückzukehren. Die Nahrungssuche gestaltete sich in der ersten Zeit als schwierig, da viele von ihnen nicht genügend Futter fanden.
Stochennest-Statistik mit Licht und Schatten
Die Zahl der Brutpaare und flügge gewordenen Störche litt nicht nur unter ungünstigen klimatischen Bedingungen, sondern auch unter Gefahren, die durch menschliche Infrastruktur entstanden. In Osteuropa, vor allem in Rumänien und Bulgarien, werden viele Störche Opfer von Mittelspannungsleitungen. Helmut Eggers plant daher eine Reise, um Gefahrenquellen zu identifizieren und mit lokalen Storchenschützern zusammenzuarbeiten. In zehn Tagen will er in Bulgarien ankommen.
Internationale Weißstorchzählung
Während in Mecklenburg-Vorpommern die Bilanz der Störche eher zurückhaltend ausfällt, gibt es auf internationaler Ebene ermutigende Nachrichten. Die Ergebnisse der 8. Internationalen Weißstorchzählung liegen bereits aus 40 von 55 teilnehmenden Ländern vor, darunter auch Deutschland. Die vorläufigen Zahlen zeigen einen positiven Trend mit insgesamt 330.000 Brutpaaren, wobei die Auswertungen in weiteren Ländern bis 2025 fortgesetzt werden. Endgültige Ergebnisse werden bis Herbst 2025 erwartet, und Experten hoffen, dass die Trends positiv bleiben.
Der Weißstorch zeigt sich als wahres anpassungsfähiges Tier, das vor allem Feuchtwiesen und Weideland bewohnt. Die Bestände sind im 20. Jahrhundert durch verschiedene Faktoren stark zurückgegangen, jedoch haben engagierte Storchenfreunde seit 2003 zur Wiederbelebung der Bestände beigetragen. Schutz- und Fördermaßnahmen sind nach wie vor unerlässlich, um die Erfolge der letzten Jahrzehnte langfristig zu sichern. Freiwillige überwachen Brutplätze und beringen Nestlinge, um Bedrohungen rechtzeitig zu erkennen – eine wichtige Aufgabe, da Kollisionen mit Freileitungen nach wie vor eine der größten Gefahren für die Störche darstellen.
Die Natur zeigt sich in ihren Launen, und während dieses Jahr für die Störche in MV nicht das optimale Jahr war, gibt es auf breiterer Ebene durchaus Hoffnung auf eine positive Entwicklung der Population. Auf die Bedürfnisse und den Schutz dieser majestätischen Vögel müssen wir weiterhin ein gutes Händchen haben.