Asiatische Hornisse bedroht Niedersachsen: Imker in Alarmbereitschaft!

Asiatische Hornisse bedroht Niedersachsen: Imker in Alarmbereitschaft!

Niedersachsen, Deutschland - Die invasiven Asiatische Hornisse, genauer gesagt die Spezies Vespa velutina, hat seit ihrem ersten Nachweis in Niedersachsen im Jahr 2023 zunehmend für Aufregung gesorgt. Im Folgejahr 2024 gingen beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) bereits über 100 Sichtmeldungen ein. Dies macht nicht nur Imker in der Region nervös, sondern wirft auch Fragen zur Sicherheit unserer heimischen Honigbienen auf. Die Sorge ist nicht unbegründet, da die Hornisse bekannt dafür ist, Bienen und andere Insekten zu jagen.

Um die Problematik dringend anzugehen, luden das Umwelt- und Agrarministerium Vertreter der Imkereiverbände sowie das Institut für Bienenkunde zu einem Informationsaustausch ein. Hier wurde deutlich, dass die Hornisse nicht nur eine Herausforderung für die Imker, sondern auch für die Biodiversität insgesamt darstellt. Seit 2014 breitet sich die Vespa velutina aus, und sie ist seit 2016 auf der EU-Liste invasiver Arten verzeichnet. Eine vollständige Beseitigung der Hornisse scheint jedoch illusorisch, weshalb Prävention sowie die Information der Öffentlichkeit nun eine große Rolle spielen. Der NLWKN appelliert an Imker, Sichtungen und Nester zu melden, um entsprechende Managementmaßnahmen ergreifen zu können, um die Situation besser zu steuern.

Managementmaßnahmen und Öffentlichkeitsbeteiligung

Ein entscheidender Punkt in der Bekämpfung invasiver Arten wie der Asiatischen Hornisse sind die Managementmaßnahmen, die auf der Grundlage der EU-Verordnung Nr. 1143/2014 festgelegt werden. Diese regeln, wie die Mitgliedstaaten auf den Anstieg solcher Arten reagieren müssen, um Auswirkungen auf die Biodiversität, menschliche Gesundheit und Wirtschaft zu minimieren. Die Öffentlichkeit hat die Möglichkeit, sich aktiv an der Vorbereitung und Überarbeitung dieser Maßnahmen zu beteiligen. So gab es bereits mehrere stilbildende Zeitfenster zur Stellungnahme, und die nächste Möglichkeit steht zwischen dem 9. Oktober und 11. Dezember 2023 zur Verfügung. Während dieser Zeit können Einwendungen eingereicht werden, um die zukünftigen Strategien zu beeinflussen. Für die nächste Runde betrifft dies neben der Asiatischen Hornisse auch andere Arten wie den Wassersalat (Pistia stratiotes).

Die alarmierende Ausbreitung der Asiatischen Hornisse ist Teil eines größeren Problems. In Deutschland gibt es schätzungsweise rund 900 etablierte Neobiota-Arten, was etwa 1% der insgesamt 74.000 Arten entspricht. Die größte Gruppe unter diesen Neobiota machen Pflanzen (Neophyten) aus, gefolgt von Wirbellosen und Wirbeltieren (Neozoen). Die steigende Zahl invasiver Arten hängt eng zusammen mit der Zunahme des globalen Handels und Verkehrs in den letzten 170 Jahren. Viele dieser Arten sind nur unzureichend erfasst, vor allem niedrigere Pflanzen und Pilze.

Imkerverbände betonen jedoch, dass es keinen Grund zur Panik gibt. Berichte über angebliche „Killer-Hornissen“ konnten durch wissenschaftliche Studien nicht bestätigt werden. Vielmehr stechen Hornissen, wie auch Honigbienen, hauptsächlich zur Verteidigung. Die Einigkeit, die unter den Beteiligten herrscht, ist klar: Die Asiatische Hornisse ist in Niedersachsen nicht mehr zu beseitigen, weshalb ein sachlicher und faktenbasierter Umgang mit der Situation die wesentliche Herausforderung ist. Wir alle sind gefragt, um diese Herausforderung gemeinsam zu meistern.

Die nächsten Schritte stehen bevor, und es liegt an der Gemeinschaft, die richtige Unterstützung zu bieten, damit Imker und Umwelt bei der wechselseitigen Koexistenz gestärkt werden. In diesem Sinne bleibt es spannend zu beobachten, wie sich die Strategie rund um die Vespa velutina entwickeln wird und welche Rolle die Bevölkerung dabei spielt.

Informieren Sie sich weiter über die Situation und helfen Sie aktiv mit: Meldungen über Sichtungen sind über eine offizielle Plattform oder direkt an den NLWKN möglich. Arbeiten wir gemeinsam daran, unsere Natur und die heimische Tierwelt zu schützen.

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OrtNiedersachsen, Deutschland
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