Zukunft von OLi-Bike in Oldenburg: Was passiert mit den Leihfahrrädern?

Zukunft von OLi-Bike in Oldenburg: Was passiert mit den Leihfahrrädern?
Die Zukunft des beliebten Fahrradverleihsystems OLi-Bike in Oldenburg steht auf der Kippe. Der Betreiber, die Bremer Tageszeitungen AG, hat den Vertrag mit der Stadt Oldenburg gekündigt. Diese Entscheidung kommt nicht ganz überraschend, denn die wirtschaftliche Situation hat sich grundlegend verändert. Laut NWZ-Online war Oldenburg für die Bremer Tageszeitungen AG nicht rentabel genug, trotz jährlicher Zuschüsse von 120.000 Euro.
OLi-Bike, das seit April 2022 das Stadtbild bereichert und als konkurrenzfähige Alternative zu E-Scootern und anderen Verkehrsmitteln gilt, wird voraussichtlich bis Ende 2023 weiterhin betrieben. Doch was passiert danach? Die Fahrräder werden nach dem Ende des Betriebs in Windeseile abgebaut, und die Stadt steht vor der Frage, ob ein anderer Anbieter für ein Fahrradverleihsystem in Oldenburg in die Bresche springen wird. Bis zum jetzigen Zeitpunkt waren immer etwa 200 Fahrräder im Stadtgebiet verfügbar.
Beliebtheit und Nutzung des Systems
OLi-Bike erfreute sich überraschend großer Beliebtheit unter den Oldenburgern und Besuchern. Statistiken zeigen, dass 66 % der Fahrten maximal 15 Minuten dauerten, was auf eine hohe Akzeptanz für kurze Strecken hinweist. Zudem hatten sich bereits 5200 Nutzer registriert, mit geschätzten 800 regelmäßigen Nutzern. Im Juli und August wurden an 17 Tagen insgesamt 419 Fahrten durchgeführt, was einem täglichen Durchschnitt von 24,5 Entleihungen entspricht. Besonders überraschend war der Rekordtag mit 50 Leihvorgängen.
Für Inhaber von VWG-Jahreskarten gab es einen besonderen Vorteil: Sie konnten die ersten 30 Minuten kostenlos fahren. Ansonsten kostete die Nutzung 1 Euro pro 15 Minuten, mit einem Tageshöchstsatz von 9 Euro. So wurde OLi-Bike zu einer flexiblen, umweltfreundlichen Mobilitätslösung für alle.
Hintergrund und Perspektiven
Das Projekt wurde von Damaris Böhm bei der Stadt Oldenburg ins Leben gerufen und war Teil der Bemühungen, ein attraktives Mobilitätsangebot zu schaffen. Wie auch die TU Dresden betont, stellen öffentliche Fahrradverleihsysteme (ÖFVS) einen wesentlichen Bestandteil moderner Stadtverkehrspolitik dar. Sie fördern die Nahmobilität und vermindern die Notwendigkeit, auf Autos zurückzugreifen[,] um kurze Wege umweltschonend zu bewältigen. Städte, die über erfolgreiche ÖFVS verfügen, denken bereits über Erweiterungen oder technisch aufwändigere Räder wie Pedelecs nach. Leider zeigt sich, dass die Finanzierung und die Sichtbarkeit der Fahrräder im öffentlichen Raum oft herausfordernd sind, was auch für Oldenburg gelten dürfte.
Ob und wie das Fahrradverleihsystem in Oldenburg künftig fortgeführt wird, bleibt abzuwarten. Die Diskussionen darüber sind in vollem Gange und geben Raum für neue Ideen, wie die Mobilität in der Stadt zukünftig aussehen könnte. Die Hoffnung auf eine nachhaltige und benutzerfreundliche Lösung bleibt jedoch bestehen.