Ehemalige Süchtige fordern sicheren Sportplatz gegen Drogengefahr!
Erfahren Sie, wie ehemals süchtige Männer im "Haus Braunschweig" neue Perspektiven suchen und sich einen eigenen Sportplatz wünschen.

Ehemalige Süchtige fordern sicheren Sportplatz gegen Drogengefahr!
In Norddeutschland kämpfen viele Menschen mit den Folgen von Drogen- und Alkoholabhängigkeit. Dies ist besonders für ehemalige Süchtige eine Herausforderung, die trotz ihrer Genesung oft mit den Schatten ihrer Vergangenheit konfrontiert werden. So auch David Pahlke und Mario W., die beide von ihrer Sucht berichten und wie sie den Weg in ein neues Leben gefunden haben. David begann mit nur 12 Jahren in einem Kinderheim mit dem Kiffen, was zu einem langen Strudel aus Alkohol-, Kokain- und Heroinabhängigkeit führte. Anders als viele andere, erkannte er im Gefängnis, dass er etwas ändern wollte. Mittlerweile lebt er im “Haus Braunschweig”, einem Wohnheim für chronisch Abhängige, in dem Drogen strikt verboten sind und gleichzeitig auch neue Perspektiven geschaffen werden sollen. Mario hingegen kämpfte sich durch eine jahrelange Sucht nach Alkohol, Speed, LSD und Medikamenten, unterstützt von seiner Schwester, die ihm half, zur Therapie zu gehen.
Beide betonen die entscheidende Bedeutung von Gemeinschaft und einer klaren Tagesstruktur im “Haus Braunschweig”. Trotzdem gibt es eine erhebliche Hürde: Sie meiden öffentliche Sportplätze, da dort oft Drogen angeboten werden. Mario W. schildert eindrücklich die Gefahren, die von Jugendlichen und Drogen auf diesen Plätzen ausgehen. Viele der ehemaligen Süchtigen wünschen sich daher dringend einen eigenen multifunktionalen Sportplatz für Fußball, Basketball und Volleyball, um eine sichere Umgebung für Freizeitaktivitäten zu schaffen. Florian Schoenrock, der Einrichtungsleiter, hebt hervor, wie wichtig es ist, neue Interessen ohne Drogen zu entwickeln, um den Teufelskreis zu durchbrechen. Der Standort für den Sportplatz steht bereits fest, jedoch mangelt es leider an der nötigen Finanzierung.
Drogenabhängigkeit in Deutschland
Die Problematik der Drogen- und Suchtmittelabhängigkeit ist nicht nur lokal, sondern zieht sich durch ganz Deutschland. Das Bundesgesundheitsministerium weist darauf hin, dass Drogen und Suchtmittel erhebliche gesundheitliche, soziale und volkswirtschaftliche Probleme verursachen. Im Jahr 2021 rauchten rund 11,6 Millionen Menschen in Deutschland, während 1,6 Millionen alkoholabhängig sind. Zudem leiden schätzungsweise 2,9 Millionen Personen unter problematischem Medikamentenkonsum, und wieder etwa 1,3 Millionen haben einen problematischen Umgang mit Cannabis und illegalen Drogen. Die Drogen- und Suchtpolitik zielt darauf ab, den Konsum von Suchtmitteln zu reduzieren und drogenbedingte Probleme zu minimieren.
Ein wichtiger Bestandteil dieser Politik ist die Prävention. Aufklärung über die Gefahren von Suchtmitteln ist notwendig, um betroffenen Menschen rechtzeitig Hilfe anzubieten. Beratungs- und Behandlungsangebote für Suchtkranke sollen dabei gestärkt werden, um eine nachhaltige Verbesserung der Situation zu erreichen. Auch die digitale Suchtberatung wird vorangetrieben, um ein breiteres Spektrum an Unterstützung zu bieten.
Gemeinsamkeiten im Kampf gegen die Sucht
Die Berichte von David und Mario zeigen, dass der Weg aus der Sucht ein gesamtgesellschaftliches Anliegen ist. Gemeinsamkeiten kommen nicht nur in den Wünschen nach sicheren Rückzugsorten wie Sportplätzen zum Ausdruck, sondern auch in der Einsicht, dass jeder Schritt in Richtung eines drogenfreien Lebens eine Teamleistung ist. Der Kampf gegen die Drogenabhängigkeit erfordert eine umfassende Zusammenarbeit aller gesellschaftlichen Kräfte.
Die Notwendigkeit, Sucht und Drogenproblematik anzugehen, wurde sowohl durch persönliche Erlebnisse als auch durch bundesweite Studien bekräftigt. Der Epidemiologische Suchtsurvey bietet dazu wertvolle Daten, um die aktuelle Situation zu erfassen und zielgerichtete Maßnahmen zu entwickeln. Das Wohl der Betroffenen steht an erster Stelle, und es ist an der Zeit, endlich die entsprechenden Ressourcen für Projekte wie den angestrebten Sportplatz zur Verfügung zu stellen.
Ein sportlicher Rückzugsort könnte den Bewohnern des “Haus Braunschweig” nicht nur eine sinnvolle Freizeitgestaltung bieten, sondern auch ein symbolisches Zeichen der Hoffnung im Kampf gegen die Drogenabhängigkeit setzen.