Badinter: Der Kämpfer für Menschenrechte und die Abschaffung der Todesstrafe!
Bernard Cazeneuve spricht über Robert Badinter und deren Einfluss auf die Abschaffung der Todesstrafe in Frankreich.

Badinter: Der Kämpfer für Menschenrechte und die Abschaffung der Todesstrafe!
Im Rahmen einer bewegenden Hommage an Robert Badinter hat Bernard Cazeneuve, der ehemalige Ministerpräsident und Innenminister Frankreichs, die wegweisende Rolle des Justizministers in der Abschaffung der Todesstrafe gewürdigt. Cazeneuve betont, dass Badinter nicht nur ein leidenschaftlicher Kämpfer gegen die Todesstrafe war, sondern auch ein Pessimist mit einer klaren Sicht auf die menschliche Natur, der in schwierigen Zeiten Hoffnung und Licht vermittelte. Wie PublicSenat berichtet, ist Badinter in der Geschichte der Aufklärung und des französischen Universalismus fest verankert. Cazeneuve hebt hervor, dass Badinter den Mut hatte, oft gegen den Strom zu schwimmen, was ihn in der politischen Arena in Gefahr brachte.
Cazeneuve und Badinter begegneten sich im Zusammenhang mit der Schaffung eines europäischen Staatsanwaltes zur Bekämpfung von Kriminalität und Drogenhandel. Ihre Beziehung war geprägt von gegenseitigem Respekt und einer gemeinsamen Vision für eine gerechtere Gesellschaft. Cazeneuve beschreibt Badinter als einen tief verwurzelten Sozialdemokraten, der sich jedoch von der gegenwärtigen politischen Linken distanzierte. Badinter äußerte Bedenken über die Allianz zwischen Teilen der Linken und dem politischen Islam, was Cazeneuve ebenfalls als beunruhigend empfindet.
Kampf gegen die Todesstrafe
Badinter hat einen entscheidenden Beitrag zur Abschaffung der Todesstrafe in Frankreich geleistet, die am 9. Oktober 1981 unter Präsident François Mitterrand vollzogen wurde. Der Justizminister forderte beim Reden vor der Nationalversammlung eine bewusste Entscheidung der Abgeordneten für oder gegen die Todesstrafe. In seiner Ansprache, die Amnesty dokumentiert, betonte er, dass die Abschaffung der Todesstrafe nicht nur eine rechtliche, sondern auch eine moralische Frage ist. In seinen Argumenten stellte Badinter fest, dass kein Mensch vollkommen verantwortlich sei und keine Justiz unfehlbar, und rief die Abgeordneten auf, für eine gerechtere Gesellschaft zu kämpfen.
Frankreich war eines der letzten westeuropäischen Länder, das die Todesstrafe abschaffte, nachdem sie bereits 1791 durch erste Proteste und die darauf folgenden historischen Kämpfe in der Nationalversammlung in den Fokus rückte. Viele prominente Persönlichkeiten, darunter Victor Hugo und Jean Jaurès, hatten sich für die Abschaffung eingesetzt. Laut Wikipedia fand die letzte Hinrichtung 1977 statt, und die Todesstrafe wurde 2007 auch in die Verfassung aufgenommen, wobei Article 66-1 besagt: „Niemand kann zum Tode verurteilt werden“.
Ein bleibendes Erbe
Cazeneuve zeigt sich überzeugt, dass Frankreich Menschen wie Badinter fehlen, deren Vision und Engagement notwendig sind, um Fortschritt in einer sich ändernden politischen Landschaft zu ermöglichen. Zu Recht wird Badinter als würdig erachtet, im Panthéon geehrt zu werden, da er die Werte Frankreichs verkörpert. Spätestens nach Cazeneuves Ausführungen wird klar, dass Badinters Erbe weit über die juristischen Errungenschaften hinausgeht. Es ist eine Verpflichtung an die kommenden Generationen, für die Werte zu kämpfen, die Badinter so leidenschaftlich verteidigt hat.