Erster Commercial Court in Celle: Neue Ära für Wirtschaftsrecht beginnt!

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Eröffnung des ersten Commercial Court in Celle am 15.09.2025 zur effizienten Lösung internationaler Wirtschaftsverfahren.

Eröffnung des ersten Commercial Court in Celle am 15.09.2025 zur effizienten Lösung internationaler Wirtschaftsverfahren.
Eröffnung des ersten Commercial Court in Celle am 15.09.2025 zur effizienten Lösung internationaler Wirtschaftsverfahren.

Erster Commercial Court in Celle: Neue Ära für Wirtschaftsrecht beginnt!

Heute ist ein wichtiger Tag für die niedersächsische Justiz: Am 15. September 2025 wurde in Celle der erste Commercial Court des Bundeslandes feierlich eröffnet. Diese neue Einrichtung am Oberlandesgericht (OVG) hat sich auf große nationale und internationale Wirtschaftsverfahren spezialisiert. Im Beisein von Niedersachsens Justizministerin Kathrin Wahlmann (SPD) wurde der Court eingeweiht, der ab sofort für Verfahren mit einem Streitwert von mindestens einer halben Million Euro zuständig ist. Diese Schwelle wurde bewusst gewählt, um sicherzustellen, dass nur erhebliche wirtschaftliche Auseinandersetzungen in diesen spezialisierten Gerichtshof gelangen.

Der Commercial Court in Celle wird mit zwei Senate ausgestattet sein: einerseits für das Bau- und Architektenrecht und andererseits für das Kartell-, Energie- und Gesellschaftsrecht. Ziel dieser neuen Institution ist es, nicht nur effizientere und transparentere Verfahrensabläufe zu schaffen, sondern auch den Standort Deutschland für internationale Unternehmensstreitigkeiten attraktiver zu gestalten. Besonders hervorzuheben ist, dass die Verhandlungen vollständig auf Englisch geführt werden können, was den internationalen Unternehmen entgegenkommt und sie ermutigt, ihre Streitigkeiten vor deutschem Gericht auszutragen.

Ein Schritt zur Wettbewerbsfähigkeit

Deutschland plant die bundesweite Einführung von Commercial Courts, um sich als wettbewerbsfähige Alternative zur internationalen Schiedsgerichtsbarkeit zu positionieren. In Zeiten, in denen die Anzahl der Verfahren vor staatlichen Gerichten, besonders in internationalen Wirtschaftsstreitigkeiten, kontinuierlich zurückgeht, ist dieser Schritt eine notwendige Reaktion auf die Herausforderungen, die die Justiz vor Ort bewältigen muss. Wie skwschwarz.de berichtet, gibt es bereits positive Erfahrungen aus anderen Bundesländern, in denen Commercial Courts seit 2020 erfolgreich etabliert sind, wie in Stuttgart und Mannheim. Dort verzeichnen die Gerichte eine spürbare Entlastung und schnellere Verfahrenszeiten, was letztendlich auch den Unternehmen zugutekommt.

Ein entscheidender Vorteil der Commercial Courts in Deutschland ist die Möglichkeit, Verfahren schnell und effizient abzuwickeln. Im Stuttgarter Commercial Court beispielsweise gab es seit seiner Einführung rund 600 Verfahren, mit einem Streitwert von etwa 500 Millionen Euro. Die durchschnittliche Verfahrensdauer beträgt ca. 6,5 Monate, mit einer Rechtsmittelquote von unter 10 Prozent. Diese Ergebnisse verdeutlichen, wie gut solche Gerichte als Alternative zu langwierigen Schiedsgerichtsverfahren funktionieren können.

Zukunftsausblick für die Justiz

Die Einführung des Commercial Courts in Celle ist als Teil der Reformen zu sehen, die mit dem Justizstandort-Stärkungsgesetz eingeleitet wurden, das am 1. April 2025 in Kraft trat. In diesem Zusammenhang wurde auch die Gerichtssprache Englisch in der Zivilgerichtsbarkeit festgelegt. Damit sollen Unternehmen ein klares und verständliches Verfahren angeboten werden, das gleichzeitig die Möglichkeit zur Durchführung schneller und kosteneffizienter Rechtsstreitigkeiten bietet. Die Spezialisierung der Richter im internationalen Wirtschaftsrecht wird ebenfalls als entscheidend für den Erfolg dieser Gerichte betrachtet.

Für die Unternehmen in Deutschland könnte dies einen erheblichen Vorteil bringen, indem es die Kosten für Übersetzungen und das Risiko von Missverständnissen verringert. Gleichzeitig wird auch der Schutz von Geschäftsgeheimnissen verbessert und es gibt Regelungen zur schnelleren Organisation der Verfahren. Der neue Commercial Court in Celle könnte also der erste Baustein für die Stärkung des Justizstandorts Deutschland sein und zur Vermeidung der Abwanderung von Streitigkeiten hin zu privaten Schiedsgerichten beitragen.

Dieser Neuanfang gibt Anlass zur Hoffnung, dass Deutschland nicht nur im Wirtschaftswachstum, sondern auch in der Justiz mit den Anforderungen einer globalisierten Welt Schritt halten kann, wie inn.law abschließend zusammenfasst.