Wohnkostenlücke im Bürgergeld: Familien in Celle kämpfen ums Überleben!

Celle, 10.08.2025: Anstieg der Wohnkostenlücke im Bürgergeld betroffen 437 Haushalte. Reinhard Rohde fordert soziale Berücksichtigung.

Celle, 10.08.2025: Anstieg der Wohnkostenlücke im Bürgergeld betroffen 437 Haushalte. Reinhard Rohde fordert soziale Berücksichtigung.
Celle, 10.08.2025: Anstieg der Wohnkostenlücke im Bürgergeld betroffen 437 Haushalte. Reinhard Rohde fordert soziale Berücksichtigung.

Wohnkostenlücke im Bürgergeld: Familien in Celle kämpfen ums Überleben!

In Celle stehen viele Haushalte vor einer finanziellen Herausforderung aufgrund der Wohnkostenlücke beim Bürgergeld. Laut den neuesten Informationen von Celler Presse ist die Situation trotz eines leichten Rückgangs in den letzten Jahren wieder angestiegen und betrifft insgesamt 437 Bedarfsgemeinschaften in der Stadt. Im Jahr 2022 erhielten rund 334.000 Bürgergeldhaushalte deutschlandweit keine vollständige Erstattung ihrer Wohnkosten, was über 12,6 % aller Betroffenen ausmacht.

Die Wohnkostenlücke in Celle betrug im Jahr 2024 im Durchschnitt 143 Euro pro Haushalt, wobei vor allem kinderreiche Bedarfsgemeinschaften betroffen sind. Diese mussten durchschnittlich sogar 182 Euro mehr aufbringen. Besonders alleinerziehende Bürgergeld-Empfänger kämpfen mit einer durchschnittlichen Unterdeckung von 131 Euro, und insgesamt erhielten 334.225 Bedarfsgemeinschaften monatlich zu den Kosten der Unterkunft (KdU) etwas dazu zu zahlen, was die Problematik verdeutlicht.

Problematisch für viele Haushalte

Im ersten Jahr des Bezuges von Bürgergeld werden die Wohnkosten noch in voller Höhe übernommen. Doch ab dem zweiten Jahr gelten die Angemessenheitsgrenzen, die durch ein Mietwertgutachten festgelegt werden und viele Haushalte zwingen, entweder in eine günstigere Wohnung umzuziehen oder die Differenz selbst zu finanzieren. Reinhard Rohde von der Linksfraktion betont, dass die soziale Situation bei Entscheidungen stärker berücksichtigt werden sollte, insbesondere bei Haushalten mit Kindern.

Die Bruttokaltmiete-Obergrenze liegt für Ein-Personen-Haushalte in Celle bei 443 Euro. Zugleich gab es einen leichten Rückgang der Wohnkostenlücke von 14,3 % im Jahr 2020 auf 6,5 % in 2023, bevor sie auf 7,6 % im letzten Jahr anstieg. Dies zeigt, dass die Herausforderung keineswegs gelöst, sondern nach wie vor allgegenwärtig ist.

Ein Blick auf die Zahlen

Die Zahlen aus den letzten Jahren verdeutlichen die Problematik: 2024 lagen die Heizkosten für viele Haushalte über der Angemessenheitsgrenze, mit einer durchschnittlichen Lücke von 58 Euro pro Monat. Dies hat zur Folge, dass die betroffenen Haushalte einen großen Teil ihrer Ausgaben selbst tragen müssen. Der von der Linksfraktion erhobene Betrag von etwa 494 Millionen Euro, den Bürgergeldbetroffene insgesamt aus eigener Tasche zahlen mussten, illustriert die Dimension dieses Problems eindrucksvoll.

  • 334.000 Bürgergeldhaushalte erhalten keine vollständige Erstattung ihrer Wohnkosten.
  • Die durchschnittliche Wohnkostenlücke betrug 116 Euro pro Monat.
  • Bei Bedarfsgemeinschaften mit Kindern lag die Lücke bei 182 Euro.
  • Im Jahr 2024 gab es 437 Haushalte in Celle mit einer Wohnkostenlücke.

Die Diskussion um die Anhebung der Angemessenheitsgrenzen für Januar 2025 könnte eine Erleichterung bringen. Viele hoffen, dass durch diese Maßnahme die Belastungen für die betroffenen Haushalte etwas gemildert werden. Doch der Druck bleibt in den Innenstädten hoch, wo die Mieten oft das Budget sprengen.

Die aktuelle Situation ist ein klarer Weckruf. Es ist dringend notwendig, die Sorgen und Nöte der betroffenen Haushalte ernst zu nehmen und Lösungen zu finden. Cansin Köktürk und Sahra Mirow von der Linksfraktion fordern mehr Maßnahmen zur Schließung der Wohnkostenlücke und eine stärkere Sicherstellung von bezahlbarem Wohnraum, damit insbesondere Familien und alleinerziehende Eltern nicht in die soziale Isolation gedrängt werden.