Kasper und die Lauenburgers: Magie des Puppenspiels in Delmenhorst!

Kasper und die Lauenburgers: Magie des Puppenspiels in Delmenhorst!
Delmenhorst, Deutschland - In der bunten Welt des Puppenspiels hat sich einmal mehr gezeigt, wie wichtig und geschätzt die Kunstform in der Region ist. Hubertus Lauenburger, der mit 77 Jahren unter den letzten fahrenden Puppenspielern zählt, hebt die Bedeutung des Kasperletheaters hervor. Die Familie Lauenburger betreibt Norddeutschlands älteste Puppenbühne und auch Deutschlands größte in der siebten Generation. Gegründet wurde das Lauenburger Puppentheater bereits 1829 von Julius Lauenburger in Schleswig-Holstein, und es bringt mit Leidenschaft und Hingabe Freude für Groß und Klein.
Mit 100 handgemachten Handpuppen, von denen einige über 80 Jahre alt sind, demonstrieren die Lauenburgers die Kunst des Puppenspiels auf eindrucksvolle Weise. Die Puppen, aus Linden- und Pappelholz geschnitzt, haben viele Geschichten erzählt. Hubertus Lauenburger ist stolz darauf, dass die Familie die Tradition des Wandertheaters fortführt, das einst mit Stücken wie „Doktor Faustus“ auftrat, um schließlich den Fokus auf die Unterhaltung von Kindern und ihren Familien zu legen.
Einmalige Aufführungen und die Rückkehr nach Verden
Aktuell hat das Lauenburger Puppentheater eine kleine Tournee gestartet und begeistert die Kinder in Delmenhorst, wo noch zwei Wochen Aufführungen im großen Theaterzelt stattfinden. Die nächste Vorstellung ist bereits für den 6. Juli um 11 Uhr angesetzt, gefolgt von dem Stück „Abenteuer im Zauberwald“ zwischen dem 10. und 19. Juli mit regelmäßigen Vorstellungen an Wochenenden. Störche am Himmel und das fröhliche Lachen der Zuschauer machen den Aufenthalt noch schöner, und das Maskottchen des Theaters, Stargast Chase, tritt am Ende jeder Vorstellung auf, um die kleinen Zuschauer zusätzlich zu erfreuen.
Die Premiere in Verden nach sechs Jahren war ein voller Erfolg, was auch die lange Schlange am Warwickplatz vor der Aufführung zeigte. Jasmin Lauenburger, die Puppenspielerin, betont, wie sehr sie sich über die Rückkehr freut und fügt hinzu, dass das Puppentheater eine besondere Bedeutung für Kinder und deren Familien hat. Schließlich kommen die Lauenburgers nun seit 30 Jahren regelmäßig nach Verden.
Die Herausforderungen der Puppenspielkunst
Doch die Kunst des Puppenspiels bringt auch einige Herausforderungen mit sich. Die gestiegenen Unterhaltskosten setzen den Puppenspielern zu und die Puppen benötigen alle zwei Jahre eine umfassende Aufbereitung, um in gutem Zustand zu bleiben. David Lauenburger kümmert sich um die Instandhaltung der 16 Fahrzeuge, die für die Tour notwendig sind. Glücklicherweise zählt das Publikum auf die Unterstützung der Städte und der Zuschauer, um die erfolgreiche Tradition weiterzuführen.
Das Puppenspiel selbst hat eine lange Geschichte und wird oft als eine der ältesten Formen des dramaturgischen Ausdrucks angesehen. Von der Moralvermittlung im 19. Jahrhundert bis zur modernen Freizeitunterhaltung ohne erzieherischen Auftrag hat es sich gewandelt. Gerade für Kinder, wie im Erlebnisbereich von Kitas und Vorschulen, fördert Puppenspiel soziale Kompetenzen, Fantasie und Empathie, was in der heutigen schnelllebigen Zeit von großer Bedeutung ist.
Die Zukunft des Puppentheaters bleibt spannend. Während der Warwickplatz in Verden möglicherweise bebaut werden könnte, setzt die Familie Lauenburger alles daran, ihre Tradition fortzusetzen und den Zauber des Puppenspiels für kommende Generationen zu bewahren. Die Tickets sind ab 9 Euro erhältlich, 30 Minuten vor Beginn der Vorstellungen an der Theaterkasse.
Die Lauenburgers haben ein einfaches Motto: Ohne den Kasper geht nichts! Und das bewahrheitet sich immer wieder aufs Neue, wenn Kinderaugen beim Puppenspiel zum Strahlen gebracht werden. Ein wahres Stück Kultur, das in Norddeutschland keinen Platz für Langeweile lässt.
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Ort | Delmenhorst, Deutschland |
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