Armin Mueller-Stahl: Mit 95 Jahren als Vollzeitmaler in Emden aktiv!
Armin Mueller-Stahl, 95, zeigt seine Werke in der Kunsthalle Emden bis 12. April 2026. Einblick in sein künstlerisches Schaffen.

Armin Mueller-Stahl: Mit 95 Jahren als Vollzeitmaler in Emden aktiv!
Was macht ein Meister der Kunst nach 95 Jahren? Armin Mueller-Stahl, der sich nicht nur als gefeierter Schauspieler, sondern auch als talentierter Maler einen Namen gemacht hat, zeigt es uns. Der in Ostpreußen geborene Künstler malt täglich im Keller seines Hauses und bezeichnet sich selbst als „Vollzeitmaler“. Für ihn gibt es kein Alter, in dem man aufhören sollte, die Kreativität auszuleben – und das tut er nun auch im hohen Alter mit voller Leidenschaft. Aktuell ist seine umfangreiche Ausstellung in der Kunsthalle Emden zu sehen, wo über 100 seiner Werke bis zum 12. April 2026 präsentiert werden.
Mueller-Stahl wuchs in einer künstlerisch geprägten Familie auf, in der das Zeichnen, Malen und Musizieren eine zentrale Rolle spielten. Bereits mit drei Jahren begann er zu zeichnen und brachte seinen Kollegen während seiner Theaterzeit skurrile Skizzen auf Bierdeckeln bei. Wie Focus berichtet, hat er auch zahlreiche Drehbücher in Bildtagebücher transformiert – ein Beispiel dafür ist sein Exemplar der „Buddenbrooks“, das Teil der Emden-Ausstellung ist. Diese Verwandlung von Filmidee in Kunst zeigt die Parallelen zwischen seiner Malerei und seiner Schauspielkunst, wo es nicht nur um Worte, sondern auch um Ausdruck und Emotionen geht.
Eine faszinierende Karriere
Die Schauspielkarriere von Armin Mueller-Stahl startete in der DDR, wo er rasch zum gefeierten Schauspieler der Volksbühne avancierte. Über zwei Jahrzehnte war er in zahlreichen Theaterstücken zu sehen, bevor er 1980 endgültig in die Bundesrepublik auswanderte und zwei Jahre später sein Hollywood-Debüt in „Music Box – Die ganze Wahrheit“ feierte. Unzählige Filme, wie „Shine – Der Weg ins Licht“, für den er 1997 sogar eine Oscar-Nominierung erhielt, sowie „Kafka“ und „Eastern Promises“, gehören zu seinem beeindruckenden Portfolio. Der letzte Film, in dem er zu sehen war, trägt den Titel „Knight of Cups“ aus dem Jahr 2015.
In der langen Liste seiner bedeutenden Werke sticht vor allem seine Rolle in der Serie „Das unsichtbare Visier“ hervor, die in der DDR große Popularität erlangte. Über 140 Filme hatte er in seiner Laufbahn gedreht, bevor er 2006 seinen Abschied vom Filmgeschäft bekanntgab. Wikipedia führt sein bewegtes Leben detailliert nach und zeigt auf, wie oft er zwischen Ost und West, zwischen Theater, Film und Malerei wechselte. Trotz seiner vielen Erlebnisse, sowohl erfreuliche als auch herausfordernde, sind ihm eine positive Einstellung und der Drang nach Kreativität erhalten geblieben.
Ein kreatives Erbe
Derzeit wird seine Ausstellung intensiv besucht, und das zu Recht. Die Vielfalt seiner künstlerischen Arbeiten spiegelt nicht nur seine persönlichen Erfahrungen wider, sondern auch die gesellschaftlichen Umbrüche und historischen Ereignisse, die er durchlebt hat. Sogar die Themen Krieg und Diktatur finden sich in seinen Bildern wieder, die kraftvoll und eindringlich sind. Diese persönliche Note macht die Werke besonders und trägt zu ihrem hohen künstlerischen Wert bei. So zeigt die Ausstellung auch, wie die Zeit und das Weltgeschehen seine Kunst prägen.
Wer mehr über den Werdegang und die Werke dieses außergewöhnlichen Künstlers erfahren möchte, dem sei der begleitende Katalog zur Ausstellung empfohlen, der für nur 28 Euro an der Museumskasse erhältlich ist. Ein echter Hingucker, denn dieser Katalog enthält nicht nur zahlreiche Abbildungen seiner Werke, sondern auch Texte, die tiefere Einblicke in seine Denkweise und seine künstlerische Vision ermöglichen.
Armin Mueller-Stahl plant, seinen 95. Geburtstag im kleinen Kreis zu feiern, doch seine Kunst wird sicher noch viele Generationen inspirieren. „Ich male, um zu leben“, sagt er, und das kann man nicht anders als ernst nehmen, wenn man vor seinen Bildern steht. Eine Legende unter uns, die uns zeigt, dass die Leidenschaft für die Kunst nie endet, egal wie alt man ist.