Ex-Chef der German Property Group: Sechs Jahre Haft wegen Betrugs!
Ex-Chef der German Property Group: Sechs Jahre Haft wegen Betrugs!
Hildesheim, Deutschland - Am heutigen Tag, dem 17. Juni 2025, wird bekannt, dass Charles Smethurst, der ehemalige Geschäftsführer der German Property Group, wegen schweren Betrugs zu einer Haftstrafe von sechs Jahren und elf Monaten verurteilt wurde. Das Landgericht Hildesheim sah es als erwiesen an, dass Smethurst in mehreren Fällen Anleger um insgesamt 26 Millionen Euro betrogen hat. Ursprünglich wurden sogar 56 Millionen Euro als Gesamtschaden in der Anklage genannt, doch das Gericht sprach ihn in einem Punkt frei.
Im Zeitraum zwischen Juni 2018 und Juli 2019 habe Smethurst Anleger aus Frankreich sowie weitere Investoren getäuscht, um Darlehen aufzunehmen, obwohl sein Unternehmen bereits insolvent war. Seine Behauptung, nicht aus Habgier gehandelt zu haben, konnte das Gericht jedoch nicht überzeugen. Der Richter äußerte Zweifel an Smethursts Motiven, was die Schwere der Strafe untermauerte. Die German Property Group, die ursprünglich denkmalgeschützte Immobilien erwerben, sanieren und gewinnbringend verkaufen wollte, ließ ihre Objekte verfallen, während sie mit Liquiditätsengpässen zu kämpfen hatte.
Die ungeklärten Geldströme
Ein wesentliches Problem bleibt der unklare Verbleib von etwa 800 Millionen Euro. Insolvenzverwalter Justus von Buchwaldt stellte fest, dass bei der German Property Group Zahlungseingänge von insgesamt 1,3 Milliarden Euro verzeichnet wurden. Davon konnten bisher nur etwa 360 Millionen Euro sinnvoll nachvollzogen werden, während für den Rest – als „nicht identifizierbar oder verdächtig“ eingestuft – jegliche Spur fehlt. Knapp 8.000 Anleger haben sich bereits beim Insolvenzverwalter gemeldet, während insgesamt von bis zu 25.000 Gläubigern ausgegangen wird. Das Geschäftsmodell war seit 2018 nicht tragfähig, und die Firma warf einem immer größeren Kreis von Investoren Sand in die Augen.
Besonders alarmierend ist, dass Smethurst seit 2008 Geld von internationalen Anlegern eingeworben hat, dabei Renditen von bis zu 15 Prozent jährlich versprach und Nutzungsmöglichkeiten, die letztlich in den meisten Fällen nicht erfüllt werden konnten. Die erhobenen Vorwürfe betreffen unter anderem auch Anleger aus Singapur, die in fallengelassenen Anklagepunkten benannt worden sind, was die internationalen Dimensionen dieses Skandals unterstreicht.
Hintergründe des Betrugs
Die Masche, die Smethurst anwandte, ist nicht die einzige, die in den letzten Jahren in der Immobilienbranche aufgedeckt wurde. Auch andere Betrügerbanden haben sich auf ähnliche Weise in der deutschen und schweizerischen Immobilienlandschaft etabliert. Ein Beispiel ist die BG Business Group, die mehr als 100 Millionen Euro von über tausend Käufern ergaunert haben soll. Diese Gruppe lockte oft finanzschwache Bürger mit vermeintlich lukrativen Angeboten an, doch die versprochenen Bauprojekte wurden nie realisiert und endeten ebenfalls in der Insolvenz.
Die Ernsthaftigkeit der Lage wird auch dadurch unterstrichen, dass die deutschen Behörden seit 2013 keine Jahresabschlüsse für die meisten Gesellschaften der German Property Group erstellt haben. Die Aufarbeitung dieser Betrugsskandale ist nicht nur als juristische Ermittlungsarbeit von Bedeutung, sondern betrifft auch längst das Vertrauen in den gesamten Immobilienmarkt und seine Akteure.
Ob die Strafe für Smethurst ausreicht, um den Geschädigten eine Gerechtigkeit zu bringen, bleibt abzuwarten. Bislang sind noch keine weiteren Ermittlungen gegen mögliche Mittäter eingeleitet worden, was Fragen aufwirft: Wer wird zur Rechenschaft gezogen, und wie kann zukünftigen Betrugsfällen in dieser Branche begegnet werden? Zeit und fortlaufende Ermittlungen werden zeigen, ob die Lichtblicke, die wir im Schatten dieses Skandals sehen, tatsächlich erledigt werden können.
Details | |
---|---|
Ort | Hildesheim, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)