Hamburgs Fahrradklima im Abstieg: Nur Platz 7 im großen Test!

Hamburgs Fahrradklima im Abstieg: Nur Platz 7 im großen Test!
Hamburg, Deutschland - Die Fahrradfreundlichkeit in deutschen Städten ist ein heiß diskutiertes Thema, insbesondere in Großstädten wie Hamburg. Der aktuelle ADFC-Fahrradklima-Test zeigt, dass Hamburg im Mittelfeld der 15 größten Städte mit über 500.000 Einwohnern liegt. Mit einer Note von 3,96 hat die Hansestadt den siebten Platz erreicht. Frankfurt am Main führt die Rangliste mit einer Note von 3,49 an und zeigt, wie es auch anders gehen kann. Neben ihm stehen Hannover, Bremen, Leipzig, München und Dresden als weitere positive Beispiele auf dem Treppchen. Im tiefsten Tal, allerdings, liegt Duisburg mit einer bescheidenen Note von 4,46. Diese Informationen hat der n-tv zusammengetragen.
Die Umfrage, die von September bis November 2024 durchgeführt wurde, umfasste 184.500 ausgefüllte Fragebögen aus 1.047 Orten und ist eine der größten ihrer Art weltweit. Organisiert in Kooperation mit dem Bundesverkehrsministerium, bietet der Test allen Teilnehmer:innen die Möglichkeit, die Fahrradfreundlichkeit in ihren Städten zu bewerten. Ziel ist es, lebensnahe Rückmeldungen für Verkehrsplaner:innen und politische Verantwortliche zu geben, um die Bedingungen für Radfahrende zu verbessern. Die Ergebnisse werden im Frühjahr 2025 veröffentlicht, aber bereits jetzt wird auf die Notwendigkeit von Wandel hingewiesen, besonders bezüglich der Sicherheitsbedingungen für Radfahrer:innen in Hamburg.
Hamburgs Stärken und Schwächen
Obwohl Hamburg in der Gesamtnote hinter vielen anderen Städten zurückbleibt, gibt es auch erfreuliche Aspekte. Die Möglichkeiten der Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie die vorhandenen Fahrradverleihsysteme werden positiv hervorgehoben. Doch trotz dieser Stärken sehen viele Befragte in Hamburg Handlungsbedarf. Laut Cajus Pruin vom ADFC Hamburg empfinden 58% der Radfahrenden das Radfahren als stressig, was hauptsächlich auf Sicherheitsbedenken zurückzuführen ist. Die Umfrage zeigt auch, dass es deutliche Unterschiede in der Beurteilung zwischen der Innenstadt und den Außenbezirken gibt, wobei Letztere oft schlecht abschneiden.
Die kritische Einschätzung betrifft vor allem die Radverkehrsbedingungen in den Randgebieten, die in den letzten Jahren immer wieder in der Diskussion sind. Der ADFC sieht zwar Fortschritte, betont aber, dass diese nicht ausreichen, um eine nachhaltige Verkehrswende zu erreichen. Der Winterdienst auf Radwegen wird ebenfalls als ein weiterer Schwachpunkt genannt, der dringend verbessert werden muss.
Ein Blick auf andere Städte
Die Analyse des ADFC-Fahrradklima-Tests zeigt nicht nur Hamburgs Position, sondern liefert auch interessante Vergleichswerte. Städte wie Nürnberg haben signifikante Verbesserungen bei der Fahrradfreundlichkeit erreicht, unter anderem durch bessere Ampelschaltungen und neue Radwege. Die allgemeine Unsicherheit im Straßenverkehr spiegelt sich in den Daten wider: 70% der Radfahrenden fühlen sich unsicher. Das macht deutlich, dass überall in Deutschland noch Handlungsbedarf besteht.
Die Ergebnisse aus der Umfrage werden für alle Städte, ob groß oder klein, von enormer Bedeutung sein. Der Test trägt dazu bei, die Erfolge der Radverkehrsförderung messbar zu machen und armutspolitische Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur zu bewerten. Weitere Informationen zu den Ergebnissen können auf der ADFC Webseite eingesehen werden.
Insgesamt zeigt der ADFC-Fahrradklima-Test 2024, dass es einen langen Weg vor uns gibt, um das Radfahren in Deutschland angenehmer und sicherer zu gestalten. Mehr als die Hälfte der Radfahrenden fühlt sich noch nicht wohl, was die Herausforderung für alle, die im Bereich Verkehrspolitik tätig sind, deutlich macht. Immerhin gibt es mit dem Test ein bewährtes Mittel, um Verbesserungen anzustoßen und umzusetzen.
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Ort | Hamburg, Deutschland |
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