Jürgen Schmidt: Gifhorns Kripo-Experte und Zeitzeuge der Kriminalität

Ehemaliger Kripochef Jürgen Schmidt blickt auf seine Zeit in Gifhorn zurück, teilt Erlebnisse und aktuelle Einblicke in Kriminalität.

Ehemaliger Kripochef Jürgen Schmidt blickt auf seine Zeit in Gifhorn zurück, teilt Erlebnisse und aktuelle Einblicke in Kriminalität.
Ehemaliger Kripochef Jürgen Schmidt blickt auf seine Zeit in Gifhorn zurück, teilt Erlebnisse und aktuelle Einblicke in Kriminalität.

Jürgen Schmidt: Gifhorns Kripo-Experte und Zeitzeuge der Kriminalität

Was macht eigentlich Jürgen Schmidt? Dieser Name ist vielen in der Region bekannt, denn er war 25 Jahre lang der Kripochef in Gifhorn. Heute, im Jahr 2025, genießt der geborene Peiner, der 1954 das Licht der Welt erblickte, seinen Ruhestand in vollen Zügen. Reisen und die Gesellschaft seiner sieben Enkel stehen aktuell ganz oben auf seiner Agenda. Schmidt wird jedoch nicht nur als Familienvater wahrgenommen. Medien fragen regelmäßig bei ihm an, wenn es um Kriminalfälle geht, in denen er sich während seiner Dienstzeit besonders profiliert hat. So berichtet etwa die WAZ, dass Schmidt als Zeitzeuge und Experte gefragt ist, wenn es um die Aufarbeitung von Verbrechen aus der Vergangenheit geht, die bis heute viele Menschen beschäftigen. WAZ berichtet, dass …

Schmidt hatte zu Beginn seiner Amtszeit im Jahr 1992 mit einem besonders tragischen Mordfall zu kämpfen: Die Leiche einer 16-Jährigen, die zuvor vermisst wurde, wurde im Elbeseitenkanal gefunden. Dies war nur der Anfang einer Reihe brutaler Verbrechen, die seine Zeit als Kripochef prägten. Zu seinen bekanntesten Fällen zählt der Torso-Mord von 1999 sowie der Dreifach-Mord im Kleingarten im Jahr 2008. Solche Vorkommnisse waren nicht die Norm, doch sie hinterließen Spuren in der Stadt und in Schmidts Gedächtnis. Er selbst äußerte, dass die Zusammenarbeit mit den Medien in dieser Zeit stets von Vertrauen und Respekt geprägt war.

Die Kriminalitätslage in Gifhorn

Doch wie steht es um die Kriminalität in Gifhorn im Jahr 2024? Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik gab es in Gifhorn 4.262 Straftaten pro 100.000 Einwohner, was im Vergleich zur niedrigeren Gesamtzahl von 6.485 Straftaten in Niedersachsen relativ gering erscheint. Schmidt bemerkt dazu, dass es in seiner aktiven Zeit, besonders in den 1990er- und 2000er-Jahren, eine deutlich höhere Kriminalitätsrate gab, insbesondere bei Einbrüchen. Diese Veränderungen in der Kriminalitätslage gehen auch mit einem gestiegenen Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung einher, auch wenn Schmidt skeptisch ist, ob er heute noch einmal zur Polizei gehen würde. Er hat das Gefühl, dass der Rückhalt und Respekt in der Bevölkerung gesunken sind.

Die Aufklärung von kriminalistischen Einzelfällen ist eine wichtige Aufgabe, und die Zahlen in Niedersachsens Kriminalstatistik zeigen auch, dass sich die Situation im Laufe der Jahre verändert hat. Ein Blick auf die Statistik des Landes Niedersachsen zeigt die Entwicklungen und Herausforderungen, mit denen die Behörden konfrontiert sind.

Ein Leben nach der Polizei

Schmidt hat sich entschieden, seine neue Freiheit zu genießen. Ein besonderes Erlebnis, das ihm in Erinnerung geblieben ist, ereignete sich während einer Reise nach Südafrika. Dort wurden er und seine Frau von deutschen Touristen angesprochen, die seine Stimme erkannt hatten. Es ist offensichtlich, dass sein Einfluss und sein Name über die Grenzen Niedersachsens hinaus bekannt sind. Aktuell plant er, im Herbst an einem Live-Podcast des Hillerser Kulturvereins teilzunehmen, wo er seine Erfahrungen und Geschichten aus seiner Zeit als Kripochef teilen wird.

Die zahlreichen Doppelmorde und weiteren brisanten Taten, die er miterlebt hat, bleiben Teil seiner Biografie, doch er scheint im Ruhestand Zufriedenheit gefunden zu haben. Die Enkel, Reisen und gelegentliches Weitergeben seines Wissens an interessierte Zuhörer sind jetzt seine Hauptbeschäftigungen.