Traditionsbäckerei Nissen in Glücksburg meldet Insolvenz an – 80 Jobs in Gefahr!

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Traditionsbäckerei Nissen in Gifhorn stellt Insolvenz wegen hoher Personalkosten und gesundheitlicher Probleme des Chefs beantragt.

Traditionsbäckerei Nissen in Gifhorn stellt Insolvenz wegen hoher Personalkosten und gesundheitlicher Probleme des Chefs beantragt.
Traditionsbäckerei Nissen in Gifhorn stellt Insolvenz wegen hoher Personalkosten und gesundheitlicher Probleme des Chefs beantragt.

Traditionsbäckerei Nissen in Glücksburg meldet Insolvenz an – 80 Jobs in Gefahr!

Ein schmerzlicher Einschnitt für die Region: Die Traditionsbäckerei Nissen hat Insolvenz angemeldet. Nach über einem Jahr im Amt hat Geschäftsführer Rüdiger Prill diesen schweren Schritt gewagt. Im Mittelpunkt der Probleme stehen hohen Personalkosten und gesundheitliche Schwierigkeiten, mit denen Prill seit einiger Zeit zu kämpfen hat. Der Insolvenzantrag wurde heute eingereicht, betroffen sind rund 80 Mitarbeiter und 14 Filialen der Stadtbäckerei in Glücksburg. Viele treue Kunden zeigen sich trotz der Insolvenz solidarisch mit ihrer Bäckerei.

Nissen, bekannt für seine frischen Backwaren, erlebte in den letzten Monaten einige Herausforderungen. Prill übernahm die Bäckerei erst im September 2024 von Sönke Nissen. Kurz nach der Übernahme ergaben sich jedoch finanzielle Probleme, da es zu einer Lohnerhöhung und der zusätzlich gezahlten Weihnachtsprämie kam. Diese Entscheidungen, die er selbst als „falsch“ bezeichnet, verstärkten die Schwierigkeiten. Zudem erlitt Prill vor einigen Monaten einen Herzstillstand, was die ohnehin angespannte Lage zusätzlich komplizierte.

Insolvenzverfahren und Ausblick

Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens ist für den 1. Januar 2026 geplant. Insolvenzverwalter Nicolas Grimm wird nun die weiteren Schritte einleiten. Ihm sowie der Arbeitsagentur ist es ein wichtiges Anliegen, den Betrieb zu stabilisieren und die Arbeitsplätze zu sichern. Bis Ende Dezember werden die Löhne der Mitarbeiter gewährleistet, eine Maßnahme, die vielen Angestellten etwas Hoffnung gibt.

Der Sohn des Gründers, Sönke Nissen, steht dem neuen Geschäftsführer beratend zur Seite. Trotz der trüben Aussichten zeigt sich das Team optimistisch und wünscht sich, dass die Bäckerei in ihrer Form erhalten bleibt. „Die Stimmung im Team bleibt positiv“, heißt es. Viele Mitarbeiter hoffen auf einen Fortbestand der traditionsreichen Bäckerei.

Branche unter Druck

Doch die Insolvenz der Stadtbäckerei ist kein Einzelfall. Auch andere Bäckereien in Deutschland, wie die Bäckerei Leifert, haben ähnliche Schritte unternehmen müssen. Probleme wie die schwache Konjunktur und steigende Betriebskosten belasten die ganze Branche. Jupp Zenzen von der DIHK warnt vor einer anhaltenden Wirtschaftskrise, die viele Unternehmen in die Knie zwingt. Im Juli 2025 verzeichnete die Statistik einen Anstieg der Insolvenzen um 19,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die aktuelle Situation in Deutschland zeigt einen besorgniserregenden Trend: 2023 gab es ca. 110.200 Unternehmensinsolvenzen. In Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg sind die Zahlen am höchsten. Der Dienstleistungssektor macht hierbei einen großen Teil der Insolvenzen aus, was auch die Herausforderungen für zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen verdeutlicht.

Die Stadtbäckerei Nissen steht nun vor der Herausforderung, sich neu aufzustellen und vielleicht gestärkt aus dieser Situation hervorzugehen. Die Treue der Kunden könnte dabei der Schlüssel zu einem neuen Anfang sein. Das Ausmaß der Schwierigkeiten in der Branche zeigt, wie wichtig es ist, ein gutes Händchen für strategische Entscheidungen zu haben und auch in Krisenzeiten die richtigen Weichen zu stellen.