LKW-Brände auf Deutschlands Autobahnen: MAN unter Druck!
Auf den Autobahnen rund um Göttingen häufige Lkw-Brände, insbesondere bei MAN-Fahrzeugen, gefährden Sicherheit und Wirtschaft.

LKW-Brände auf Deutschlands Autobahnen: MAN unter Druck!
Auf deutschen Autobahnen sorgen immer wieder brennende Lastkraftwagen für Aufregung und Besorgnis. Besonders betroffen sind MAN-Modelle der Reihen TGX und TGS aus den Baujahren 2016 bis 2019. Diese Fahrzeuge, die häufig als Tanklaster oder Gefahrguttransporter im Einsatz sind, stellen ein erhebliches Risiko für Fahrende sowie Einsatzkräfte dar. Zwischen Januar 2023 und Mitte August 2025 wurden auf der A7 zwischen Göttingen und dem Kirchheimer Dreieck insgesamt 33 LKW-Brände registriert. In 27 dieser Fälle war ein MAN-LKW beteiligt, wie das hessische Innenministerium bestätigt. Es zeigt sich also: Da liegt wirklich was an.
Das NDR berichtet, dass das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) die Situation als „ernstes Risiko“ bewertet hat. Im Jahr 2024 wurde daher ein Rückruf für über 37.000 MAN-Fahrzeuge weltweit, davon rund 12.700 in Deutschland, eingeleitet. Die Rückrufmaßnahme umfasst den Austausch von beschädigten Ölfilterbauteilen und Ölfilterdeckeln sowie eine Verkürzung der Ölwechselintervalle. Über 90 Prozent der betroffenen Fahrzeuge haben diese Maßnahmen bereits durchlaufen, dennoch kommen die Brände nicht zum Stillstand, was zu enormen wirtschaftlichen Schäden für die Unternehmer führt.
Ein drängendes Problem
Im Zuge der Rückrufaktion wurden bereits zahlreiche Fahrzeuge in Werkstätten bearbeitet. Doch laut dem Rechtsportal Dr. Stoll hatten viele Fahrzeughalter trotz entgegengenommener Fahrgestellnummer keine Benachrichtigung über den Rückruf erhalten. Dies führt zu einer kritischen Situation, da einige der Fahrzeuge bereits Brände erlitten, obwohl sie für die Rückrufmaßnahme vorgesehen waren. So brannte beispielsweise ein MAN TGS 33.420 aus dem Baujahr 2018 nach 150.000 km auf einer Bundesstraße, obwohl er am Rückruf teilgenommen hatte. Glücklicherweise konnte der Fahrer sich rechtzeitig in Sicherheit bringen.
MAN selbst hat betont, dass Brandschäden innerhalb der Gesamtflotte „sehr selten“ vorkommen. Dennoch berichten Fahrer von lebensbedrohlichen Situationen und Feuerwehrkräfte schildern die Herausforderungen bei Einsätzen. MAN sieht die Brandfälle als Einzelfälle und führt sie teils auf Wartungsmängel zurück. Diese Position bleibt umstritten, da immer wieder neue Fälle von LKW-Bränden auftauchen.
Rückrufprozesse und Verantwortung
Das KBA hat klärende Informationen zu den Rückrufprozessen zur Verfügung gestellt. Bei festgestellten ernsten Gefahren können Rückrufe angeordnet werden, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Fahrzeughalter sind dabei verpflichtet, diese Mängel in Fachwerkstätten beheben zu lassen. Das KBA hat in der Vergangenheit auch auf die Möglichkeit der Betriebsuntersagung hingewiesen, sollte ein Halter der Rückrufpflicht trotz Aufforderung nicht nachkommen.
Es bleibt abzuwarten, ob die von MAN und dem KBA ergriffenen Maßnahmen tatsächlich ausreichen, um die Sicherheit der Fahrer und anderen Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. Die regelmäßige Meldung von Mängeln sowie ein rasches Eingreifen bei festgestellten Risiken sind daher unverzichtbar, um künftige Brandereignisse und damit verbundene Gefahren auf unseren Autobahnen zu minimieren. Dieses Thema wird sowohl von den Behörden als auch von den Fahrzeughaltern weiterhin genau im Auge behalten müssen.