Sven Regener gewinnt «Goldenen Ton» – ein Preis mit neuem Glanz!

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Goslar verleiht erstmals den umbenannten Musikpreis "Goldener Ton" an Sven Regener, um NS-Vergangenheit des Vorgängers aufzuarbeiten.

Goslar verleiht erstmals den umbenannten Musikpreis "Goldener Ton" an Sven Regener, um NS-Vergangenheit des Vorgängers aufzuarbeiten.
Goslar verleiht erstmals den umbenannten Musikpreis "Goldener Ton" an Sven Regener, um NS-Vergangenheit des Vorgängers aufzuarbeiten.

Sven Regener gewinnt «Goldenen Ton» – ein Preis mit neuem Glanz!

In Goslar wurde am vergangenen Samstag ein bedeutender Meilenstein in der Musikszene gesetzt. Der Musikpreis „Goldener Ton“ wurde zum ersten Mal verliehen, und das bescherte der Stadt einen großen Moment der Ehre, als Sven Regener als erster Preisträger ausgezeichnet wurde. Ursprünglich sollte die Ehrung als „Paul-Lincke-Ring“ stattfinden, doch die Umbenennung des Preises wurde notwendig, nachdem neue Erkenntnisse über die NS-Vergangenheit des Namensgebers Paul Lincke ans Licht kamen. Der Preis gilt rückwirkend für das Jahr 2024 und wird künftig unter dem neuen Namen verliehen. Wie die NMZ berichtet, zeigte sich Regener zuversichtlich und forderte eine umfassende Aufarbeitung dieser dunklen Kapitel der Geschichte.

Urte Schwerdtner, die Oberbürgermeisterin von Goslar, lobte Regener für seine Musik und wies darauf hin, dass seine Texte von tiefen persönlichen Leidenschaften durchzogen sind. Die Jury, die Regener als „poetische Fachkraft für ironisch-lakonische Zärtlichkeit“ bezeichnete, erblickt in ihm einen Künstler, der mit seinen Werken die Menschen berührt. Gemeinsam mit Element of Crime hat Regener kürzlich ein neues Jazz-Projekt, Regener Pappik Busch, auf die Bühne gebracht, das die Zuhörer begeistert.

Der neue Preis und seine Bedeutung

Die Auszeichnung wurde im stilvollen Ambiente des Kurhauses Hahnenklee verliehen, dem Sterbeort von Paul Lincke. Regener erhielt für seine Leistung einen neuen Ring, den mit einem Notenschlüssel und einem Kleeblatt besetzt ist – ein Design, das nun das neue Logo des Preises darstellt. Diese symbolischen Elemente stehen in direktem Zusammenhang mit der Klanginstallation im Kurpark Hahnenklee, an der zukünftige Preisträger ebenfalls mit einer Widmung beteiligt sein werden. Der „Goldene Ton“ ist eine undotierte Auszeichnung, die seit 1955 an Musiker vergeben wird, die sich im Bereich der deutschsprachigen Musik einen Namen gemacht haben. Zu den früheren Preisträgern zählen Größen wie Udo Lindenberg, Annett Louisan und Max Raabe, wie die NDR hervorhebt.

Die Umbenennung des Preises war eine Reaktion auf die Vorwürfe, die Anfang 2024 über Linckes Nähe zum NS-Regime laut wurden. Faktisch konnten Historiker nachweisen, dass Lincke in diese Machenschaften verwickelt war und davon profitierte. Nach der Zustimmung des Rates der Stadt Goslar zur Umbenennung im April 2025 wurde die Preisverleihung vorerst ausgesetzt, während ein Gutachten die Kontakte Linckes zu nationalsozialistischen Größen klären soll.

Ein Blick in die Zukunft

Regener, der gebürtige Bremer, ist zudem mit einem neuen Buch beschäftigt, was die Vorfreude auf seine kommenden Projekte weiter steigert. Die Stadt Goslar betont jedoch, dass trotz dieser Herausforderungen die künstlerischen Leistungen der Preisträger unbestritten bleiben und Teil der Historie des Preises sind. Bei der zukünftigen Preisverleihung wird man ein gutes Händchen beweisen müssen, um sowohl den Ansprüchen der Gegenwart gerecht zu werden als auch die Vergangenheit zu respektieren.

Die Entwicklungen rund um den „Goldenen Ton“ zeigen, dass Kunst und Gesellschaft eng miteinander verwoben sind und es oft notwendig ist, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, um eine bessere Zukunft zu gestalten. Ganz sicher wird Sven Regener mit seiner Musikalität und seinem Engagement dazu beitragen, dass diese Debatte fortgesetzt wird – und dabei bleibt sein außergewöhnliches Talent unbestritten im Sichtfeld der Öffentlichkeit und seiner Fans.