Bunt statt braun: Hameln fordert humane Flüchtlingspolitik!
Am Freitagnachmittag, dem 26.09.2025, fand in Hameln eine Kundgebung für humane Flüchtlingspolitik und Vielfalt statt.

Bunt statt braun: Hameln fordert humane Flüchtlingspolitik!
Am Freitagnachmittag fand auf der Hochzeitshausterrasse in Hameln eine bewegende Kundgebung statt, die unter dem Motto „Wir kochen vor Wut“ stand. Rund 60 Teilnehmer kamen zusammen, um gemeinsam für eine humane Flüchtlingspolitik, die Fortsetzung der Seenotrettung und eine vielfältige Gesellschaft einzutreten. Veranstaltet wurde das Event von einer breiten Allianz an Organisationen, darunter die Seebrücke, Bunt statt braun, das For Future Bündnis, das Queere Netzwerk Weserbergland, Omas gegen Rechts, Amnesty International, das Infolädchen Coppenbrügge und Deister Antifa. Diese Gruppen betonen die Notwendigkeit, Schutzsuchende aufzunehmen – eine humanitäre, moralische und rechtliche Pflicht, die in der heutigen Zeit immer wieder herausgefordert wird.
Wie aus den Berichten von Dewezet hervorgeht, startete die Kundgebung um 16:30 Uhr mit eindringlichen Reden, unter anderem von Pastor Christoph Vetter und dem Organisator Sascha Schröder. Letzterer sprach leidenschaftlich über Vielfalt und die Menschenrechte und räumte ein, dass die Mobilisierung für die Veranstaltung nicht so erfolgreich war wie gehofft. Dies zeigt, dass der Kampf für eine menschenwürdige Behandlung von Flüchtlingen noch lange nicht gewonnen ist.
Klimawandel als Fluchtursache
Ein zentrales Thema der Kundgebung war die Verbindung zwischen Klimawandel und Migration. Diese Problematik gewinnt immer mehr an Bedeutung, insbesondere in Anbetracht des Schicksals von Inselstaaten wie Tuvalu. Laut Informationen der Bundeszentrale für politische Bildung gilt Tuvalu als eines der ersten Länder, das durch den Klimawandel unbewohnbar werden könnte. Die steigenden Meeresspiegel und die Zunahme von extremen Wetterereignissen stellen die Bevölkerung von rund 10.000 Menschen vor massive Herausforderungen, da die Küstenregionen regelmäßig überflutet werden und somit die Lebensgrundlagen bedroht sind.
Diese Situation wirft nicht nur rechtliche Fragen auf, sondern auch moralische. Der Klimawandel macht es notwendig, die Definition von Flüchtlingen zu erweitern. Laut der UNO-Flüchtlingshilfe sind bereits rechtliche Rahmenbedingungen wie die OAU-Konvention und die Erklärung von Cartagena entwickelt worden, die Personen, die vor Klimaveränderungen oder Naturkatastrophen fliehen, ebenfalls als Flüchtlinge anerkennen. Diese Entwicklungen zeigen, dass es höchste Zeit ist, die Diskussion über klimapolitische Verantwortung zu intensivieren und gerechte Lösungen zu finden.
Herausforderungen und Perspektiven
Doch nicht nur die Inseln im Pazifik sind betroffen. Weltweit gibt es Millionen von Menschen, die durch Naturkatastrophen und klimabedingte Veränderungen aus ihrer Heimat vertrieben werden. Statistiken zeigen, dass im Jahr 2024 insgesamt 45,8 Millionen Menschen aufgrund von „disaster displacements“ umgesiedelt werden mussten. Auch wenn Deutschland 2021 selbst von einer verheerenden Flutkatastrophe betroffen war, zeigt die Debatte um klimabedingte Migration, dass noch keine konkreten Maßnahmen zur Unterstützung dieser Menschen auf nationaler oder europäischer Ebene ergriffen wurden.
Es wird deutlich, dass der Klimawandel nicht nur eine Umweltkrise ist, sondern auch ein sozialpolitisches Problem darstellt, das einen nachhaltigen und gerechten Umgang mit Migranten erfordert. Der Appell der Teilnehmer in Hameln war unmissverständlich: Die Zukunft gehört einer vielfältigen, inklusiven Gesellschaft, die jeder und jedem ein Lebensrecht zugesteht. Es bleibt zu hoffen, dass die Stimmen, die für Menschenrechte und den Schutz von Flüchtlingen eintreten, stärkeren Gehör finden und die notwendigen politischen Schritte eingeleitet werden.