Hildesheim erhält neue Klärschlamm-Anlage: Phosphor-Rückgewinnung im Fokus!

Hildesheim erhält neue Klärschlamm-Anlage: Phosphor-Rückgewinnung im Fokus!
Hildesheim, Deutschland - In Hildesheim wird ein neuer Leuchtturm in der Klärschlammverwertung errichtet! Die Kommunale Nährstoffrückgewinnung Niedersachsen GmbH (KNRN) hat den renommierten Anlagenbauern Andritz beauftragt, eine Monoverbrennungsanlage zu errichten. Laut Euwid Wasser zielt dieses Projekt darauf ab, eine zuverlässige Klärschlammentsorgung sicherzustellen und Phosphor aus den entstehenden Klärschlamm-Aschen zurückzugewinnen – ein heißes Thema in der Ressourcenschonung.
Die Anlage wird im Hildesheimer Hafen angesiedelt und kann bis zu 14 Tonnen Klärschlamm-Originalsubstanz pro Stunde verarbeiten. Dies bedeutet, dass sie jährlich etwa 33.500 Tonnen Klärschlamm-Trockenmasse bewältigen kann. Die Genehmigung für den Bau wurde bereits im vergangenen Herbst erteilt und umfasst auch eine Klärschlammlagerung, Trocknungsmaßnahmen und eine Umschlaganlage für Abfälle.
Nachhaltigkeit im Fokus
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Rückgewinnung von Phosphor, der in Düngemitteln eine entscheidende Rolle spielt. Angesichts begrenzter Phosphorvorkommen und eines steigenden Bedarfs durch die wachsende Weltbevölkerung ist die Rückgewinnung ein Gebot der Stunde. Die neue Klärschlammverordnung legt erstmals umfassende Vorgaben zur Phosphorrückgewinnung fest, wie Klimaschutz Kommune berichtet. Ab Anfang 2029 müssen Anlagen mit mehr als 100.000 Einwohnerwerten aktiv Phosphor zurückgewinnen, um den Anforderungen gerecht zu werden.
Die Anlage in Hildesheim wird auch eine entscheidende Rolle im lokalen Energiesystem spielen: Der aus der Verbrennung erzeugte Dampf wird zur Stromproduktion für das öffentliche Netz und zur Bereitstellung von Wärme für das örtliche Fernwärmenetz genutzt. Es wird eine umweltfreundliche Entsorgung nach den Vorgaben der Klärschlammverordnung (AbfKlärV) angestrebt.
Eine strategische Entscheidung
Die Entscheidung, in eine Monoverbrennungsanlage zu investieren, könnte langfristig auch ökonomischen Nutzen bringen. Angesichts der steigenden Preise für Phosphatdünger, die bereits vor dem Ukrainekrieg um 60% im Jahr 2021 anstiegen, wird die sichere Rückgewinnung aus Klärschlamm umso bedeutsamer. Das nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Landwirtschaft. Während 2019 etwa 20% des kommunalen Klärschlamms in Deutschland in der Landwirtschaft Verwendung fanden, stellt die Energieerzeugung und die Verwertung als Sekundärbrennstoff eine weitere wichtige Nutzungsmöglichkeit dar.
Zusammengefasst bot die Monoverbrennungsanlage in Hildesheim nicht nur eine Lösung für das Klärschlammproblem, sondern auch einen direkten Beitrag zur Ressourcenschonung und zur Energieversorgung der Region. Die Inbetriebnahme dieser vielversprechenden Anlage ist für Dezember 2027 geplant – und die Vorfreude auf diese umweltfreundliche Innovation wächst.
Für weitere Informationen zur Klärschlammentsorgung und Phosphorrückgewinnung besuchen Sie bitte IWU.
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Ort | Hildesheim, Deutschland |
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