Niedersachsen: Blitzschneller Ausbau für Internet und Mobilfunk bis 2030!

Niedersachsen: Blitzschneller Ausbau für Internet und Mobilfunk bis 2030!
Niedersachsen, Deutschland - Niedersachsen hat große Pläne für die digitale Zukunft. Wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtet, soll der Bau von Funkmasten und Glasfasernetzen in Niedersachsen beschleunigt werden. Die Initiative zielt darauf ab, Funklöcher zu schließen und die Internetverbindung für alle Haushalte auf ein gigabitfähiges Niveau zu heben – bis zum Jahr 2030. Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne betont die Dringlichkeit, die Mobilfunkabdeckung auf 99,5 Prozent zu steigern.
Die Zustimmung der anderen Bundesländer im Bundesrat wird am Freitag erwartet. Damit wird das Vorhaben, das bereits im Bundestag mit einer Änderung des Telekommunikationsgesetzes auf den Weg gebracht wurde, weiter vorangetrieben. Diese gesetzliche Änderung soll es ermöglichen, dass der Netzausbau Vorrang vor anderen Interessen, wie etwa dem Denkmal- oder Umweltschutz, erhält. Um die Anwohner nicht zu benachteiligen, werden jedoch auch weiterhin wichtige Abwägungsprozesse berücksichtigt.
Steigerung der Netzqualität
Aktuell hat Niedersachsen mit einer Mobilfunkabdeckung von 98,8 Prozent mit 4G und 96,3 Prozent mit 5G die Nase vorn im bundesweiten Vergleich. Um jedoch die angestrebte Abdeckung von 99,5 Prozent zu erreichen, sind zahlreiche neue Mobilfunkmasten erforderlich. Besonders in ländlichen Regionen wie der Lüneburger Heide und dem westlichen Leinebergland gibt es große Versorgungslücken, die durch die komplizierte Topografie erschwert werden. Hier soll auch die gesetzlich festgelegte Bedeutung des Telekommunikationsausbaus als überragendes öffentliches Interesse greifen.
In Bezug auf den Glasfaserausbau belegt Niedersachsen einen respektablen zweiten Platz unter den Flächenländern. Rund zwei Drittel der Haushalte haben mittlerweile Zugang zu Glasfaser – zum Vergleich: der Bundesdurchschnitt liegt bei 40 Prozent. Um den Ausbau weiter zu fördern, hat Niedersachsen bereits Maßnahmen zur Entbürokratisierung umgesetzt, so etwa die Abschaffung der Baugenehmigung für Mobilfunkmasten. Dennoch bleiben Herausforderungen: Laut einer Analyse von PwC kommen die Fortschritte im Glasfaserausbau in Deutschland nur schleppend voran.
Herausforderungen im Glasfaserausbau
Vereinfacht gesagt, es hapert an vielen Stellen. Die Analyse zeigt, dass komplexe Genehmigungsverfahren, ein Mangel an Fachkräften und hohe Kosten zu den Hauptursachen gehören, warum der Glasfaserausbau stockt. Aktuell haben in Deutschland noch 43 Prozent der Haushalte einen Glasfaseranschluss an der Grundstücksgrenze – nur 23 Prozent sind tatsächlich angeschlossen. Auch wenn die Bundesregierung den Ausbau als überragendes öffentliches Interesse betrachtet, wird die Realität in vielen Gebieten durch langsame Fortschritte überschatten.
Mit Blick auf die Zukunft ist in Niedersachsen ein stetiger Ausbau der digitalen Infrastruktur geplant. Die Bedeutung für die Modernisierung des Wirtschaftsstandorts und die Daseinsvorsorge wird durch die Corona-Pandemie, die Hochwasserkatastrophe 2021 und den Ukraine-Konflikt erneut unterstrichen. Das Ziel ist klar: eine leistungsfähige, digitale Infrastruktur für alle Bürgerinnen und Bürger. Die Umsetzung dieser Vorhaben wird bis zum Jahr 2030 eine wichtige Rolle spielen, um Niedersachsen und ganz Deutschland zukunftssicher zu machen.
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Ort | Niedersachsen, Deutschland |
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