Alarmstufe Rot für Niedersachsen: Hochwasserrisiko steigt alarmierend!

Alarmstufe Rot für Niedersachsen: Hochwasserrisiko steigt alarmierend!

Oldenburg, Deutschland - Die Sorge um Hochwasser in Niedersachsen wächst. Wie die Deutsche Umwelthilfe (DUH) aktuell berichtet, ist Niedersachsen eines der Bundesländer mit dem höchsten Hochwasserrisiko in Deutschland. Rund 2,96 Prozent der Landesfläche zählen zu Risikogebieten, was beinahe 24.000 Wohnadressen betrifft. Mit der Zunahme extremen Wetters durch den Klimawandel ist ein Jahrhunderthochwasser, das statistisch einmal alle 100 Jahre auftritt, immer häufiger zu erwarten.

Anfang 2022 erlebte Niedersachsen bereits ein schweres Hochwasser. Die DUH hat in einer umfassenden Analyse die Hochwasservorsorge und -überwachung von 2014 bis 2024 ausgewertet und dabei festgestellt, dass nicht nur Niedersachsen, sondern auch Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen als Hochrisikogebiete gelten. Besonders Bayern ist betroffen, mit über 65.000 betroffenen Wohnadressen und 4,25 Prozent der Fläche, die bei einem Jahrhunderthochwasser gefährdet ist. Nordrhein-Westfalen hat immerhin 6,8 Prozent der Fläche als potentiell riskant eingestuft, jedoch deutlich weniger betroffene Wohnadressen – eine Diskrepanz, die viele Menschen besorgt.

Wachsende Bedrohungen durch die Klimakrise

Der Klimawandel ist der Hauptgrund für die Zunahme der Hochwasserereignisse. Laut der Wissenschaft steigen die Niederschläge seit den 1950er Jahren weltweit in Intensität und Häufigkeit. Die Luft wird wärmer und kann somit mehr Wasserdampf halten, was zu häufigeren und stärkeren Niederschlägen führt. Dies wird durch den stetig ansteigenden Meeresspiegel und die damit verbundenen Sturmfluten zusätzlich verstärkt. Studien zeigen, dass schwere Regenfälle, wie sie in den letzten Jahren in Deutschland und auch international beobachtet wurden, oft mit den Folgen des Klimawandels in Verbindung gebracht werden.

Die DUH fordert daher eine verstärkte Unterstützung der Kommunen und Länder, um sich besser auf solche Extremwetterereignisse vorzubereiten. Dabei sind nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch eine verbesserte Koordination und umfassende Datenerhebungen von hoher Relevanz. Die Natur soll als Teil der Lösung angesehen werden, indem Überschwemmungsgebiete zurückgebaut und natürliche Schutzflächen wie Auen und Moore renaturiert werden. Ein positives Beispiel liefert Bremen, das für sein Forschungsprojekt „BREsilient“ gelobt wird. Hier wurde erfolgreich eine Sturmflut- und Starkregenpartnerschaft mit unterschiedlichen Akteuren geschlossen, die als Modell für andere Regionen dienen könnte.

Hochwasserschutz in der Zukunft

Die Situation in Niedersachsen macht deutlich, dass der Handlungsbedarf höher denn je ist. Die zunehmende Gefährdung durch Hochwasser erfordert eine umfassende Strategie. Die DUH betont, dass viele Bundesländer in der Hochwasservorsorge noch erheblichen Nachholbedarf haben. Bundesumweltministerin Steffi Lemke arbeitet an einem Gesetz, das den Bau von Dämmen und Deichen beschleunigen soll. Im Zuge der bevorstehenden Neuwahl gibt es jedoch Unsicherheiten, ob dieses wichtige Gesetzesvorhaben tatsächlich umgesetzt werden kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Herausforderung für Niedersachsen und andere betroffene Bundesländer ist gewaltig. Es bedarf einem gemeinsamen Vorgehen, um den Menschen in Hochwassergebieten einen sicheren Lebensraum zu bieten und zukünftigen Katastrophen vorzubeugen. Dringend notwendige Maßnahmen müssen jetzt ergriffen werden, um die Bevölkerung zu schützen und die Infrastruktur für die nächsten Jahre zu wappnen.

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OrtOldenburg, Deutschland
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