Energiewende auf Rädern: Osnabrücker Student verwandelt Bulli in Solar-Camper
Max Heermann-Többenotke, 20, hat einen 50 Jahre alten VW Bulli erfolgreich auf Elektroantrieb und Solartechnologie umgerüstet.

Energiewende auf Rädern: Osnabrücker Student verwandelt Bulli in Solar-Camper
Wer hätte gedacht, dass ein 50 Jahre alter VW Bulli sich in ein modernes Elektrofahrzeug verwandeln lässt? Max Heermann-Többenotke, ein 20-jähriger Maschinenbaustudent an der Hochschule Osnabrück, hat genau das in einem viermonatigen Projekt vollbracht. Seinen Bulli hat er nicht nur auf Elektroantrieb umgerüstet, sondern auch mit einem Solardach nachgerüstet, das es ihm ermöglicht, bis zu 150 Kilometer pro Tag nur durch die Kraft der Sonne zurückzulegen. Wie NDR berichtet, ist dieser Umbau eine echte Herzensangelegenheit für Max, der bereits Erfahrung mit der Umrüstung von Fahrrädern und Traktoren auf Elektroantrieb hat.
Ursprünglich aus Kalifornien stammend war der Bulli 20 Jahre lang nicht fahrtüchtig und benötigte früher 12 bis 15 Liter Benzin auf 100 Kilometer. Doch jetzt brummt er mit einem Verbrauch von nur 20 bis 22 Kilowattstunden Strom über die Straßen. „Die Idee, Solarpanels zu installieren, kam mir spontan“, erzählt Max über seine Motivation, unabhängig von Ladestationen zu sein. Seine TÜV-Abnahme hat er erfolgreich gemeistert und er konnte sogar eine Reise nach Kroatien antreten, bei der er über 3.000 Kilometer zurücklegte. Unterwegs betrieb er mit Solarenergie sogar einen Kühlschrank und eine Heißluft-Fritteuse.
Oldtimer im neuen Gewand
Solche Umbauprojekte sind nicht nur ein Trend unter jungen Hobbyisten, sondern ziehen auch das Interesse von Sammlern und Oldtimer-Liebhabern auf sich. Uwe Koenzen, Ingenieur und Multi-Unternehmer aus dem Rheinland, hat eine große Sammlung historischer Fahrzeuge, darunter einen Lancia Aurelia und einen Jaguar E-Type. Sein neuestes Projekt ist ein umgebauter Porsche 911 SC von 1981, der als e01 bekannt ist. Dieser Umbau führt zu einer wesentlichen Änderung: Der klassische Verbrennungsmotor wurde durch einen leistungsstarken Batterieblock ersetzt, was auch das Fahrgefühl grundlegend verändert, wie DW hervorhebt.
Koenzen ist überzeugt von der Elektrifizierung von Oldtimern, auch wenn die Diskussion darüber teils kontrovers verläuft. Einige Liebhaber der klassischen Fahrzeuge befürchten den Verlust des historischen Wertes, während andere die Vorteile der Umrüstung sehen. Eine der Hauptattraktionen ist die Fähigkeit, in Umweltzonen fahren zu dürfen, und die oft gestiegene Langlebigkeit der Fahrzeuge durch geringeren Wartungsbedarf. Ein Umrüst-Kit für Oldtimer ist zudem hoch im Kurs und kostet ab 75.000 Euro.
Tradition trifft Innovation
Die Herausforderung, den historischen Charakter der Fahrzeuge zu bewahren, trifft auf den Bedarf nach nachhaltiger Mobilität. Immer mehr Oldtimer-Besitzer entscheiden sich für eine Elektrifizierung, um den Charme ihrer geliebten Autos mit modernen Antriebsmöglichkeiten zu verbinden. Dies wird besonders in eMobil-Magazin betont, wo die Vorteile der Elektrifizierung wie Wertsteigerung und hohe Alltagstauglichkeit hervorgehoben werden. E-Oldtimer dürfen nicht nur Umweltzonen befahren, sie sorgen auch dafür, dass die automobilhistorische Kultur nicht verloren geht.
Die Nutzung von historisch bedeutsamen Fahrzeugen in der Zukunft ist damit gesichert, was nicht nur den Fahrzeugbesitzern, sondern auch der Umwelt zugutekommt. Der charmante VW Bulli von Max Heermann-Többenotke und der neueste Brut von Uwe Koenzen zeigen eindrucksvoll, wie Tradition und Moderne harmonisch miteinander verschmelzen können und somit die Mobilität von morgen gestalten.