79-Jähriger nach 50 Jahren im Todestrakt im Mississippi hingerichtet!

79-Jähriger nach 50 Jahren im Todestrakt im Mississippi hingerichtet!
Parchman, Mississippi, USA - Am 25. Juni 2025 wurde Richard Jordan, ein 79-jähriger Mann, im Mississippi per giftiger Injektion hingerichtet. Dies geschah nach fast 50 Jahren im „Couloir des Morts“. Jordan war 1976 wegen des Mordes an Edwina Marter verurteilt worden. Mit dieser Exekution markierte der Bundesstaat Mississippi die erste Vollstreckung seit Dezember 2022 und die zweite in den USA in dieser Woche, nach der Hinrichtung von Thomas Gudinas in Florida. Bis heute wurden in diesem Jahr bereits 25 Exekutionen in den Vereinigten Staaten durchgeführt, wobei die Mehrheit (20) mittels Injektion vollzogen wurde und lediglich drei Fälle die zum Teil umstrittene Methode der Stickstoffinhalation nutzten.
Die Hinrichtung von Richard Jordan ist nicht nur ein persönliches Schicksal, sondern wirft auch einen Blick auf die weitreichende Debatte über die Todesstrafe in den USA. Wie Wikipedia berichtet, ist die Todesstrafe in 27 der 50 Bundesstaaten erlaubt und bleibt ein kontroverses Thema in der amerikanischen Gesellschaft. Trotz der Tatsache, dass 23 Staaten mittlerweile die Todesstrafe abgeschafft haben, ist sie noch im Mississippi, Texas und anderen Südstaaten verbreitet. Viele der Exekutionen sind dabei mit einem erheblichen finanziellen Aufwand verbunden, der bis zu zehn Mal höher sein kann als der eines lebenslangen Gefängnisaufenthalts.
Die lange Wartezeit im Couloir des Todes
Jordan hat die längste Haftstrafe eines zum Tode verurteilten Gefangenen im Mississippi verbüßt. Während dieser Zeit reichte er mehrere Rechtsmittel ein, die meisten jedoch erfolglos. Der letzte Versuch wurde im Oktober 2024 abgelehnt. Seine Anwältin Krissy Nobile argumentierte, dass Jordan keinen Zugang zu einem unabhängigen Psychologen hatte und dass seine Erfahrungen als Vietnam-Veteran seine psychische Verfassung stark beeinträchtigt haben könnten. Dieser Aspekt seines Lebens wurde während seines Prozesses nicht ausreichend berücksichtigt, was die Petition zur Begnadigung unterstützte, die unter anderem auch von Franklin Rosenblatt, dem Präsidenten des National Justice Institute, unterstützt wurde.
Ein Märtyrer in der Debatte über die Todesstrafe?
Jordan hat seine Hinrichtung mit der Behauptung angefochten, dass das verwendete Hinrichtungsprotokoll inhuman sei. In den letzten Jahrzehnten haben viele eine wachsende Skepsis gegenüber der Todesstrafe geäußert, wie auch BFM TV berichtet. Ein Großteil der Bevölkerung hat sich von der Praxis abgewandt, und 2021 waren 23 Bundesstaaten bereits ohne Hinrichtungen.
Die Diskussion über die Todesstrafe in den USA beleuchtet tief verwurzelte gesellschaftliche und juristische Fragen. Wie La Dépêche zusammenfasst, ist das Thema in den letzten Jahrzehnten zunehmend umstritten, besonders in einer Zeit, in der immer mehr Staaten auf Moratorien setzen oder die Todesstrafe gänzlich abschaffen.
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Ort | Parchman, Mississippi, USA |
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