Weniger Lehrstellen in der Schweiz: Warum sich's trotzdem lohnt!

Weniger Lehrstellen in der Schweiz: Warum sich's trotzdem lohnt!
Was ist los in der Berufsausbildung? In der Schweiz sind Mitte August 2025 noch über 6400 Lehrstellen verfügbar. Dies stellt einen Rückgang von rund einem Viertel im Vergleich zum Vorjahr dar, als noch etwa 8500 Plätze zur Verfügung standen. Diese Zahlen hat die Plattform Yousty ermittelt, die sich auf die Themen Ausbildung und Lehrstellen spezialisiert hat. Trotz dieser Abnahme ist das Recruitment für Unternehmen einfacher geworden, da sich immer mehr junge Menschen für eine Ausbildung interessieren und aktiv auf die Suche nach ihren Traumberufen gehen.
Die Unternehmen haben hierbei ein gutes Händchen bewiesen und ihre Rekrutierungskampagnen verstärkt, insbesondere über soziale Medien. Dabei sind unter den 6400 offenen Stellen die folgenden Sektoren besonders hervorzuheben: etwa 1800 im Bauwesen, 600 in der Gastronomie, 600 in der Maschinenindustrie sowie 600 im Gesundheitssektor. Die Vielfalt an Ausbildungsplätzen ist also immens, doch es gibt Herausforderungen, die nicht ignoriert werden sollten.
Besondere Trends und Herausforderungen
Trotz der niedrigeren Zahl an verfügbaren Stellen bleibt der Mangel an qualifizierten Fachkräften ein ernstes Problem. Viele Spezialisten nähern sich dem Rentenalter, wodurch weitere Engpässe in der Zukunft drohen. Besonders auffällig ist der Rückgang bei den Ausbildungsplätzen für Köche. In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der ausgebildeten Köche um 14% verringert. Auch im Straßenbau hat sich die Zahl der jungen Fachkräfte um 4% reduziert. Diese Entwicklung währt nicht unbemerkt, denn viele junge Menschen neigen dazu, manuelle Berufe zugunsten technischer und digitaler Karrieren links liegen zu lassen.
Die Leidenschaft, die ein Kochberuf erfordert, wird häufig als Grund genannt, warum viele Jugendliche diesen Beruf nicht als zweite Wahl betrachten. Dies zeigt sich auch in den aktuellen Zahlen: Bis Ende Mai 2025 haben bereits 54.500 junge Menschen einen Ausbildungsvertrag unterzeichnet, 1300 mehr als im Vorjahr. Insgesamt interessieren sich ungefähr 60% der Schweizer Jugendlichen für eine Lehre. Die beliebtesten Ausbildungswege sind dabei Berufsfelder wie Handel, Gesundheit, Informatik und das Einzelhandelsgeschäft.
Ein Blick in die Zukunft der Ausbildung
Angesichts dieser Veränderungen ist es entscheidend, dass Unternehmen weiterhin auf aktive Rekrutierung setzen und die Vorzüge der verschiedenen Berufe herausstellen. Nur so können sie die nächste Generation für handwerkliche und technische Berufe gewinnen. Die Zukunft der Ausbildung hängt nicht nur von der Anzahl der verfügbaren Plätze ab, sondern auch von der Attraktivität der Berufe selbst. Daher ist es wichtig, junge Menschen zu inspirieren und ihnen die Vorzüge eines handwerklichen Berufs schmackhaft zu machen.
Die Entwicklungen in der Berufsausbildung sind ein Spiegelbild der veränderten Arbeitswelt. Es bleibt abzuwarten, wie Unternehmen und Bildungseinrichtungen darauf reagieren werden, um den vielfältigen Talenten von morgen gerecht zu werden und den Anforderungen des Arbeitsmarktes zu entsprechen.
Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen in der Berufsausbildung und dem Fachkräftemangel in der Schweiz lesen Sie bitte den Artikel auf Le Temps.