Wilhelmshaven: Flüchtlingsunterkunft aufgrund Ukraine-Zustrom fast voll

Wilhelmshaven: Flüchtlingsunterkunft aufgrund Ukraine-Zustrom fast voll
Die Gemeinschaftsunterkunft im ehemaligen St.-Willehad-Hospital in Wilhelmshaven wird zunehmend zum Brennpunkt der Flüchtlingsunterbringung. Aktuell beherbergt die Anlage 207 Geflüchtete aus 22 verschiedenen Nationen, wobei der Schwerpunkt auf Menschen aus der Ukraine liegt. Dieser Zustrom hat in den letzten sechs Wochen spürbar zugenommen. Die Unterkunft ist für insgesamt 300 Personen ausgelegt, doch mit der momentanen Belegung wird nicht nur erwartet, dass diese Zahl in Zukunft steigt, sondern auch, dass die Kapazitäten schnell erreicht sind, wie NWZonline berichtet.
Die Räumlichkeiten sind über sechs Etagen verteilt, um alle Sicherheitsvorgaben zu erfüllen und einen geordneten Ablauf zu gewährleisten. Eine alternative Nutzung freier Zimmer, etwa durch Untervermietung an die Jade-Hochschule, ist aufgrund der hohen Belegung derzeit nicht möglich. Dabei hat Wilhelmshaven seit 2022 insgesamt 1749 Menschen aus der Ukraine aufgenommen, während aktuell noch 1365 von ihnen mit einer vorübergehenden Aufenthaltserlaubnis hier leben.
Kapazitätserweiterung in Aussicht
Die Stadt plant nun, ab Ende August eine zweite Sammelunterkunft in der Albrechtstraße wieder in Betrieb zu nehmen. Dort können rund 60 geflüchtete Personen aus der Ukraine ein neues Zuhause finden. Diese Maßnahme rechnet sich im Hinblick auf die gestiegenen Zahlen, denn über 800 Geflüchtete aus der Ukraine haben bislang in Wilhelmshaven vorübergehende Unterkunft gefunden. Die meisten wohnen dank privater Kontakte oder auf eigene Faust in Wohnraum, berichtet die Stadtverwaltung auf ihrer Webseite.
Die Belegung der größeren Sammelunterkunft in der Peterstraße liegt derzeit bei etwa 150 Personen. Diese Unterkunft war lange Zeit der Hauptstandort für die Flüchtlinge in Wilhelmshaven. Mehr als 340 Geflüchtete haben bereits erfolgreich in eigene Wohnungen umgesiedelt, was zeigt, dass es Fortschritte gibt. Um die Suche nach weiterem Wohnraum voranzutreiben, arbeitet die Stadt eng mit der Wohnungswirtschaft und privaten Vermietern zusammen.
Herausforderungen bei der Wohnungsbeschaffung
Es bleibt jedoch eine Herausforderung, geeignete Wohnungen zu finden. Die benötigten Objekte sind oft nicht sofort bezugsfertig, da sie hergerichtet und möbliert werden müssen. Zudem muss sichergestellt werden, dass die Sozialleistungen für die geflüchteten Personen fließen, damit sie die Mieten bezahlen können. Die Stadt bittet Vermieter mit leerstehenden Wohnungen, sich unter der E-Mail-Adresse ukraine@wilhelmshaven.de zu melden. Hier zeigt sich, dass die Unterstützung auf mehreren Ebenen gefragt ist, um der Notlage der Flüchtlinge gerecht zu werden.
Insgesamt ist die Situation für die Geflüchteten und die Stadtverwaltung in Wilhelmshaven dynamisch und erfordert schnelles Handeln und Flexibilität. Die Gemeinde kommt ihrer Verantwortung nach, doch der Bedarf an Unterkünften und Unterstützung bleibt herausfordernd, während die Belegung in den bestehenden Einrichtungen weiter steigt. Wilhelmshaven bleibt somit ein zentraler Anlaufpunkt für zahlreiche Menschen auf der Flucht, und die Stadt zeigt sich bemüht, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen.