Zehn Jahre Haft: Totschlag auf Bremer Geburtstag gefeiert!
Ein 23-jähriger Bremer wurde wegen Totschlags zu zehn Jahren Haft verurteilt. BGH bestätigte Urteil nach tödlicher Auseinandersetzung.

Zehn Jahre Haft: Totschlag auf Bremer Geburtstag gefeiert!
In einem erschütternden Fall von Totschlag wurde ein 23-jähriger Mann aus Bremen zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Der Bundesgerichtshof bestätigte das Urteil des Bremer Landgerichts, das im Jahr 2024 gefällt wurde. Die Tat ereignete sich im September 2023 während der Geburtstagsfeier des damals 21-jährigen Bremers, bei der ein 46-Jähriger durch einen Sprung auf seinen Kopf tödlich verletzt wurde. Die Entscheidung basiert auf einer Vielzahl von Beweisen, die Chatverläufe, Zeugenaussagen sowie überwachte Telefonate umfassen, wie NDR berichtet.
Der Angeklagte bestreitet die Tat, obwohl er anderen gegenüber von seinem Vorgehen berichtete. Sein Anwalt stellte einen Antrag auf Freispruch und Revision, die jedoch vom Bundesgerichtshof abgewiesen wurden. Interessanterweise war der Verurteilte bereits zuvor wegen versuchten Totschlags verurteilt worden und hatte eine Bewährungsstrafe nach einem Betrug über falsche Belege in Höhe von mehr als 44.000 Euro erhalten. Zukünftig soll er in eine Psychiatrie eingewiesen werden, da er auch wegen weiterer Delikte, wie Brandstiftung und Hakenkreuz-Schmierereien, angeklagt war.
Der Kontext der Gewaltkriminalität in Deutschland
Dieser Vorfall ist Teil eines beunruhigenden Trends in der Gewaltkriminalität in Deutschland. Laut Statista machen Gewaltverbrechen zwar weniger als 4% aller polizeilich erfassten Straftaten aus, jedoch haben sie einen tiefgreifenden Einfluss auf das Sicherheitsgefühl der Menschen. Im Jahr 2024 wurden über 217.000 Gewaltverbrechen registriert – die höchste Zahl seit 2007. Der Anstieg seit 2021 ist bemerkenswert, als die Zahl während der Corona-Pandemie auf einen Tiefstand von circa 165.000 Fällen fiel.
Die Gründe für diesen Anstieg sind vielfältig. Wirtschaftliche Unsicherheiten und soziale Belastungen, insbesondere bei Schutzsuchenden, könnten mit ein Grund für die wachsende Zahl junger Gewalttäter sein. Ernstzunehmende psychische Belastungen, die durch die Corona-Maßnahmen hervorgerufen wurden, spielen ebenfalls eine Rolle. Ein Aspekt, der zur Besorgnis führt, sind auch die Gewalttaten gegen Rettungskräfte, die 2023 mit rund 2.740 Fällen einen Höchststand erreichten, wie die Statistiken zeigen.
Ein weiterer bemerkenswerter Vorfall, der die Thematik der Gewaltkriminalität in Psychiatrien beleuchtet, fand an Heiligabend 2024 in der geschlossenen psychiatrischen Station des Klinikums Bremen-Ost statt. Eine 42-jährige Patientin wurde wegen Totschlags angeklagt, nachdem sie eine 62-jährige Mitpatientin erstickte. Die Rechtsmediziner bestätigten, dass die Todesursache das Erwürgen war, trotz bestehender gesundheitlicher Probleme des Opfers, die den Befund verstärkten. Der Prozess wird am 2. Juli mit weiteren Zeugen fortgesetzt und könnte entscheidend für das Verständnis der Schuldfähigkeit der Angeklagten sein, wie der Weser Kurier berichtet.
In einer Umfrage aus dem Mai 2024 äußerten 94% der Deutschen Besorgnis über Gewalt und Aggression, insbesondere gegen Personen in politischen Ämtern sowie gegen Polizei und Rettungsdienste. Die gesellschaftlichen und psychologischen Auswirkungen dieser Gewalthandlungen sind nicht zu unterschätzen und werfen Fragen über die Sicherheit und den Schutz in unserer Gemeinschaft auf.