Wechsel an der Spitze: Neuer Kommandeur der Marineschule Flensburg!
Am 25.09.2025 fand die Kommandoübergabe an der Marineschule Flensburg statt. Vizeadmiral Lenski geht in den Ruhestand, Nachfolger Deertz fokussiert auf Marine-Reformen.

Wechsel an der Spitze: Neuer Kommandeur der Marineschule Flensburg!
In der Marineschule Flensburg gab es am 25. September 2025 einen festlichen Wechsel an der Spitze. Der bisherige Kommandeur und Befehlshaber der Flotte, Vizeadmiral Frank Martin Lenski, ist nach 44 Jahren Dienstzeit in der Bundeswehr in den Ruhestand gegangen. Sein Nachfolger, der 59-jährige Konteradmiral Axel Deertz, übernahm in einer beeindruckenden Zeremonie das Kommando. Diese fand bei strahlendem Sonnenschein mit Soldaten in formation und der Fregatte Baden-Württemberg sowie zwei Hubschraubern als beeindruckender Kulisse statt, wie ndr.de berichtet.
Deertz, der in den 80er Jahren in Flensburg zum Offizier ausgebildet wurde, bringt einen reichen Erfahrungshorizont mit, einschließlich der Führung von Schnellbootgeschwadern in Flensburg und Kappeln-Olpenitz. Vor seinem neuen Posten war er im Verteidigungsministerium tätig, wo er sich unter anderem mit Personalfragen der Truppe beschäftigte. In seiner Ansprache betonte Deertz die Herausforderung, die sich aus der aktuellen Bedrohungslage durch Russland ergibt, und den gemeinsamen Weg, den es zu gehen gilt, um diesen zu begegnen.
Ein Fokus auf die Zukunft der Marine
Konteradmiral Deertz kündigte an, dass er die Zeit- und Berufssoldaten stärken möchte, ein Plan, der viele Standorte betreffen wird. Dies kommt nicht von ungefähr, denn die Bundeswehr hat sich auf das Ziel eingeschworen, von rund 180.000 aktiven Soldaten auf etwa 200.000 zu expandieren. Der Druck wächst, und die Bundeswehr benötigt dringend zusätzliche Rekrutierungswege, wie auch tagesschau.de anmerkt.
Lenski, in seiner Abschiedsrede, richtete den Blick ebenfalls in die Zukunft und äußerte die Hoffnung auf eine Lösung für die Herausforderungen der Bundeswehr, die unter Zentralisierungszwängen leiden. Der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack, unterstrich in seinen Worten die Notwendigkeit schnellerer Abläufe im Dienst.
Reformen und neue Rekrutierungswege
Im Kontext dieser personellen Veränderungen wird ein Gesetzentwurf von Verteidigungsminister Boris Pistorius diskutiert, der einen „Neuen Wehrdienst“ einführt. Dieser sieht vor, dass junge Männer künftig einen Online-Fragebogen zu ihrer Bereitschaft und Fähigkeit zum Militärdienst ausfüllen müssen. Frauen können freiwillig teilnehmen, Männer müssen den Fragebogen ausfüllen, sonst droht ein Bußgeld.
Die ersten Maßnahmen sollen bereits im kommenden Jahr umgesetzt werden, um mindestens 5.000 Wehrdienstleistende zu gewinnen. Darüber hinaus werden die Bundeswehr-Reformen auch Anreize für längere Dienstzeiten einführen, etwa durch spezielle Führerscheine oder Anrechnungen der Wehrdienstzeit für die Zeit bis zum Studienplatz.
Ein großer Zapfenstreich bildete den feierlichen Höhepunkt der Zeremonie und ließ viele der Anwesenden den Stolz und die Tradition der Deutschen Marine spüren. Diese Übergabe ist nicht nur ein Wechsel an der Spitze, sondern auch ein Schritt in eine Zukunft, die sowohl von Herausforderungen als auch von der Notwendigkeit, die Marine zu modernisieren und zu stärken, geprägt ist. Die Fußball-Weltmeisterschaft könnte nicht im Schatten der Marine stehen, aber wie auch im Sport, gilt es, im Team zusammenzuhalten und gemeinsam zu trainieren.
Mit Deertz an der Spitze, der klar auf die Notwendigkeit von Reformen hinweist und die Herausforderungen anerkennt, steht die Marine vor einer aufregenden Zeit. Ein neues Zentrum in der Landeshauptstadt wird zudem als Unterstützung für die daran geplanten Milliarden-Investitionen angesehen, die den maritimen Sektor weiter stärken sollen.