Bäckerei Leifert in Gifhorn stellt Insolvenzantrag – Was nun?

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Die Bäckerei Leifert aus Niedersachsen beantragt Insolvenz, um sich bei 40 Filialen und 220 Mitarbeitern neu zu strukturieren.

Die Bäckerei Leifert aus Niedersachsen beantragt Insolvenz, um sich bei 40 Filialen und 220 Mitarbeitern neu zu strukturieren.
Die Bäckerei Leifert aus Niedersachsen beantragt Insolvenz, um sich bei 40 Filialen und 220 Mitarbeitern neu zu strukturieren.

Bäckerei Leifert in Gifhorn stellt Insolvenzantrag – Was nun?

Die Bäckerei-Kette Leifert aus Gifhorn, Niedersachsen, sorgt aktuell für Aufregung in der Region. Wie die Kreiszeitung berichtet, hat das traditionsreiche Unternehmen, das 1950 gegründet wurde, Insolvenzantrag gestellt. Mit 40 Filialen und rund 220 Mitarbeitern ist Leifert ein wichtiger Bestandteil des regionalen Lebens. Trotz der schwierigen Umstände sollen die Filialen weiterhin geöffnet bleiben, und das gewohnte Sortiment wird in gewohnter Qualität angeboten.

Die Entscheidung, den Insolvenzantrag zu stellen, kam nach einer Reihe von Herausforderungen, die für viele Bäckereien typisch geworden sind. Hohe Energiekosten, gestiegene Rohstoffpreise und ein schwaches Konjunkturumfeld setzen der Branche zu. Dies hat auch die Bäckerei Leifert betroffen, die nicht die einzige ist, die in dieser Krisenzeit um ihre Existenz kämpft. Laut dem Geschäftsführer Nils Leifert wird das Unternehmen durch ein gerichtliches Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung unterstützt, was das Ziel verfolgt, die Struktur des Unternehmens an die aktuellen Marktbedingungen anzupassen und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Aktuelle Maßnahmen und Zukunftsperspektiven

Das Amtsgericht Gifhorn hat dem Antrag der Geschäftsführung bereits zugestimmt und die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet. Dabei bleibt die alte Geschäftsführung trotz der Insolvenzsituation weiterhin verantwortlich, unterstützt von externen Sanierungsexperten. Der vorläufige Sachwalter Dr. Malte Köster hat dabei die Aufgabe, den Prozess im Interesse der Gläubiger zu leiten. Ein wichtiges Anliegen ist, die Liquidität des Unternehmens zu sichern und Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln.

Doch die Situation ist kein Einzelfall. Die gesamte Backwarenbranche in Deutschland befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. In den letzten zehn Jahren hat bereits ein Drittel der Betriebe im klassischen Bäckerhandwerk geschlossen. Fachkräftemangel und hohe Arbeitsbelastung belasten die Branche, worunter auch die Ausbildungssituation leidet. Zunehmend sehen sich Betriebe gezwungen, ihre Rekrutierungspraxis zu ändern, und erweitern ihren Suchradius bis nach Südostasien und Nordafrika.

Im Zusammenhang mit der Insolvenz von Leifert zeigt sich ein weiteres Problem: 86 Prozent der Beschäftigten berichten von hohem Zeitdruck und Stress, während 73 Prozent der Auszubildenden unsicher sind, ob sie nach ihrer Ausbildung eine Anstellung finden werden. Die Branchensituation ist also nicht nur eine Herausforderung für Leifert, sondern stellt die gesamte Backwarenbranche vor massive Probleme.

Ein Blick in die Zukunft

Die Bäckerei Leifert wird nun mit Unterstützung von rechtlichen Beratern und Fachleuten an Lösungen arbeiten, um den Betrieb in gewohnt hoher Qualität fortzuführen und gleichzeitig die anhaltenden Herausforderungen zu bewältigen. Die Hoffnungen ruhen auf dem eigenverantwortlichen Sanierungsverfahren, das nicht nur zur Sicherung der Arbeitsplätze beitragen soll, sondern auch darauf abzielt, das Familienunternehmen in eine stabilere Zukunft zu führen. In dieser ungewissen Zeit bleibt abzuwarten, ob es gelingen wird, die Tradition des Bäckerhandwerks in Gifhorn zu bewahren.