Razzia in Kiel: Frachter Scanlark unter Verdacht der Spionage!
Polizei durchsucht Frachter "Scanlark" in Kiel wegen Spionageverdachts und Drohneneinsätzen. Sicherheitsbedenken im Fokus.

Razzia in Kiel: Frachter Scanlark unter Verdacht der Spionage!
Im Nord-Ostsee-Kanal bei Kiel hat ein großangelegter Polizeieinsatz für Aufregung gesorgt. Am vergangenen Sonntag durchsuchten Spezialeinheiten der Polizei das Frachtschiff „Scanlark“, das mit rund 75 Metern Länge und als potenzielle Basisstation für Drohneneinsätze unter Verdacht steht. Laut Focus wurde das Schiff in der Schleuse gestoppt, kurz bevor es Kurs auf die Ostsee nehmen konnte. Einsatzkräfte aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen haben gemeinsam an Bord gestürmt und das Schiff durchsucht – Taucher inklusive.
Warum die „Scanlark“ einen solchen Polizeieinsatz nach sich zog, hat einen ernsten Hintergrund. Ermittler glauben, dass von dem Schiff am 26. August eine Drohne gestartet wurde, die über ein Marineschiff flog, um sicherheitsgefährdende Informationen zu sammeln. Dies hat zu einem Ermittlungsverfahren wegen Agententätigkeit zu Sabotagezwecken geführt. An Bord des Frachters fanden die Beamten technische Geräte und Antennen, die auf einem gewöhnlichen Frachtschiff äußerst untypisch sind.
Hintergründe und Sicherheitslage
Wie Süddeutsche.de berichtet, diente der Frachter mutmaßlich als Basis für russische Spionageaktionen, die darauf abzielten, militärisch wichtige Objekte durch den Einsatz von Flugdrohnen auszuspähen. Innenminister Alexander Dobrindt wurde bereits im Juli über die sich abzeichnenden Sicherheitsprobleme informiert. Ein Treffen auf einem gut gesicherten BKA-Gelände in Berlin schürte die Bedenken weiter. Der Vizepräsident des BKA, Sven Kurenbach, hob hervor, dass Drohnen ein gewaltiges Sicherheitsproblem darstellen, insbesondere bei großen Veranstaltungen und in der Nähe von militärischen Einrichtungen.
Die „Scanlark“ war aus der Nordsee nach Kiel eingelaufen und fährt unter der Flagge von St. Vincent und den Grenadinen. Besorgniserregend ist, dass das Schiff bereits seit mehreren Monaten unter Beobachtung der Behörden steht und mehrfach von seiner vorgesehenen Route abwich. Im Dezember 2022 kam es zu einem dramatischen Vorfall: Es lief mit hoher Geschwindigkeit auf Grund, nachdem die Wache eingeschlafen war, und eine russische Crew war an Bord. Ein weiteres Mal geriet das Schiff im Januar 2015 wegen eines Motorschadens in Schwierigkeiten, die nur durch das Eingreifen von Schleppern aus Kiel behoben werden konnten. Solche Vorfälle werfen einen Schatten auf die Zuverlässigkeit und Sicherheit des Frachters.
Die aktuellen Ereignisse verdeutlichen einmal mehr, wie ernst die Bedrohungen durch mögliche Spionageaktivitäten sind und wie notwendig es ist, wachsam zu bleiben. Die Ermittlungen rund um die „Scanlark“ werden in den nächsten Wochen mit Spannung verfolgt werden müssen, während die Behörden alles daran setzen, die maritime kritische Infrastruktur Deutschlands zu schützen.