Razzia in Kiel: Spionageverdacht gegen russisches Frachtschiff Scanlark !
Polizei durchsuchte in Kiel das Frachtschiff „Scanlark“ wegen Spionageverdachts; Verfahren gegen russische Besatzung läuft.

Razzia in Kiel: Spionageverdacht gegen russisches Frachtschiff Scanlark !
Kiel ist derzeit in den Fokus der Sicherheitsbehörden gerückt, nachdem polizeiliche Spezialkräfte Anfang September das Frachtschiff „Scanlark“ durchsucht haben. Die Ermittlungen richten sich gegen fünf russische Staatsangehörige, die verdächtigt werden, Agententätigkeiten mit sabotiere Absichten durchgeführt zu haben. Insbesondere geht es um den Verdacht auf Drohnen-Spionage, die möglicherweise mit dem Schiff in Verbindung steht. Welt berichtet, dass bei der Durchsuchung verschiedenste Beweismittel wie Kameras, Papiere und Datenträger sichergestellt wurden, jedoch keine Drohne gefunden wurde.
Die Ermittlungen wurden ins Leben gerufen, nachdem Ende August eine Drohne ein deutsches Marine-Schiff ausgekundschaftet hatte. Das Frachtschiff „Scanlark“ hatte sich für mehrere Tage in der Kieler Förde aufgehalten und nach dem Vorfall zunächst die deutschen Hoheitsgewässer verlassen, bevor es anschließend vor der Küste Niedersachsens zurückkehrte. Aufgrund technischer Mängel bleibt die Weiterfahrt des Schiffes im Nordhafen des Nord-Ostsee-Kanals untersagt, während die Polizei und Staatsanwaltschaft weiter wegen Drohnensichtungen über kritischen Einrichtungen in Norddeutschland ermitteln.
Kooperation der Behörden
Die Zusammenarbeit von Sicherheitsexperten und den Behörden aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein spielt eine entscheidende Rolle. Henrik Schilling, Sicherheitsexperte am Institut für Sicherheitspolitik der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, beschreibt den Einsatz als wichtigen Schritt im Rahmen der Abwehr gegen hybride Kriegsführung. Diese Art von Drohnen-Spionage ist nicht neu; seit dem Ukraine-Konflikt wurden vermehrt russische Drohnen gesichtet, die militärische Transportrouten und NATO-Stützpunkte ausspionieren. Schilling hebt hervor, dass die Verlängerung der territorialen Gewässer den Behörden erweiterte Befugnisse einräumt, um solche Aktivitäten zu überwachen und zu unterbinden. NDR
Ein weiterer Aspekt ist die Notwendigkeit, die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Abwehr von Drohnen zu klären. In Deutschland sind die Landespolizeien für die Drohnenabwehr außerhalb von Flugplätzen zuständig, während die Bundespolizei auf den Flughäfen verantwortet. Diese komplexe Rechtslage wird zunehmend hinterfragt, besonders nachdem die dänische Regierung Anfang September den Luftraum über Aalborg wegen ähnlicher Drohnenvorfälle sperren musste. Diese Vorfälle unterstreichen die Wichtigkeit, einen gemeinsamen rechtlichen Rahmen innerhalb der EU für die Abwehr hybrider Bedrohungen zu schaffen. Ferner
Taktiken der hybriden Kriegsführung
Schilling erklärt, dass Drohnenflüge keine Einzelfälle darstellen, sondern Teil einer umfassenderen Strategie sind, die darauf abzielt, Angst und Unsicherheit zu verbreiten. Durch solche Aktionen wird die Leistungsfähigkeit der Sicherheitskräfte auf die Probe gestellt. Er weist darauf hin, dass ein effektiver Schutz kritischer Infrastrukturen die gesamte Zusammenarbeit der Behörden und Betreiber angeht, um ein gutes Händchen in der Abwehr solcher Bedrohungen zu haben.
In der Zukunft wird es entscheidend sein, wie Deutschland und die benachbarten Länder, wie Dänemark, auf diese Herausforderungen reagieren. Die rechtlichen Anpassungen und die technologische Aufrüstung zur Erkennung und Eindämmung von Drohnen werden eine zentrale Rolle dabei spielen, das Land sicher zu halten. Das Augenmerk liegt hierbei auf dem Austausch zwischen militärischen und zivilen Behörden, der unerlässlich ist, um die Küstengrenzen bestmöglich zu sichern.