Misophonie: Wenn Alltagsgeräusche zu Wut und Isolation führen!
Erfahren Sie, was Misophonie ist, welche Symptome auftreten und welche Therapiemöglichkeiten es gibt – aktuelle Erkenntnisse zur Störung.

Misophonie: Wenn Alltagsgeräusche zu Wut und Isolation führen!
Was gibt’s Neues zu einem Thema, das viele von uns in den Griff bekommen sollten? Die Rede ist von der Misophonie – einer Störung, die laut hl-live.de als „Hass auf Geräusche“ beschrieben wird und vor allem bei manchen alltäglichen Klängen zuschlägt. Diese Geräusche können Kauen, tropfende Wasserhähne oder das Schmatzen von Nachbarn sein, was für Außenstehende oft ganz normal erscheint. Doch für etwa 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung, die von dieser Erkrankung betroffen sind, wird es schnell zur Belastung.
Misophonie zeigt sich meist in emotionalen Reaktionen wie Wut, Frustration und sogar Ekel, wobei die Lautstärke der Geräusche dabei keine wesentliche Rolle spielt. Bei vielen Betroffenen tritt die Sensibilität oft in der Pubertät auf, und der Zeitpunkt der ersten Symptome verläuft oftmals zwischen dem 8. und 13. Lebensjahr. Da die genauen Ursachen noch unklar sind, vermuten Experten eine Verbindung zwischen bestimmten Geräuschen und negativen oder traumatischen Erfahrungen, die die Wahrnehmung schärfen.
Was passiert im Körper?
Eine sehr spontane Reaktion auf die Triggergeräusche ist charakteristisch. Diese reichen von körperlichen Symptomen wie Herzklopfen bis hin zu Schweißausbrüchen. Laut pmc.ncbi.nlm.nih.gov sind emotionale Reaktionen je nach persönlicher Vorerfahrung und sozialem Kontext unterschiedlich ausgeprägt. So fällt es vielen Betroffenen schwer, in Gesellschaft zu bleiben, da die Triggergeräusche deren volle Aufmerksamkeit beanspruchen und oft zu sozialer Isolation führen.
Therapiemöglichkeiten und Bewältigung
Was also tun, wenn einem die Geräusche den Alltag schwer machen? Die Antworten sind so vielfältig wie die Symptome: Von autogenem Training über progressive Muskelentspannung und Tai-Chi bis hin zu Verhaltenstherapien und spezielle Techniken wie Neural-Repatterning, die allesamt zum Ziel haben, die emotionale Reaktion auf die Geräusche zu kontrollieren. Zudem berichten misophonie.de von Maßnahmen wie dem Einsatz von Ohrstöpseln oder Hintergrundgeräuschen, um die Trigger zu minimieren. Das Wissen um diese Störung ist jedoch begrenzt, was bedeutet, dass oft die Betroffenen ihre Therapeuten über Misophonie aufklären müssen.
Besonders frustrierend ist, dass Misophonie noch nicht offiziell in medizinischen Diagnosesystemen wie der ICD-10 aufgeführt ist, was einen klaren Zugang zur Behandlung erschwert. Daher sollten Betroffene sich nicht scheuen, hausärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, um Strategien zur Bewältigung ihrer Empfindlichkeiten zu entwickeln.
Umso wichtiger ist es, dieses Thema in die Öffentlichkeit zu tragen. Dank der kontinuierlichen Aufklärung und Erforschung von Misophonie gibt es einen großen Bedarf an Verständnis und Hilfestellungen für diejenigen, die unter dieser häufig unerkannte Störung leiden. Verdienen wir nicht alle ein bisschen mehr Verständnis für die Geräusche, die uns im Alltag umgeben?