Mieten in Schleswig-Holstein: Abo für illegale Erhöhungen!
Mieten in Schleswig-Holstein: Abo für illegale Erhöhungen!
Wangels, Deutschland - Ein Thema, das viele Mietende in Schleswig-Holstein umtreibt, ist die aktuelle Mietpreissituation, die teils dramatische Züge annimmt. Der Landesmieterbund fordert laut NDR eine dringliche Gesetzesänderung, da wiederholt festgestellt wurde, dass Vermieter oftmals höhere Mieten verlangen, als gesetzlich erlaubt. Aktuell sind mehrere Hundert Fälle bekannt, wobei die Dunkelziffer vermutlich weit höher liegt. Die gesetzliche Obergrenze für Mieterhöhungen in Schleswig-Holstein beträgt 15% über einen Zeitraum von drei Jahren, während viele Vermieter eine Erhöhung von 20% und mehr fordern.
Das Problem zeigt sich besonders in den beliebten Bädergemeinden, wo überteuerte Mieten dazu führen, dass die einheimische Bevölkerung verdrängt wird. Dies hat auch zur Forderung nach einer eigenständigen Einordnung dieser Gemeinden in die Mietpreiskategorien geführt. Laut Mieterbund Schleswig-Holstein sind 82,5% der Kommunen in Schleswig-Holstein in höheren Mietenstufen (4 bis 6), was die Mietbelastung für viele akut erhöht.
Die Mietpreissituation auf einen Blick
Ein Blick auf die Mietpreise in Schleswig-Holstein zeigt ein erschreckendes Bild. Die höchste Mietpreise finden sich auf Sylt, mit Wenningstedt-Braderup, wo Mieten von bis zu 23,77 € pro Quadratmeter keine Seltenheit sind. Im Gegensatz dazu liegen die günstigsten Mietpreise in Renthendorf bei lediglich 5,78 € pro Quadratmeter. Die große Spreizung macht es für viele schwer, bezahlbaren Wohnraum zu finden.
Teuerste Städte | Mietpreis (€/m²) |
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Wenningstedt-Braderup (Sylt) | 23,77 |
Sylt | 22,25 |
Kampen (Sylt) | 20,83 |
Probsteierhagen | 20,39 |
List auf Sylt | 20,27 |
Auf der anderen Seite bilden Städte wie Renthendorf die Ausnahme, wo Immobilienpreise für viele erschwinglich bleiben. Doch auch hier beklagt der Mieterbund, dass die Daten aus der Gebäudestatistik von 1987 längst überholt sind und keine akkurate Darstellung der aktuellen Mietrealitäten widerspiegeln können.
Politische Gegenmaßnahmen gefordert
Um dem Mietwahnsinn Einhalt zu gebieten, fordert die Mieterorganisation Maßnahmen wie die Förderung von Wohnungsbaugenossenschaften, den Ankauf und Tausch von Preis- und Belegungsbindungen sowie die Einrichtung von transparenten Mietspiegeln. Nur so könne man eine faire Preisgestaltung im Mietmarkt gewährleisten und der wachsenden Obdachlosigkeit entgegentreten.
Die gesetzliche Regelung sieht vor, dass Vermieter marktgerechte und rechtlich transparente Mietpreise anstreben sollen. Die Situation bleibt jedoch angespannt, wie auch ein Verkehrsunfall in Wangels zeigt, bei dem ein Linienbus auf ein Auto auffuhr und mehrere Personen zu Schaden kamen, was die Verkehrslage zusätzlich belastete. Die Bepreisung der Immobilien steht jedoch absolut im Mittelpunkt der Diskussionen und es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden.
Die nächste gemeinsame Tagung der Landesregierung in Kiel wird Themen wie Wohnungsbau und Digitalisierung behandeln und könnte möglicherweise Anstoß für notwendige Veränderungen geben. Die Forderung nach einer Verbesserung der Wohnsituation ist dringend, denn der mittlere Mietpreis in Schleswig-Holstein liegt bereits bei 11,67 €/m², was für viele Haushalte eine erhebliche Belastung darstellt, wie auf mietpreise.info zu lesen ist.
Insgesamt lässt sich festhalten: Schleswig-Holstein steht vor einer Mietpreise-Krise, die sowohl politisches Handeln als auch die Solidarisierung innerhalb der Mieterbewegung erfordert. Es bleibt spannend, welchen Weg die Politik in den kommenden Monaten einschlagen wird, um die Wohnungsnot zu lindern.
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Ort | Wangels, Deutschland |
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