Demonstration in Neumünster: Bürger fordern Toleranz gegen Rechts!

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Demonstration in Neumünster gegen rechte Tendenzen bei Gaststättenfeiern am 15.11.2025, organisiert von Bürgerinitiative für Toleranz.

Demonstration in Neumünster gegen rechte Tendenzen bei Gaststättenfeiern am 15.11.2025, organisiert von Bürgerinitiative für Toleranz.
Demonstration in Neumünster gegen rechte Tendenzen bei Gaststättenfeiern am 15.11.2025, organisiert von Bürgerinitiative für Toleranz.

Demonstration in Neumünster: Bürger fordern Toleranz gegen Rechts!

In Neumünster herrscht wieder einmal Unruhe, und das aus gutem Grund. Der Verein für Toleranz und Zivilcourage hat eine Demonstration organisiert, die am Samstag, den 15. November 2025, gegen eine umstrittene Feier in der Gaststätte „Zur Klostermühle“ stattfand. Im Vorfeld wurden 50 Teilnehmer erwartet, doch nur 30 Menschen fanden sich ein, um gegen den rechtsradikalen Einfluss in ihrer Stadt zu protestieren. KN Online berichtet, dass die Demonstranten ihre Stimmen gegen Nazis erhoben, während über 50 Polizisten die Situation unter Kontrolle hielten.

Die Feier, die Anlass für die Protestaktion war, wurde für Horst Dieter Micheel organisiert, ein Mitglied der Partei Heimat Neumünster, die aus der früheren NPD hervorgegangen ist. Laut Berichten blicken die Gäste in der Gaststätte hinter zugezogenen Vorhängen neugierig hinaus, während die Demonstranten eine einstündige Pause in der Esplanade einlegten. Ein Vorstandsmitglied des Vereins wies darauf hin, dass die „Zur Klostermühle“ einst ein beliebter Treffpunkt war, aber leider auch zur Anlaufstelle für rechte Extremisten geworden ist.

Der Kontext der Proteste

Es ist nicht das erste Mal, dass die Neumünsteraner gegen rechts demonstrieren. Im März 2025 versammelten sich etwa 700 Menschen in der Stadt, um ein Zeichen zu setzen. Diese Aktionen, angeführt von der „Bürgerinitiative Norddeutschland“, stehen im Einklang mit zahlreichen Protesten, die in ganz Deutschland gegen den Rechtsruck und für Vielfalt stattfinden. Vorzeigeproteste in Städten wie Berlin und München zeigen, dass das Thema auf der Agenda bleibt und viele dafür kämpfen, die demokratischen Werte zu verteidigen.Tagesschau.de berichtet, dass in diverse Städte Hunderttausende an Demonstrationen teilgenommen haben, um für eine bunte und offene Gesellschaft einzutreten.

In Neumünster wird die Lage jedoch zusätzlich durch interne Konflikte innerhalb der antifaschistischen Szene kompliziert. Wie die SHZ berichtet, gibt es Unmut über das Auftreten von Antifa-Mitgliedern, die als „schwarzer Block“ bekannt sind, was einige Menschen von der Teilnahme an Demos abhalten könnte. Christof Ostheimer, ein Mitglied des Runden Tisches für Toleranz und Demokratie, äußert Bedenken, dass das aggressive Auftreten der Antifa den Zusammenhalt gefährde. Diese Spannungen erschweren es, eine einheitliche Front gegen den Rechtsextremismus zu bilden.

Die Haltung vor Ort

Bei der aktuellen Demo zeigte sich auch die Gruppe „Omas gegen Rechts“, die von Ute (71) und Iris (69) gegründet wurde. Sie engagieren sich aktiv gegen rechte Umtriebe und treffen sich regelmäßig im AJZ in der Friedrichstraße. Ihre Initiative ist ein weiterer Ausdruck des Widerstands gegen das Erstarken rechter Strömungen in Neumünster, das die Stadtpolitik seit Jahren prägt.

Die Demonstration am Samstag beweist, dass trotz der angespannten Stimmung die Bürger in Neumünster nicht schweigen. Die Entscheidung des Vereins für Toleranz und Zivilcourage, gegen einen weiteren Vorstoß rechter Gruppierungen aktiv zu werden, wird von vielen in der Stadt unterstützt. Während für die Feier in der Gaststätte „Zur Klostermühle“ die Vorhänge zugezogen blieben, setzten die Demonstranten ein Zeichen der Solidarität für eine tolerante und vielfältige Gemeinschaft in Neumünster.