Methadon-Ausgabestelle am Ziegenmarkt: Ablehnung sorgt für Aufregung!

Methadon-Ausgabestelle am Ziegenmarkt: Ablehnung sorgt für Aufregung!
Bremerhaven, Deutschland - Im Herzen Bremens gibt es derzeit viel Gesprächsstoff über die zukünftige Methadon-Vergabe. Der Ziegenmarkt im Bremer Viertel sollte ursprünglich eine neue Ausgabestelle für Methadon beherbergen, doch dieser Plan wurde nun abgelehnt. Laut buten un binnen stellte die Ortsamtsleiterin Astrid Dietze während einer Beiratssitzung klar, dass der Bauantrag des Ameos-Konzerns nicht genehmigt wurde. Insbesondere der Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) sprach sich gegen einen Umzug der Methadon-Vergabe ins Viertel aus, während Anwohner besorgt um mögliche negative Auswirkungen auf die Nachbarschaft waren.
Die Diskussion geht jedoch weiter. Ameos, ein wichtiger Anbieter von Substitutionsbehandlungen, sucht seit Jahren nach einem geeigneten Standort in Bremen. Aktuell erfolgt die Methadon-Vergabe noch über einen Container in Walle, aber diese Interimslösung ist nicht dauerhaft tragbar. In einem anderen Versuch könnte eine Mobilanlage im Innenhof eines Gewerbegebäudes in Utbremen eingerichtet werden, die möglicherweise im Februar 2024 in Betrieb geht, wie der Weser-Kurier berichtet.
Ängste der Anwohner
Die Idee, eine neue Einrichtung in Utbremen zu eröffnen, stößt ebenfalls auf Bedenken bei Anwohnern und Gewerbetreibenden. Viele befürchten, dass ihr Wohnumfeld durch die hohe Zahl an Patienten, die täglich Methadon beziehen, negativ beeinflusst werden könnte. Aktuell besuchen zwischen 250 und 270 Patienten die Poliklinik in Walle, was eine hohe Frequentierung darstellt. Nachbarn haben bereits eine Unterschriftenliste ins Leben gerufen und planen eine Petition an die Bürgerschaft.
Dennoch erkennt der Waller Sozialausschuss die Vorteile der bestehenden Methadon-Vergabe an. Positive Erfahrungen am bisherigen Standort werden betont, während Vorschläge für verbesserte Sicherheitsmaßnahmen – darunter bessere Beleuchtung, häufigere Reinigungen und eine verstärkte Polizeipräsenz – diskutiert wurden. Eine Entscheidung über die künftigen Standorte, einschließlich der Mobilanlage in Utbremen, wird am 4. Dezember im Waller Bauausschuss getroffen.
Substitutionsprogramme in Bremen
Um den speziellen Bedürfnissen von Opiatabhängigen Rechnung zu tragen, bietet Bremen bereits seit den 90er Jahren verschiedene Methadonprogramme an. Diese Programme – wie die Überbrückungssubstitution und spezielle Angebote für Frauen und Männer – zielen darauf ab, gesundheitliche sowie soziale Risiken zu verringern und den Betroffenen den Weg in eine reguläre Behandlung zu erleichtern. Ein umfassendes Betreuungskonzept sorgt dafür, dass die Patienten nicht nur medikamentös, sondern auch psychosozial unterstützt werden, was die Chancen auf eine positive Entwicklung erhöht. Laut comebackgmbh soll die Integration von medizinischer und psychosozialer Betreuung die Betreuungsdichte intensivieren und somit die Motivation zur Therapie fördern.
Die Entwicklungen rund um die Methadon-Vergabe in Bremen zeigen, dass da noch viel Luft nach oben ist. Die Sorgen der Anwohner sind verständlich, doch auch die Notwendigkeit, drogenkranken Menschen eine adäquate Versorgung zu bieten, ist von großer Bedeutung. Es bleibt spannend, wie sich die Lage weiterentwickeln wird und welche Lösungen gefunden werden, um sowohl den Bedürfnissen der Patienten als auch den Anliegen der Anwohner gerecht zu werden.
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Ort | Bremerhaven, Deutschland |
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