Schlange stehen für Elterngeld: SPD strebt Bremer Lösung an!

Schlange stehen für Elterngeld: SPD strebt Bremer Lösung an!

Eimsbüttel, Deutschland - In Hamburg ist der Frust unter vielen Eltern groß. Monatelang warten sie auf ihr Elterngeld und kämpfen so gegen finanzielle Engpässe an. Ein besonders prägnantes Beispiel gab es im Mai 2023, als betroffene Eltern vor dem Bezirksamt Eimsbüttel demonstrierten, um auf ihre Existenzängste aufmerksam zu machen. Hier kommt die SPD-Fraktion Eimsbüttel ins Spiel: Sie hat einen Antrag gestellt, um ein Überbrückungsmodell zu prüfen, das bereits in Bremen erfolgreich umgesetzt wurde und Eltern in ähnlichen Situationen helfen könnte. Das Bremer Modell sah vor, dass Eltern innerhalb von nur zwei Tagen einen Übergangskredit beantragen konnten, der später mit dem Elterngeld verrechnet wurde. In Hamburg, wo aktuell etwa 88 Tage die durchschnittliche Bearbeitungszeit für einen Elterngeldantrag beträgt, könnte dies eine deutlich schnellere Lösung darstellen.

Doch wie kommt es zu diesen langen Wartezeiten? Eine Kombination aus der Einführung neuer Software, unvorhergesehenen Vakanzen in den Ämtern und fehlenden Unterlagen der Antragsteller hat die Bearbeitungsprozesse verlangsamt. Die SPD-Fraktion ist sich dessen bewusst und sieht in dem Bremer Konzept eine mögliche Lösung. Zwischen September 2016 und Mai 2017 wurden in Bremen über 250 Überbrückungsdarlehen ausgezahlt, was den Familien finanzielle Sicherheit bot, während sie auf die endgültige Bearbeitung ihrer Elterngeldanträge warteten. Dies könnte als Vorbild für Hamburg dienen.

Elterngeld: Eine wichtige Unterstützung für Familien

Aber was steckt eigentlich hinter dem Elterngeld? Diese finanzielle Unterstützung soll Mütter und Väter entlasten, die nach der Geburt eines Kindes weniger arbeiten oder ganz zu Hause bleiben möchten. Die Berechnung des Elterngeldes erfolgt durch die zuständige Elterngeldstelle und orientiert sich am durchschnittlichen monatlichen Nettoeinkommen des betreuenden Elternteils im Zeitraum vor der Geburt. Maximal werden hier 2.770 Euro als Einkommen berücksichtigt. Der Bemessungszeitraum liegt für nichtselbstständige Eltern bei den letzten 12 Monaten vor der Geburt, während selbstständige Eltern den letzten steuerlichen Veranlagungszeitraum heranziehen können.

Die Höhe des Elterngeldes variiert. Während Basiselemente mindestens 300 und maximal 1.800 Euro betragen, gibt es auch spezielle Regelungen wie den Geschwisterbonus von 10 % des Elterngeldes, die zusätzliche finanzielle Unterstützung bieten können, wenn ein älteres Geschwisterkind im Haushalt lebt.

Digitale Abwicklung und steigender Bedarf

In der heutigen Zeit wird auch das digitale Element bei der Beantragung des Elterngeldes immer wichtiger. Der Antrag kann mittlerweile in allen Bundesländern digital gestellt werden, was einen wachsenden Trend in Richtung einer papierlosen Abwicklung zeigt. Interessanterweise hat die Inanspruchnahme von ElterngeldPlus, das Eltern eine längerfristige Option für die Auszahlung bietet, zugenommen: Fast 42,3 % der Mütter und rund 20,6 % der Väter nutzen dieses Modell bereits.

Es bleibt abzuwarten, ob Hamburg inspiration aus Bremen zieht und das Überbrückungsdarlehen tatsächlich einführt. Die Zeit drängt, denn die Belastungen für Familien in der Hansestadt sind hoch. In der Zukunft könnte ein solches Modell eine spürbare Erleichterung für viele Eltern darstellen. Mehr Informationen zur Berechnung des Elterngeldes finden interessierte Eltern auf den Seiten von Service Bremen oder dem Bundesfamilienministerium.

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OrtEimsbüttel, Deutschland
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