Kult-Trainer Lienen zielt auf FC Bayern: Respektlos und gierig!

Kult-Trainer Lienen zielt auf FC Bayern: Respektlos und gierig!
St Pauli, Deutschland - Die Debatte um die Transferpolitik des FC Bayern München nimmt an Fahrt auf. Ewald Lienen, ein früherer Bundesliga-Trainer und bekannt aus seinem Podcast „Der Sechzehner“, hat in einer scharfen Kritik den Rekordmeister ins Visier genommen. Auslöser seiner Äußerungen sind die Gerüchte rund um den potenziellen Transfer von Nick Woltemade, einem talentierten 23-jährigen Spieler des VfB Stuttgart, zu den Bayern. Lienen sieht in Bayern Vorgehen ein respektloses Verhalten gegenüber anderen Vereinen, die Spieler ausbilden, und bemängelt die bisherige Abhängigkeit der Münchner von externen Talenten. Laut Merkur hat Bayern-Sportvorstand Max Eberl bereits Interesse an Woltemade öffentlich gemacht und über Ablösesummen gesprochen.
Es wird berichtet, dass der VfB Stuttgart für Woltemade bis zu 100 Millionen Euro fordert, eine Summe, die als astronomisch gilt. Trotz dieser hohen Forderungen ist Lienen skeptisch und glaubt, dass ein Wechsel wahrscheinlich ist. „Bayern kauft traditionell die besten Spieler anderer Vereine“, erklärte er und wies darauf hin, dass Bayern zwar in der Vergangenheit einige Top-Talente selbst ausgebildet hat, dies aber seiner Meinung nach keine Entschuldigung für die aktuelle Transferstrategie bietet.
Kritik am Zeitpunkt der Berichterstattung
Ein weiterer Punkt, den Lienen anprangert, ist das Timing der Berichterstattung über Woltemade. Insbesondere kritisiert er, dass das Interesse der Bayern am Spieler genau am Tag vor dem U21-EM-Finale bekannt wurde. DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig äußerte sich ebenfalls zu diesen Umständen und bezeichnete den Zeitpunkt als „suboptimal“. Das Finale ging für die DFB-Junioren gegen England mit 2:3 verloren, jedoch betonte Rettig, dass der Wirbel um Woltemade nicht der Grund für die Niederlage war. Dies wird auch von Abendzeitung bestätigt.
Die Diskussion um Transferpraktiken und Ablösesummen ist nicht neu im Fußballgeschäft. Das berühmte Bosman-Urteil hat die Bedingungen für Spielerwechsel maßgeblich verändert und die Machtverhältnisse zu Gunsten der Spieler verschoben. Vor dem Urteil konnten Vereine Ablösesummen verlangen, die oft als zu hoch empfunden wurden. Nach der Entscheidung wurden Spieler zu selbstständigen Arbeitnehmern. Kritiker wie Klaus Allofs warnen jedoch vor den negativen Auswirkungen auf die Finanzstrukturen der Vereine. Es wird gefordert, mehr Rechte für Spieler einzuführen und Transferobergrenzen zu schaffen, ein Thema, das derzeit auch von der Spielergewerkschaft FIFpro an die EU-Kommission herangetragen wird. Dazu gibt es Überlegungen zu einem möglichen „Bosman-2-Urteil“, wie Deutschlandfunk berichtet.
Die Frage bleibt, wie die Transferpolitik der großen Clubs, insbesondere des FC Bayern, in Zukunft aussehen wird. Ewald Lienen hat mit seinen Worten eine wichtige Diskussion angestoßen über die Verantwortung der Top-Teams im deutschen Fußball und deren Beziehungen zu kleineren Vereinen.
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Ort | St Pauli, Deutschland |
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