Rheinland-Pfalz startet neue Integrationsoffensive mit 1,5 Millionen Euro!

Rheinland-Pfalz präsentiert neue Integrationsstrategie mit Integrationsmanagern. Ziel: Stärkung der Integration von Zuwanderern.
Rheinland-Pfalz präsentiert neue Integrationsstrategie mit Integrationsmanagern. Ziel: Stärkung der Integration von Zuwanderern. (Symbolbild/MND)

Rheinland-Pfalz startet neue Integrationsoffensive mit 1,5 Millionen Euro!

Rheinland-Pfalz, Deutschland - Die Integrationspolitik in Rheinland-Pfalz nimmt mit einer neuen Strategie Fahrt auf. Integrationsministerin Katharina Binz stellte heute die neue Ausrichtung vor, die nach eineinhalb Jahren intensiver Beratung und Planung entstanden ist. Sie nennt die Strategie eine „Integrationspolitik aus einem Guss“ und hebt hervor, wie wichtig ein strukturiertes Vorgehen bei der Integration von Zugewanderten ist. Ein zentraler Bestandteil dieser Strategie sind die sogenannten „Integrationsmanager“, die in allen 36 kreisfreien Städten und Landkreisen eingestellt werden sollen. Das Ziel dieser neuen Arbeitsplätze ist es, die Integration von Migranten und Flüchtlingen aktiv zu unterstützen.

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, wird jede Vollzeitstelle für einen Integrationsmanager mit bis zu 60.000 Euro gefördert, wobei zusätzlich 20.000 Euro für Sachkosten eingeplant sind. Für das laufende Jahr sind bereits 1,5 Millionen Euro und für das nächste Jahr sogar 3 Millionen Euro im Haushalt für diese Stellen vorgesehen. Ab der Sommerpause können sich interessierte Städte und Gemeinden um die Mittel bewerben.

Aufgaben der Integrationsmanager

Aber was genau machen die Integrationsmanager eigentlich? Ihre Hauptaufgaben liegen in der Unterstützung von Migranten bei der Integration in die Gesellschaft. Dazu gehören die Vermittlung von Sprachkursen, die Organisation von Wohnraum, Kita- und Schulplätzen sowie die Unterstützung bei der Arbeitsmarktintegration. Auch die Sensibilisierung der Gesellschaft für die Bedürfnisse der Zugewanderten ist ein zentrales Anliegen. Das spielt nicht nur auf individueller Ebene eine Rolle, sondern auch für das gesellschaftliche Miteinander als Ganzes. Als Beispiel könnte man die Unterstützung von Familien bei der Wohnungssuche anführen, die ein wichtiger Baustein zur Integration ist.

In Rheinland-Pfalz leben heute etwa 28 % der rund 4 Millionen Bürger:innen mit Migrationsgeschichte. In den letzten Jahren wurden immer wieder neue geflüchtete Menschen in das Land aufgenommen. Seit Jahresbeginn sind rund 2.600 Asylsuchende bei uns angekommen, und die Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine wächst auf beinahe 4.000. Diese Zuwanderung bringt natürlich auch Herausforderungen mit sich, wie die derzeit 5.820 vorhandenen Plätze in Aufnahmeeinrichtungen, von denen bereits 55 % belegt sind. Trotz dieser Bemühungen gibt es Stimmen aus den kommunalen Spitzenverbänden, die klarstellen, dass die Aufgaben der Integration nicht allein von den Integrationsmanagern bewältigt werden können. Finanzschwache Kommunen benötigen zusätzliche Unterstützung, um die Integration effektiv zu gestalten.

Integration als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Integration wird zunehmend als eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung wahrgenommen. Diese Perspektive ist nicht neu; bereits seit den 1970er Jahren gibt es in Deutschland Forderungen nach aktiver Unterstützung für Zuwandernde. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) spielt dabei eine zentrale Rolle, seit die Thematik im Zuwanderungsgesetz von 2005 festgeschrieben wurde. Ein gutes Beispiel für gelungene Integrationspolitik ist die zunehmende Anzahl an Integrationskursen, die sowohl Sprach- als auch Orientierungskurse umfassen und von den Behörden gefördert werden. Hier wird deutlich, dass Integration nicht nur von den Eingewanderten selbst gefordert wird, sondern dass auch die Gesellschaft in der Pflicht ist, Chancengleichheit zu ermöglichen und Diskriminierung entgegenzuwirken.

Abschließend bleibt zu sagen, dass mit der neuen Integrationsstrategie in Rheinland-Pfalz ein Zeichen gesetzt wird, um die Herausforderungen der Zuwanderung besser zu meistern. Die Entscheidung, Integration als kommunale Pflichtaufgabe zu betrachten, könnte künftig helfen, noch mehr Migranten und geflüchteten Menschen ein Zuhause und eine Chance in der Gesellschaft zu bieten. Und dabei sollte auch der Flüchtlingsrat in die Planung einbezogen werden, um sicherzustellen, dass keine Stimme ungehört bleibt. Denn Integration entsteht im Dialog und der Zusammenarbeit aller Beteiligten. Weitere Informationen über den Beruf des Integrationsmanagers finden Sie bei Berufsbild.

Details
OrtRheinland-Pfalz, Deutschland
Quellen