Weniger Lärmklagen: Bürger zeigen Verständnis für Eurofighter-Flüge

Weniger Lärmklagen: Bürger zeigen Verständnis für Eurofighter-Flüge

Güstrow, Deutschland - In diesem Jahr hat der Fliegerhorst Laage in Mecklenburg-Vorpommern bisher nur vier Beschwerden über Lärmbelästigung durch militärische Flüge erhalten, was einen merklichen Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Uckermark Kurier berichtet, dass im gesamten Jahr 2024 insgesamt 67 dieser Beschwerden eingingen, während es im Jahr 2022 sogar 76 waren. Trotz des fortgesetzten Flugbetriebs ist die Rückmeldung der Bürger überwiegend positiv – viele schätzen die Sicherheit, die durch die Übungen gewährleistet wird, besonders in Anbetracht der angespannten Sicherheitslage in Europa.

Beim Taktischen Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“, das alle deutschen Eurofighter-Piloten ausbildet, gab es mehr Dankesbekundungen von den Anwohnern als Klagen über den Fluglärm. Ein Gemeindebürgermeister äußerte, dass das Verständnis für die Übungsflüge zugenommen hat. Die Ausbildung der Piloten soll in den kommenden Jahren deutlich intensiviert werden, wobei die Zahl jährlich ausgebildeter Piloten von etwa 16 verdoppelt werden soll. Dies bedeutet jedoch nicht automatisch eine Zunahme des Flugbetriebs; viel mehr wird Wert auf effizientere Trainingsmethoden gelegt. Fast zwei Drittel der Ausbildung erfolgt bereits im Simulator, was die Zahl der notwendigen Übungsflüge verringert.

Nachtflüge und ihre Kontroversen

Während in Laage die Beschwerden zurückgehen, sieht die Situation in anderen Gebieten Deutschlands ganz anders aus. In Neuburg an der Donau etwa, wo Nachtflüge von Eurofightern des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 erfolgen, sind die Anwohner seit Jahrzehnten an den Lärm gewöhnt. Dennoch äußern sie immer wieder ihre Unzufriedenheit. BR.de berichtet von fast 50 Beschwerden im vergangenen Jahr. Hildegard Weis, eine Anwohnerin aus Marienheim, führt aus, dass sie sich an den Lärm nie gewöhnen werde, unterstützt aber trotzdem die Truppe, die rund 1.100 Arbeitsplätze in der Region sichert.

In Neuburg begann die Luftwaffe eine Reihe von Nachtflügen, die pro Woche von Montag bis Donnerstag von 19 bis 22 Uhr stattfinden. Diese Flüge sind notwendig, um den Piloten die Herausforderungen bei der Einschätzung von Geschwindigkeiten und Größenverhältnissen in der Nacht näherzubringen. Oberst Gordon Schnitger, der Kommodore des Geschwaders, betont die Bedeutung dieser Übungen für die Pilotenausbildung.

Von Erleichterungen und Anpassungswünschen

Trotz der notwendigen Übungen plädierten einige Anwohner, darunter Roland Habermeiner aus Zell, für eine Anpassung der Nachtflüge auf einen früheren Zeitpunkt, zwischen 18 und 20 Uhr. Die Luftwaffe hat die Anliegen der Bürger zwar registriert, sieht jedoch die Nachbrenner und die Trainingszeiten als aus organisatorischen Gründen unabdingbar an. Die Diskrepanz zwischen den Bedürfnissen der Anwohner und den Anforderungen der Ausbildung ist also spürbar.

Die Lärmschutzmaßnahmen am Fliegerhorst Laage sind vielfältig und beinhalten unter anderem, dass keine Überschallflüge über Rostock stattfinden und dass größere Rücksicht auf Beisetzungen in umliegenden Gemeinden genommen wird, indem alternative Anflugrouten gewählt werden. Das Verständnis der Bürger ist, wie es aussieht, ein zentrales Element im Umgang mit dem Fluglärm, auch wenn sich einige wünschen, dass der Lärmpegel etwas gesenkt werden könnte.

Deutschland spielt eine wichtige Rolle im NATO-Verbund, und die Eurofighter in Neuburg decken nicht nur den nationalen Luftraum ab, sondern auch wichtige strategische Regionen wie das Baltikum und demnächst Rumänien. Die Komplexität der Aufgaben, die die Luftwaffe erfüllt, spiegelt sich in der Notwendigkeit wider, sowohl die Ausbildung der Piloten als auch die Bedürfnisse der Anwohner in Einklang zu bringen. Bürger, die Beschwerden oder Fragen haben, können das Bürgertelefon unter 0800/862 07 30 kontaktieren, um ihre Anliegen direkt an die Verantwortlichen heranzutragen.Merkur fasst zusammen, dass der Fluglärm in Deutschland ein stetiges Thema bleibt, das sowohl die Bürger erfasst als auch die Luftwaffe in ihrer Ausbildung herausfordert.