Neuer Akku-Zug für Westmecklenburg: Zukunft der Bahn beginnt 2027!

Neuer Akku-Zug für Westmecklenburg: Zukunft der Bahn beginnt 2027!

Ludwigslust, Deutschland - Gestern, am 17. Juli 2025, präsentierte die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) zusammen mit dem Schweizer Hersteller Stadler den neuen batteriebetriebenen FLIRT Akku-Zug. Die feierliche Fahrt von Schwerin nach Parchim bot den ersten Einblick in die Zukunft des regionalen Schienenverkehrs in Westmecklenburg, wo diese innovativen Züge ab Dezember 2027 die bisherigen Diesel-Modelle ablösen sollen. ODEG hat bereits 14 dieser neuen Züge bestellt, die für verschiedene Verbindungen im Bundesland eingesetzt werden und damit einen wichtigen Schritt in Richtung umweltfreundlicher Mobilität darstellen.

Die neuen FLIRT Akku-Züge sind nicht nur etwas für Technikfans. Sie bieten Platz für bis zu 98 Fahrgäste, sind barrierefrei zugänglich und mit kostenlosem WLAN ausgestattet. Auch für Fahrräder und Kinderwagen gibt es spezielle Bereiche. Besonders spannend ist, dass diese Züge sowohl unter Oberleitungen als auch im Batteriebetrieb eingesetzt werden können, wobei sie mindestens 80 Kilometer zwischen Ladevorgängen zurücklegen können. Das bedeutet, dass sie auch auf Strecken ohne laufende Elektrifizierung, wie etwa der RB13 von Rehna nach Parchim und der RB14 von Hagenow Stadt nach Parchim, unterwegs sein können. Zudem wird die Leistung der Züge mit einer Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h und verbesserter Beschleunigung echt beeindruckend sein.

Hinter den Kulissen

Die Finanzierung des Projektes ist vielfältig. Unterstützt wird es nicht nur durch das Bundesministerium für Verkehr (BMV), das Gelder aus dem „Deutschen Aufbau- und Resilienzplan“ bereitstellt, sondern auch durch die Europäische Union im Rahmen von NextGenerationEU. Damit verfolgt das Ministerium das Ziel, die Klimaziele im Schienenverkehr zu erreichen und die Emissionen des Dieselverkehrs zu verringern, insbesondere auf Strecken, die nicht wirtschaftlich elektrifiziert werden können. Auch die neue Förderrichtlinie zur Unterstützung alternativer Antriebe im Schienenverkehr spielt hier eine zentrale Rolle.

Die Entscheidung für batteriebetriebene Züge ist nicht von ungefähr gekommen. In Deutschland ist derzeit nur rund 62 Prozent des Schienennetzes elektrifiziert, und in ländlichen Gebieten sind die Zahlen noch geringer. Um trotzdem den Schienenverkehr zukunftsgerecht zu gestalten, werden Technologien wie die FLIRT Akku-Züge als praktikable Lösung in Betracht gezogen. Auch wenn Wasserstoff als alternative Energieform diskutiert wurde, kamen hier durch technische Herausforderungen Bedenken auf, sodass der Fokus auf der Batterietechnologie liegt. Dies ist besonders relevant, da die deutschen Bahnunternehmen bis 2040 die Diesel-gesteuerten Zugverbindungen komplett einstellen möchten.

Ein Schritt in die Zukunft

Die FLIRT Akku-Züge sind ein Teil von mehreren Entwicklungsprojekten, die alternative Antriebe fördern sollen. Hierbei stehen neben den batteriebetriebenen Zügen auch wasserstoffbetriebene Fahrzeuge auf der Agenda. Der Mix aus klassischer Oberleitung und innovativen Lösungen wie den neuen FLIRT Akku-Zügen soll dazu beitragen, die Lücken im bestehenden Schienennetz zu schließen. Besonders für weniger stark besiedelte Regionen bieten diese Züge somit eine nachhaltige Verkehrsanbindung und tragen dazu bei, die Mobilität auch in Zukunft zu sichern und zu verbessern.

Interessierte können sich bereits auf die bunten Züge freuen, die in den Landesfarben von Mecklenburg-Vorpommern lackiert sind – ein weiterer Ausdruck regionaler Identität und Verbundenheit, der im modernen Schienenverkehr nicht fehlen sollte.

Für mehr Informationen zu diesem Thema können Sie die Berichterstattung auf RailTech, Railway News sowie BMV nachlesen.

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OrtLudwigslust, Deutschland
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