Krisenlage in MV: Geburtsstationen drohen zu verschwinden!

Krisenlage in MV: Geburtsstationen drohen zu verschwinden!
Schwerin, Deutschland - In Mecklenburg-Vorpommern zeigen die Statistiken besorgniserregende Entwicklungen im Bereich der Geburtshilfe. Die Zahl der geburtshilflichen Abteilungen hat sich seit der Wende stark reduziert. Nordkurier berichtet, dass es im Jahr 1991 noch 30 Krankenhausstandorte für Entbindungen gab, während diese Zahl bis 2001 auf 22 sank. Aktuell operieren in dem Bundesland lediglich 15 Entbindungsstationen.
Der Rückgang ist alarmierend: Rund 9.360 Geburten wurden 2023 in Mecklenburg-Vorpommern registriert, ein Rückgang um 26 Prozent im Vergleich zu 2018. Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) äußert sich besorgt über diese Entwicklung und betont die Notwendigkeit einer Reform der Geburtshilfe, um die Qualität der Versorgung zu sichern. NDR hebt hervor, dass die Ministerin vorschlägt, mehr ambulante Leistungen anzubieten und Telemedizin auszubauen, um den Schwangeren eine bessere Betreuung zu ermöglichen.
Die Lage der Geburtshilfe
Mit zuletzt fast der Hälfte der Standorte, die weniger als 600 Geburten pro Jahr betreuten, wird die wirtschaftliche Situation vieler Kliniken kritisch. News.de berichtet zudem, dass das Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum in Neubrandenburg mit einem Pflegequotienten von 46,78 die besten Betreuungsverhältnisse aufweist. Dennoch müssen große Kliniken wie das Klinikum Südstadt Rostock, das die meisten Entbindungen (2.193) verzeichnet, bei einem höheren Pflegequotienten von 65,51 als unterdurchschnittlich in der Betreuung angesehen werden.
Die Überarbeitung des Landeskrankenhausgesetzes soll dazu beitragen, die Bedarfe von Frauen vor, während und nach der Geburt besser zu adressieren. Ein zentraler Punkt ist dabei die wohnortnahe, qualitätsgesicherte Versorgung. Der Landesfrauenrat fordert eine Strategie, die solche Angebote sicherstellt. Somit wird die Diskussion über zentrale Boardinghäuser für Schwangere vor der Geburt auch immer relevanter, vor allem in dünn besiedelten Gebieten wie der Mecklenburgischen Seenplatte.
Der Blick in die Zukunft
Der Geburtenrückgang in Mecklenburg-Vorpommern kann jedoch gravierende Auswirkungen haben. Die Versorgungsqualität könnte abnehmen, wenn weniger als 600 Geburten pro Klinik zu verzeichnen sind. Die Gesundheitskommission hat bereits erste Reformziele vorgelegt, um diesem Trend entgegenzuwirken. Der Fokus wird darauf liegen, medizinische Zentren zu schaffen, die eine Vielzahl von Leistungen anbieten.
Knapp 10.000 Geburten wurden 2023 erwartet, was erneut unter den Zahlen von 2013 (12.500) und 1990 (23.500) liegt. Es zeigt sich, dass der Rückgang der Frauen im gebärfähigen Alter ein zentrales Problem bleibt. Dringender Handlungsbedarf ist daher gegeben, um die Geburtshilfe in Mecklenburg-Vorpommern zu stärken und schwangeren Frauen eine gute Betreuung zu garantieren.
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Ort | Schwerin, Deutschland |
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