Alarmierende Luftqualität in Stralsund: Feinstaubwerte überschreiten Grenzwerte!

Stralsund, 16.06.2025: Aktuelle Luftqualitätsdaten zeigen Feinstaub- und NO2-Werte. EU plant strengere Grenzwerte bis 2030.
Stralsund, 16.06.2025: Aktuelle Luftqualitätsdaten zeigen Feinstaub- und NO2-Werte. EU plant strengere Grenzwerte bis 2030. (Symbolbild/MND)

Alarmierende Luftqualität in Stralsund: Feinstaubwerte überschreiten Grenzwerte!

Stralsund, Deutschland - Werfen wir einen Blick auf die aktuelle Luftqualität in Stralsund, denn hier ist so einiges in Bewegung. Am gestrigen 15. Juni 2025 erfasste die Messstation am Knieperdamm die Partikelzahl für Feinstaub (PM10) pro Kubikmeter Luft. Der Grenzwert für PM10 liegt bei 50 Partikeln. Überschreitungen sind pro Jahr bis zu 35 Mal erlaubt. Die Luftqualität wird hierbei anhand von drei Werten gemessen: Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon. Während die Messungen als Stundenmittel für Stickstoffdioxid und Ozon sowie stündlich gleitendes Tagesmittel für Feinstaub erfolgen, bleibt die Frage, wie die Werte unsere Gesundheit beeinflussen.

In der EU werden jährlich rund 240.000 vorzeitige Todesfälle auf Feinstaub zurückgeführt. Bei „sehr schlechter“ Luftqualität sollten empfindliche Personen körperliche Anstrengungen im Freien vermeiden. In der Stufe „schlecht“ ist es sinnvoll, anstrengende Tätigkeiten im Freien zu meiden, während bei „mäßiger“ Luftqualität kurzfristige gesundheitliche Auswirkungen unwahrscheinlich sind, jedoch vor allem empfindliche Personen betroffen sein können. Die Werte für „gut“ und „sehr gut“ signalisieren hingegen keinerlei gesundheitlichen Nachteile und damit beste Bedingungen für Aktivitäten im Freien.

Nationale und europäische Luftqualitätsgrenzwerte

Warum sind diese Werte überhaupt wichtig? Ganz einfach: Aktuell geltende Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid stammen aus einer Zeit, in der die Luftqualität weit weniger kritisch betrachtet wurde. Vor über 20 Jahren festgelegt, stehen sie jetzt zur Überarbeitung an. Die EU-Kommission schlägt schärfere Grenzwerte vor, die sich nach den aktualisierten WHO-Richtlinien von 2021 orientieren. In den Verhandlungen zwischen dem Europäischen Parlament und dem Europäischen Rat wurde am 20. Februar 2024 eine Einigung erzielt, doch diese muss noch offiziell angenommen werden. Das Umweltbundesamt begrüßt die neuen Grenzwerte, die ab 2030 gelten sollen, um die menschliche Gesundheit besser zu schützen und eine schadstofffreie Umwelt bis 2050 zu erreichen, wie die Webseite vom Umweltbundesamt feststellt.

Besonders aufgepasst werden sollte aus Sicht der Experten auf die vulnerablen und wirtschaftlich benachteiligten Gruppen, die überdurchschnittlich mit den negativen Folgen der Luftverschmutzung zu kämpfen haben. Halfen die Grenzwerte bisher nur den bestenfalls gesunden Schichten, werden jetzt auch gesellschaftliche Unterschiede sichtbarer.

Was kommt auf uns zu?

Ein weiterer Grund zur Sorge: Deutschland hat wiederholt gegen die alten EU-Grenzwerte verstoßen, was das Land in ein EU-Verfahren gebracht hat. Laut Berichten starben im Jahr 2021 mehr als 300.000 Menschen in der EU an den Folgen von Luftverschmutzung, hauptsächlich durch Feinstaub und Stickoxide. Kritiker warnen vor Klagewellen und betonen, dass sich diese neuen Regelungen auch auf die Mobilität und die Industrieproduktion auswirken könnten. Der Entwurf für die neuen Grenzwerte bleibt hinter den Empfehlungen der WHO zurück und wird kritisch betrachtet. Um den Druck aufrechtzuerhalten, dürfen die Mitgliedsstaaten Ausnahmen zulassen, allerdings ohne Fahrverbote einzuführen.

Die Luftqualitätsdebatte hat also viele Facetten – von den gesundheitlichen Risiken für die Bevölkerung über umweltpolitische Herausforderungen bis hin zu rechtlichen Aspekten. Die Frage bleibt: Schaffen wir es, in die Zukunft mit sauberer Luft zu blicken? Klar ist: Hier liegt noch viel an uns.

Interessierte können sich bei der Ostsee-Zeitung genauer über die aktuelle Luftqualität informieren oder einen Blick auf die Empfehlungen des Umweltbundesamtes werfen. Um noch weiter in die Thematik einzutauchen, lohnt sich auch ein Klick auf die Artikel von Tagesschau, die die neuesten Entwicklungen in der europäischen Luftqualitätsgesetzgebung aufgreifen und diskutieren.

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OrtStralsund, Deutschland
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