Gerry Weber Insolvenz: Schließung aller Geschäfte in Deutschland!

Gerry Weber Insolvenz: Schließung aller Geschäfte in Deutschland!

Schloss Arkaden, 38100 Braunschweig, Deutschland - Die Modewelt in Deutschland steht vor einem herben Rückschlag: Gerry Weber, einst ein beliebter Name im Einzelhandel, schließt alle Geschäfte im Land aufgrund von Insolvenz. Die bekannte Filiale in den Schloss Arkaden in Braunschweig ist dabei keine Ausnahme. Der vorläufige Gläubigerausschuss und Sachwalter haben bereits dem Übernahmekonzept der spanischen Firma Victrix zugesagt, jedoch ohne die rund 40 Shops und Outlets in Deutschland zu übernehmen. Das bedeutet, dass die Marke Gerry Weber zwar weiterhin bestehen bleibt, das Unternehmen selbst aber aufgelöst wird. Wie news38.de berichtet, wird die Damenmode von Gerry Weber künftig nur noch über Handelspartner verkauft, die auch andere Marken führen.

Was hat zu diesem plötzlichen Rückzug geführt? Das Unternehmen hat bereits 2019 und 2023 erfolglose Sanierungsversuche unternommen. Dabei wurden im letzten Jahr 122 von insgesamt 171 Filialen geschlossen, was zu einem signifikanten Stellenabbau von etwa 450 Arbeitsplätzen führte. Dies verdeutlicht, wie stark der stationäre Einzelhandel in der Textil- und Modebranche unter Druck steht. Steigende Kosten für Energie, Miete und Gehälter in Verbindung mit einer schwachen Konjunktur haben die Kunden veranlasst, sparsamer zu konsumieren. Diese Entwicklung macht auch andere Marken wie Galeria und Esprit zu schaffen, die ebenfalls Insolvenz anmelden mussten, wie t-online.de anmerkt.

Umstrukturierung unter Victrix

Die spanische Firma Victrix, seit 1999 im Modegeschäft tätig, plant nun, die Produktion und Abläufe unter dem Namen Gerry Weber neu zu strukturieren. Das Familienunternehmen mit Sitz in Mataró, Nähe Barcelona, will einen nahtlosen Übergang für Geschäftspartner und Endkunden sichern. Gerade diese Umstrukturierung könnte in Anbetracht des aktuellen Drucks auf die Modebranche entscheidend sein. In einer bevorstehenden Studie des Fashion Council Germany, die für den 28. November 2024 angekündigt wurde, werden wirtschaftliche Einflüsse, Nachhaltigkeit sowie digitale Innovationen der Branche näher beleuchtet, was die Herausforderungen, die Unternehmen wie Gerry Weber zu bewältigen haben, weiter verdeutlichen könnte. Die Studie verspricht spannende Einsichten in die Zukunft der deutschen Modewirtschaft.

Unklar bleibt jedoch, wie viel Victrix für die Übernahme der Marke zahlt, da über die finanziellen Details Stillschweigen vereinbart wurde. Die Fans von Gerry Weber müssen sich leider auf einen Verlust ihrer Lieblingsmarke im stationären Handel einstellen, da die Filiale in den Schloss Arkaden bald schließt. Ein genauer Termin steht allerdings noch nicht fest.

Die Lage ist noch immer angespannt und zeigt deutlich, wie schwer es Unternehmen in der Modebranche haben, doch die Hoffnung auf eine Erholung bleibt. Mit den richtigen Strategien könnte Victrix vielleicht das Ruder herumreißen und die Marke Gerry Weber auf neuen Wegen weiterführen.