Hameln setzt auf kühle Köpfe: Kontroversen um neue Nebelanlage

Die Stadt Hameln investiert 77.000 Euro in eine neue Nebelanlage am Pulverturm zur Abkühlung. Kritik und Klimaanpassungsmaßnahmen im Fokus.
Die Stadt Hameln investiert 77.000 Euro in eine neue Nebelanlage am Pulverturm zur Abkühlung. Kritik und Klimaanpassungsmaßnahmen im Fokus. (Symbolbild/MND)

Hameln setzt auf kühle Köpfe: Kontroversen um neue Nebelanlage

Hameln, Deutschland - In Hameln sorgt eine neue Sprühnebelanlage am Pulverturm für Diskussionen. Die Stadt hat rund 77.000 Euro in dieses innovative Projekt investiert, das den Bürgerinnen und Bürgern an heißen Tagen eine willkommene Abkühlung bieten soll. Doch nicht alle sind begeistert: In den sozialen Medien wird die hohe Kostenfrage laut, viele empfinden das Ausgeben der Gelder als unnötig und überzogen. Dewezet berichtet über die Kritik, die bereits in verschiedenen Diskussionsforen aufgekommen ist.

Doch die Stadtverwaltung bleibt gelassen. Pressesprecher Thomas Wahmes erklärt, dass die Nebelanlage speziell für Hameln entwickelt wurde und nicht einfach ein Standardprodukt ist. Laut Wahmes wird eine solche Technik nur an wenigen Orten in Deutschland eingesetzt. Um die richtige Entscheidung zu treffen, hat die Stadt mehrere Angebote eingeholt, um die Installation der Anlage bestmöglich zu gestalten.

Grünflächen und Bäume als Teil der Stadtentwicklung

Zusätzlich zur Nebelanlage setzte die Stadt auch auf eine ökologische Verschönerung: Am Pulverturm wurden mehrere kleine bis mittelgroße Bäume gepflanzt. Doch auch hier gibt es Einschränkungen: Pressesprecherin Wiebke Kanz betont, dass der Platz für großkronige Bäume fehlt, um Sichtbeschränkungen auf den Verkehr und historische Gebäude zu vermeiden. Verborgene Kabel und Versorgungsleitungen unter der Erde erschweren die Bepflanzungen.Dewezet ergänzt, dass die Stadt keine Fahrspur für neue Bäume zurückbauen kann, solange die geplante Südumgehung nicht umgesetzt wird.

Die Maßnahmen zur Klimaanpassung sind jedoch vielfältig. Neben Baumpflanzungen will die Stadt auch auf Entsiegelung und Verschattung setzen, um das Stadtklima zu verbessern. Wahmes hebt hervor, dass die positive Resonanz auf die Nebelanlage den hohen Mehrwert für die Bürger unterstreicht. Tatsächlich gibt es bereits Anfragen von anderen Städten in Deutschland zur Technik dieser Nebelanlage.

Klimaschutz im Fokus der Stadt Hameln

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Initiative zur Klimaanpassung, die in der Stadt stetig vorangetrieben wird. So eröffnete Oberbürgermeister Claudio Griese kürzlich die KlimaKiste vor dem Hochzeitshaus. Das Projekt soll bis Ende August die Bürger ermutigen, im Dialog über Klimaanpassungsmaßnahmen nachzudenken. Die Besucher können dort die positiven Effekte von Wasser, Grün und Schatten hautnah erleben. Hameln.de berichtet über die Auswirkungen, die dieser Dialog auf die Gemeinschaft hat.

Besonders auffällig sind die neuen Elemente in der KlimaKiste: Vom 5. bis 25. Juli wird ein Wasserspielplatz namens „PlayFountain“ angeboten, dazu gibt es bienenfreundliche Pflanzbeete, bunte Möbel und Spielgeräte. Eine Umfrage unter 500 Bürgern hat gezeigt, dass der Wunsch nach mehr Schatten und Grün in der Innenstadt hoch ist. Auch die Umfrage zur Klimaanpassung ist wieder aktiv und kann über einen QR-Code oder die Webseite der Stadt mitgemacht werden.

Als Teil der zukünftigen Entwicklungsstrategien plant die Stadt außerdem den Bau eines sechs Meter hohen Schattenelements vor dem Kaiserbrunnen. Die Gartenpartys am 8. und 15. August sowie der Dokumentarfilm „Ein Himmel voller Bienen“ sind weitere Schritte, um das Bewusstsein für Klimafragen zu schärfen. Als neuer Partner der KlimaKiste unterstützt Neudorff aus Emmerthal das Projekt mit Pflanzen.

Abschließend bleibt zu sagen: Hameln hat ein gutes Händchen für innovative Projekte. Die Stadtverwaltung zeigt Engagement und Entschlossenheit, sowohl in Bezug auf die neuen Nebelanlagen als auch auf die umfassenden Klimaanpassungsmaßnahmen, die der Zukunft der Stadt zugutekommen sollen.

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OrtHameln, Deutschland
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