Merlu bedroht: Chiles Fischerei kämpft gegen Überfischung und Klimawandel!

Merlu bedroht: Chiles Fischerei kämpft gegen Überfischung und Klimawandel!
Caleta Portales, Chile - Der kleine Hafen von Caleta Portales im Chile könnte derzeit nicht düsterer aussehen. Fischerboote kommen häufig mit leeren Netzen zurück – ein alarmierendes Zeichen für die lokale Fischerei und die dortige Gemeinschaft. Der Hauptakteur, der Merlu, steht vor einer ernsten Bedrohung und wird immer seltener. Der Fischer Rodrigo Gallardo, 46 Jahre alt, hat kürzlich eine Palangre mit 2.000 Sardinen als Köder ausgelegt, um nur einen einzigen Merlu zu fangen. Dies zeigt, wie gravierend die Situation ist. Laut figaronautisme.meteoconsult.fr ist die Population des Merlus im Pazifik in den letzten 20 Jahren um erstaunliche 70% gesunken.
Trotz strengerer Quotenregelungen seit 2013 hat der Verlust der Merlu-Biomasse zwischen 2023 und 2024 um 17% zugenommen. Diese angespannte Lage hat zur Folge, dass man von „Überfischung“ spricht, ein Zustand, der bereits seit 2012 besteht. Um dieser Krise entgegenzuwirken, wurden die Fanggrenzen für Merlu von einst 121.000 Tonnen im Jahr 2001 auf lediglich 35.000 Tonnen reduziert.
Herausforderungen der nachhaltigen Fischerei
Die anhaltend kritische Lage des Merlus wirkt sich direkt auf die Arbeitsplätze im Bereich Fischerei aus. Marcel Moenne, der Direktor von PacificBlu, warnte kürzlich, dass eine weitere Reduzierung der Quoten etwa 3.200 Arbeitsplätze gefährden könnte. Auch der Wechsel der Quotenteilungen – von 40% für die handwerkliche Fischerei und 60% für die industriellen Fischer zu 45% und 55% – wurde beschlossen, um die nachhaltige Fischerei zu fördern.
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen müssen die Fischer lernen, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Der Klimawandel hat bereits die Verbreitung und Fortpflanzung des Merlus in den chilenischen Gewässern beeinflusst. Das französische Ministerium für Landwirtschaft betont die Notwendigkeit, die Resilienz der Fischerei und Aquakultur gegenüber diesen Veränderungen zu stärken. Auch die Migration von Populationen und die damit verbundenen Anpassungen in der Vergabe von Fangquoten sind von Bedeutung.
Zukunftsperspektiven
Die chilenische Regierung hat sich auch dem Schutz der hochseefischerei verschrieben und mehr als 40% der Gewässer des Landes durch Marine Protected Areas geschützt. Außerdem erhoffen sich die Behörden zusätzliche Unterstützung durch die Unterzeichnung eines UN-Vertrages zur Hochseefischerei. So soll Valparaíso zum Sitz dieses Vertrages gemacht werden.
Die Initiative „Pêche Durable“ in Frankreich zeigt, wie wichtig eine nachhaltige Fischereipolitik ist, die sowohl Umwelt- als auch soziale Kriterien berücksichtigt. Mit einem seit 2017 bestehenden Ecolabel wird eine Fischerei gefördert, die keine signifikanten Auswirkungen auf die Ökosysteme hat, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Fischer respektiert und frische Produkte garantiert. Diese Standards sollten auch für die chilenische Fischerei als Leitfaden dienen, um eine nachhaltige Zukunft zu sichern. Der Weg führt also über ein Bewusstsein und Maßnahmen, die sowohl der Umwelt als auch der lokalen Wirtschaft zugutekommen.
Details | |
---|---|
Ort | Caleta Portales, Chile |
Quellen |